Sydney Pollack
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Sydney Irwin Pollack (* 1. Juli 1934 in Lafayette, Indiana; † 26. Mai 2008[1] in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Filmregisseur, -produzent und Schauspieler.
Pollack, dessen Eltern (Rebecca, geb. Miller; David Pollack) aus Russland in die USA eingewanderte Juden waren, wuchs in Brooklyn auf, nahm später Schauspielunterricht am renommierten New Yorker Neighborhood Playhouse und begann seine Karriere Anfang der 1960er-Jahre als Bühnen- und Fernsehdarsteller. Später arbeitete er als Professor an der New Yorker Universität sowie als Fernsehregisseur.
Sein Leinwanddebüt als Filmschauspieler gab er 1962 mit dem Kriegsfilm War Hunt, bei dem auch Robert Redford debütierte. Seitdem waren beide befreundet und Redford war in zahlreichen Filmen Pollacks Hauptdarsteller, nachdem Pollack hinter die Kamera gewechselt war. 1965 debütierte er mit dem Psychodrama Stimme am Telefon als Kinoregisseur, weitere 19 Spielfilmproduktionen folgten. Spätestens 1985 gelang ihm mit dem mit insgesamt sieben Oscars ausgezeichneten Liebesdrama Jenseits von Afrika, der weltweite Durchbruch als Regisseur.
Pollack galt als einer der intelligentesten Regisseure, der vor allem bei Schauspielern sehr beliebt war. Er war in vielen Genres tätigt, er drehte Western (Jeremiah Johnson) ebenso wie Literaturverfilmungen (Jenseits von Afrika), Politthriller (Die drei Tage des Condor), Melodramen (Begegnung des Schicksals) und Komödien (Tootsie). Zu seiner letzten Regiearbeit gehört der Dokumentarfilm Sketches of Frank Gehry aus dem Jahr 2005, an dem er auch als Kameramann mitwirkte. Er wurde dreimal für einen Oscar nominiert; 1986 erhielt er für Jenseits von Afrika den Oscar als bester Regisseur.
Pollack war seit 1958 mit der Schauspielerin Claire Griswold verheiratet, mit der er drei Kinder hatte. Am 26. Mai 2008 verstarb Sydney Pollack an Magenkrebs, der erst neun Monate zuvor diagnostiziert worden war.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Filme (als Regisseur)
- 1965: Stimme am Telefon (The Slender Thread) – mit Sidney Poitier, Anne Bancroft und Telly Savalas
- 1966: Dieses Mädchen ist für alle (This Property Is Condemned) – mit Natalie Wood, Robert Redford und Charles Bronson
- 1968: Mit eisernen Fäusten (The Scalphunters) – Western mit Burt Lancaster, Ossie Davis, Shelley Winters und Telly Savalas
- 1969: Das Schloss in den Ardennen (Castle Keep) – mit Burt Lancaster
- 1969: Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß (They Shoot Horses, Don't They?) – mit Jane Fonda
- 1972: Jeremiah Johnson – mit Robert Redford
- 1973: So wie wir waren (The Way We Were) – mit Barbra Streisand und Robert Redford
- 1975: Yakuza (The Yakuza) – mit Robert Mitchum
- 1975: Die drei Tage des Condor (The Three Days of the Condor) – mit Robert Redford, Faye Dunaway, Cliff Robertson und Max von Sydow
- 1977: Bobby Deerfield – mit Al Pacino
- 1979: Der elektrische Reiter (The Electric Horseman) – mit Robert Redford und Jane Fonda
- 1981: Die Sensationsreporterin (Absence of Malice) – mit Paul Newman und Sally Field
- 1982: Tootsie – mit Dustin Hoffman und Jessica Lange
- 1985: Jenseits von Afrika (Out of Africa)- mit Robert Redford, Meryl Streep und Klaus Maria Brandauer; Regieassistenz Meja Mwangi
- 1990: Havanna – mit Robert Redford, Lena Olin und Alan Arkin
- 1993: Die Firma (The Firm) – mit Tom Cruise, Jeanne Tripplehorn und Gene Hackman
- 1995: Sabrina – mit Harrison Ford und Julia Ormond
- 1999: Begegnung des Schicksals (Random Hearts) – mit Harrison Ford und Kristin Scott Thomas
- 2005: Die Dolmetscherin (The Interpreter) – mit Nicole Kidman und Sean Penn
- 2005: Sketches of Frank Gehry – Dokumentarfilm über den Architekten Frank Gehry
[Bearbeiten] Filme (als Schauspieler)
- 1962: War Hunt – Regie: Denis Sanders
- 1982: Tootsie – als George Fields
- 1992: The Player – Regie: Robert Altman – als Dick Mellon
- 1992: Der Tod steht ihr gut – Regie: Robert Zemeckis – als Emergency Room Doctor (Nicht aufgeführt)
- 1992: Ehemänner und Ehefrauen – Regie: Woody Allen – als Jack
- 1998: Zivilprozess (A Civil Action) – Regie: Steven Zaillian – als Al Eustis
- 1999: Eyes Wide Shut – Regie: Stanley Kubrick – als Victor Ziegler
- 2002: Spurwechsel (Changing Lanes) – Regie: Roger Michell – als Stephen Delano
- 2005: Die Dolmetscherin (The Interpreter)
- 2006: Ein perfekter Platz (Fauteuils d'orchestre) - Sydney Pollack spielt sich selber
- 2007: Die Sopranos (The Sopranos) – Regie: Alan Taylor – als Warren Feldman
- 2007: Michael Clayton
- 2008: Verliebt in die Braut (Made of Honor)
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1966 – Emmy Award für die Regie einer Episode der Fernsehserie Bob Hope presents the Chrysler Theatre
- 1970 – Oscarnominierung für die beste Regie für Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss
- 1983 – Oscarnominierung für die beste Regie für Tootsie und als Produzent für die Kategorie bester Film
- 1986 – Berlinale Kamera
- 1986 – Oscars für den besten Film und die beste Regie für Jenseits von Afrika
- 2002 – Ehren-Leopard für sein Lebenswerk auf dem Filmfestival von Locarno
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Sydney Pollack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sydney Pollack in der Internet Movie Database (englisch)
- Sydney Pollack Biografie bei „WHO'S WHO“
- Sydney Pollack Biografie in der NNDB
- Sydney Pollack Interview von Mariam Schaghaghi für „spiegel.de“
- David Walsh: Zum Tod von Filmregisseur Sydney Pollack (1934-2008)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Pollack, Sydney |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Filmregisseur, Filmproduzent und Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 1. Juli 1934 |
GEBURTSORT | Lafayette, Indiana |
STERBEDATUM | 26. Mai 2008 |
STERBEORT | Los Angeles |