Straßenbahn Unterach–See
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seit 1938: Straßenbahn Unterach–See | ||||||||||||||||
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bis 1938: Elektrische Lokalbahn Unterach–See | ||||||||||||||||
Fahrzeuge vor der Remise in Unterach
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Streckenlänge: | 3,258 km | |||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | |||||||||||||||
Stromsystem: | 600 V = | |||||||||||||||
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Die 3,258 Kilometer lange Elektrische Lokalbahn Unterach–See (abgekürzt: E.L.B.U.S.) verband von 1907 an Unterach am Attersee mit See am Mondsee (einem Teilort von Unterach) und wurde von der Bahngesellschaft Stern & Hafferl betrieben. Am 26. September 1938 wurde diese Lokalbahn dann in Folge des Anschluss Österreichs zur Straßenbahn Unterach–See (abgekürzt: S.T.U.S.) umgewidmet (gleichzeitig mit den Stern & Hafferl-Schwesterbetrieben Elektrische Lokalbahn Gmunden und Lokalbahn Ebelsberg–St. Florian). 1949 wurde die Elektrische schließlich eingestellt. Die Bahn wurde betrieben um eine bequeme touristische Verbindung zwischen den beiden Schiffsanlegestellen herzustellen und verkehrte nur saisonal von Mai bis September. Eigentümerin der Bahn war die Lokalbahn Unterach–See AG welche aufgrund der zuvor erfolgten Umkonzessionierung ab dem 26. März 1942 zur Straßenbahn Unterach–See AG umfirmierte.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der Betrieb für die kleine Bahn erschien zunächst nicht kostendeckend, erst mit dem Erlass des Lokalbahngesetzes vom 6. März 1907 konnte ein namhaften Staatsbeitrag für die geplante Strecke eingeworben werden. Am 7. Juni 1907 wurde die Konzession zum Bau und Betrieb der Verbindungsbahn ausgestellt.
Zur Realisierung des Vorhabens bildete sich eine Aktiengesellschaft, an der der österreichische Staat mit 50 %, das Land Oberösterreich mit 10 % und die Bahnbau- und Betriebsgesellschaft Stern & Hafferl in Gmunden mit 40 % beteiligt war. Die 3,258 km lange Bahn wurde von Stern & Hafferl in Meterspur und für den Betrieb mit 600 Volt Gleichstrom errichtet. Die Endpunkte der Strecke waren jeweils die beiden Schiffsanlegestellen. Bis auf die Ortsdurchfahrt in Unterach besaß die Bahn einen eigenen Gleiskörper. In Unterach wurden eine "Kraftstation" mit den Umformeranlagen und Dienstwohnungen sowie eine zweiständige Remise errichtet. Am 18. August 1907 erfolgte die offizielle Inbetriebnahme als Elektrische Lokalbahn Unterach–See.
Die Personenbeförderung, für die zwei elektrische Triebwagen und zwei Beiwagen zur Verfügung standen, begann am 18. August 1907. Meistens war nur ein Triebwagen im Einsatz. Bei Bedarf konnten zwei Personenwaggons angekuppelt werden. Sie wurde jeweils in der Sommersaison bis zum 18. September 1949 durchgeführt und umfasste sechs bis acht Fahrtenpaare, im Jahre 1907 waren es sogar 18 Zugpaare. Ein bescheidener Güterverkehr wurde nur vom 28. April 1909 bis zum 15. Juli 1910 bedient. Die Betriebsführung oblag der Firma Stern & Hafferl. Am 26. September 1938 erfolgte die Umwidmung der Lokalbahn in eine Straßenbahn.
Schon in den dreißiger Jahren wirkte sich die Konkurrenz einer Omnibuslinie negativ auf die Beförderungszahlen aus. Nur in den Kriegs- und Nachkriegsjahren konnte noch einmal ausreichende Nachfrage verzeichnet werden, so dass einige Jahre lang sogar ganzjährig gefahren wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg sanken die Beförderungszahlen dramatisch, sodass sich Stern & Hafferl nach der Sommersaison 1949 dazu entschloss, die Bahn einzustellen. Die Straßenbahn wurde durch eine Buslinie, die mit firmeneigenen Bussen bedient wurde, ersetzt. Im Jahre 1951 erfolgte der Abbau der Gleisanlagen. Die Firma Stern & Hafferl setzte selbst eine Busverbindung ein. Die verbliebenen Fahrzeuge wurden nach der Einstellung in der Remise abgestellt und danach weiterverwendet: GM 2 wurde 1949 und der der Güterwagen SJn1 1951 an die Attergaubahn abgegeben, SM 1 kam 1951 zur Gmundner Straßenbahn und die beiden Personenwaggons SP 3 und SP 4 wurden 1952 verkauft. Von den eingesetzten Fahrzeugen sind heute nur mehr SM 1 und SM 2, allerdings nicht mehr in der Ursprungsausführung, vorhanden.
[Bearbeiten] Fahrzeuge
Die Strecke wurde mit folgenden Fahrzeugen befahren:
Nummer | Baujahr | Hersteller | Bemerkungen |
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Triebwagen | |||
SM 1 | 1907 | Siemens/Grazer Waggonfabrik | ab 1951: GM 7 der Straßenbahn Gmunden |
SM 2 | 1907 | Siemens/Grazer Waggonfabrik | ab 1943: GM 6 der Straßenbahn Gmunden |
GM 2 | 1894 | Rohrbacher | Tauschfahrzeug für SM 2; 1949 an Attergaubahn abgegeben, umgebaut in EB 20.204 |
Beiwagen | |||
SP 3 | 1906 | Grazer Waggonfabrik | Sommerwagen, 1949 an Attergaubahn abgegeben, 1952 verkauft |
SP 4 | 1906 | Grazer Waggonfabrik | Sommerwagen, 1949 an Attergaubahn abgegeben, 1952 verkauft |
Güterwagen | |||
SJn1 | 1906 | Grazer Waggonfabrik | 1951 an die Attergaubahn abgegeben, 1969 verschrottet |
Die Abkürzungen haben folgende Bedeutungen:
- GM – Gmunden Motorwagen
- SM – See Motorwagen
- SP – See Personenwagen
Diese Bezeichnungen waren an den Fahrzeugen nicht angeschrieben.
Die Fahrzeuge trugen an beiden Fronten ihre Nummer, seitlich war der Eigentumsvermerk E.L.B.U.S angebracht.
[Bearbeiten] Literatur
- Helmut Weis: Die Unternehmung Stern & Hafferl III. Bahn im Bild, Band 80, 1991
- Otfried Knoll/Gerhard Mayr/Hansgeorg Prix: Die elektrische Bahn Unterach – See. 1995
- Wolfgang Kaiser: Straßenbahnen in Österreich. GeraMond Verlag, 2004, ISBN 3-7654-7198-4