Theismus
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Der Begriff Theismus (gr. θεός theós „Gott“) ist die Bezeichnung für die religiöse oder philosophische Überzeugung vom Dasein eines höchsten, überweltlichen, persönlichen Wesens (Gott), das die Welt erschaffen hat, erhält, regiert und somit einen ständigen Einfluss auf sie hat.
Der Theismus begreift Gott als Schöpfer der Welt, der sie auch erhält und lenkt. Gott ist immanent und gleichzeitig darüber hinaus transzendent. Zu beachten ist hierbei, dass er zwar in der Welt wirkt (etwa durch Wunder und Offenbarungen), jedoch in der Substanz komplett von ihr verschieden ist (Dualität von Schöpfer und Schöpfung).
Die Bezeichnung wurde als ein kategorisierender Begriff der Religionsphilosophie in der Aufklärung (17. Jahrhundert) geprägt gegenüber dem Atheismus, aber auch als Abgrenzung zum Deismus.
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[Bearbeiten] Differenzierende Begriffe
Innerhalb des Theismus kann unterschieden werden zwischen
- Monotheismus (es gibt nur einen Gott)
- Polytheismus (es gibt mehrere Götter); der Polytheismus entspricht aber meist nicht der obigen Definition, da Polytheisten oft keine explizite Schöpfung (im Sinne eines "die Welt aktiv bauen") kennen und ihre Götter als innerweltliche Mächte verstehen.
- Henotheismus (es gibt mehrere Götter und unter ihnen einen höchsten)
- Monolatrie (es gibt mehrere Götter, aber ich verehre nur einen)
[Bearbeiten] Theistische Religionen
Theistische Religionen sind unter anderen
sowie historisch unter anderen
- Griechische Religion
- Römische Religion
- Germanisches und Keltisches Heidentum
[Bearbeiten] Abgrenzende Begriffe
Der Theismus grenzt sich ab
- vom Agnostizismus, der die Frage der Existenz oder Nicht-Existenz von Göttern für nicht beantwortbar hält,
- vom Ignostizismus, der die Antwort auf die Frage für unwichtig hält, also der Existenz oder Nichtexistenz von Gott/Göttern keine Bedeutung beimisst
- von Weltanschauungen, die keiner Götter bedürfen, insbesondere
- vom Atheismus, der die Existenz eines Gottes oder von Göttern ausschließt, von deren Behauptung aber abhängt
- vom Kosmotheismus, der die Welt als eine Einheit begreift, die sich selbst ordnet, ohne des gewollten Aktes eines Schöpfergottes zu bedürfen
- vom Nihilismus, der jede Erkenntnismöglichkeit von Etwas abstreitet
- von Weltanschauungen, bei denen Gott anders wahrgenommen wird
- vom Deismus, der zwar einen Gott als Schöpfer der Welt annimmt, aber nicht an seine weitere Einwirkung auf sie glaubt,
- vom Pandeismus, der zwar einen Gott als Schöpfer der Welt annimmt, aber nicht an seine weitere Einwirkung auf sie glaubt, weil Gott in der Schöpfung/Welt aufgegangen sei
- vom Pantheismus, der die Natur und Gott als komplett (und seit jeher) identisch ansieht,
- vom Panentheismus, der die Welt als Teil einer sich entwickelnden (bzw. sich selbst erfahrenden) Gottheit sieht
- vom Theokratismus, der in Gott auch den Herrscher und nicht nur den Schöpfer des Universums sieht