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Taras Borodajkewycz – Wikipedia

Taras Borodajkewycz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Taras (von) Borodajkewycz (* 1. Oktober 1902 in der Ukraine, † 3. Januar 1984 in Wien), ehemaliges Mitglied der NSDAP, war nach dem Zweiten Weltkrieg Professor an der Hochschule für Welthandel in Wien (heute: Wirtschaftsuniversität Wien).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] vor 1962

In der Zwischenkriegszeit gehörte er dem katholisch-nationalen Lager an; diese Richtung versuchte, katholisches mit deutschnationalem Gedankengut zu verbinden, geriet aber bereits Mitte der 1930er Jahre in den Bannkreis der (zu diesem Zeitpunkt in Österreich illegalen) NSDAP.

Er war Mitglied der Studentenverbindung Norica Wien, bei seinem Eintritt Mitgliedsverbindung im CV, ab 1933 im abgespaltenen ÖCV. Doch bereits im Jahr 1945, unmittelbar nach dem Krieg, als die entsprechenden Verbindungsgremien wieder tagen konnten, wurde er wegen seines NSDAP-Engagements ausgeschlossen. Seine fortbestehenden Sympathien für den Nationalsozialismus waren offensichtlich; in seinen Vorlesungen machte er wiederholt neonazistische und antisemitische Aussagen[1], mit denen er zum Liebling der damals mehrheitlich rechtsgerichteten Studentenschaft wurde.[2][3]

[Bearbeiten] ab 1962

Im Jahr 1962 kam es zum ersten Skandal. Heinz Fischer, späterer österreichischer Bundespräsident, griff in einem Zeitschriftenartikel Borodajkewycz wegen seiner fragwürdigen Vorlesungspraxis auf Grundlage von Mitschriften eines Studenten des Professors an. Weil er die Quelle der von ihm geäußerten Anschuldigungen nicht nennen wollte (es handelte sich um den damaligen Studenten und späteren österreichischen Minister Ferdinand Lacina, dessen Studienabschluss durch eine Offenlegung möglicherweise gefährdet gewesen wäre), wurde Fischer in einem von Borodajkewycz angeregten Gerichtsverfahren wegen Ehrenbeleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt. Borodajkewycz fühlte sich durch das Gerichtsurteil nun noch mehr in seinen rechtsextremen Ansichten bestätigt und ließ seine Einstellung in Vorlesungen verstärkt durchblicken.[4][5]

Im März 1965 fand eine Demonstration von Organisationen von Studierenden, ehemaligen Widerstandskämpfern sowie der Gewerkschaften gegen Borodajkewycz statt. Im Verlaufe der Demonstration kam es zu einem Zusammenstoß mit einer vom Ring Freiheitlicher Studenten, der Studentenorganisation der FPÖ, organisierten Gegendemonstration rechter Studenten, bei dem der – nicht beteiligte, sondern nur zusehende – ehemalige Widerstandskämpfer Ernst Kirchweger von einem rechtsextremen Mitglied des Ringes Freiheitlicher Studenten schwer verletzt wurde. Kirchweger erlag seinen Verletzungen wenige Tage nach der Demonstration; er ist das erste politische Todesopfer in der 2. Republik.

Im April 1965 wurde das Ehrenbeleidigungsverfahren gegen Fischer wieder aufgenommen. Auf Grund der Aussage Lacinas (der mittlerweile sein Studium abgeschlossen hatte) wurde das Urteil gegen Fischer aufgehoben; Borodajkewicz' Berufung dagegen wurde abgewiesen.

Schließlich wurde Borodajkewycz - nach langem Widerstand des zuständigen Unterrichtsministers Theodor Piffl-Perčević - bei vollen Bezügen zwangsweise pensioniert. In den folgenden Jahren veröffentlichte er noch einige Texte, z.B. in den Eckartschriften.

[Bearbeiten] Literatur

  • Schmidt, Erich; Konecny, Albrecht K.: "Heil Borodajkewycz!" Österreichs Demokraten im Kampf gegen Professor Borodajkewycz und seine Hintermänner, Wien, München 1966
  • Fischer, Heinz: Einer im Vordergrund. Taras Borodajkewycz, Wien, Frankfurt a. M., Zürich
  • Taras Borodajkewycz: Wegmarken der Geschichte Österreichs. Österr. Landesmannschaft, 1972.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Wolfgang Neugebauer: Zur Problematik der NS-Vergangenheit Österreichs. Referat anlässlich der Enquete "Rassismus und Vergangenheitsbewältigung in Südafrika und Österreich - ein Vergleich?" im österreichischen Parlament, Wien, 31. Mai 2000.
  2. Risse im Context XXI (7-8/01–1/02): Der Fall Borodajkewycz
  3. aeiou: Borodajkewycz, Taras von
  4. Risse im Context XXI (7-8/01–1/02): Der Fall Borodajkewycz
  5. hofburg.at: Der Fall Borodajkewycz

[Bearbeiten] Weblinks

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