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Schloss Meseberg – Wikipedia

Schloss Meseberg

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Huwenowsee und Schloss Meseberg
Huwenowsee und Schloss Meseberg

Schloss Meseberg ist ein Barockschloss in Gransee, Land Brandenburg, und das Gästehaus der deutschen Bundesregierung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Das Schloss liegt 70 Kilometer nördlich von Berlin in Meseberg, einem Ortsteil der Stadt Gransee mit 150 Einwohnern. An das Schlossgelände schließt der Huwenowsee an.

[Bearbeiten] Geschichte

Schloss Meseberg
Schloss Meseberg

1737 ließ Graf Hermann von Wartensleben das Schloss auf der Fläche eines abgebrannten Gutshofes errichten. Seine Frau Dorothea von der Groeben hatte das Anwesen mit der Heirat am 9. Februar 1723 in die Ehe gebracht. Der große terrassierte Barockgarten wurde von Müntherus angelegt und später in mehreren Phasen landschaftlich umgestaltet und nach Süden erweitert. Der Architekt des Schlosses ist nicht bekannt.

Der Bau des Schlosses oder zumindest der Aufwand, mit dem es gebaut und ausgestattet wurde, war indes nicht ganz freiwillig. Wartensleben hatte kurz nach seiner Heirat 1723 bereits das Schloss Rauschendorf als Wohnsitz errichten lassen. Um 1736 erschien ein Erlass des Königs, nachdem alle Adeligen von Rang in der Wilhelmstraße in Berlin repräsentative Bauten errichten sollten. Von dieser Verpflichtung waren nur jene Adeligen ausgenommen, die nachweisen konnten, dass sie auf Ihren Gütern ähnlich aufwändige Gebäude im Bau hatten. Wartensleben zog wohl Meseberg Berlin vor und begann mit dem Bau des Schlosses, welches seine finanziellen Verhältnisse stark strapazierte.

Zehn Jahre nach dem Tod Wartenslebens wurde es 1774 zusammen mit einem weiteren Güterkomplex von dem in Rheinsberg residierenden Prinzen Heinrich von Preußen erworben und im Jahr darauf seinem Günstling Christian Ludwig von Kaphengst (1740–1800) zum Geschenk gemacht. Zweck dieser großzügigen Schenkung war die vom Bruder des Prinzen befohlene Entfernung Kaphengsts vom Rheinsberger Hof. Kaphengst ließ die vorhandene Anlage um weitere Gebäude erweitern, darunter der Marstall. Er führte in Meseberg einen aufwändigen Lebensstil, der ihn schließlich in den finanziellen Ruin trieb.

Zu den späteren Eigentümern gehörte der Herausgeber der Vossischen Zeitung, Carl Robert Lessing. Er kaufte das Anwesen für seinen Sohn Gotthold Ephraim Lessing d. J. (1861–1919), für den später im Park ein Mausoleum erbaut wurde. Die Frau des Herausgebers, Emma von Gelbke, gab an Theodor Fontane die Geschichte der Baronin Elisabeth von Ardenne weiter und lieferte so die Vorlage für den Roman Effi Briest. In seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg bezeichnete Fontane Meseberg als "Zauberschloss".

Bei der weiteren Ausgestaltung des Anwesens spielte die Familie Lessing eine gewichtige Rolle. Das Familienwappen – drei Ringe, die die Ringparabel des verwandten Dichters Gotthold Ephraim Lessing symbolisieren – wurde mehrfach angebracht. Das Haus wurde unter anderem mit Gemälden von Carl Robert Lessings Bruder Carl Friedrich Lessing und seines Neffen Conrad Lessing versehen. Otto Lessing – ein weiterer Neffe Carl Roberts – schuf für Meseberg unter anderem verschiedene Büsten von Familienmitgliedern und Vorfahren. Unter bis heute nicht geklärten Umständen wurde der Besitzer des Schlosses 1943 von Hermann Göring enteignet, der Meseberg als Tauschobjekt für Ländereien in der Schorfheide brauchte.

1945 wurde das Anwesen erneut enteignet. In den folgenden Jahrzehnten waren im Schloss ein Lebensmittelgeschäft, ein Kindergarten, das Gemeindebüro und andere Einrichtungen untergebracht. Nach der Wende verfiel Schloss Meseberg zunehmend, bis die Messerschmitt-Stiftung das baufällige Anwesen 1995 ohne konkretes Nutzungskonzept erwarb. Schloss, Garten und Park wurden von ihr zunächst streng nach den Maßstäben der Denkmalpflege restauriert. Die Stiftung, die dafür rund 25 Mio. Euro aufwendete, überließ 2004 der Bundesregierung die Nutzung des Schlosses für zunächst 20 Jahre zum symbolischen Mietpreis von einem Euro. Die Bundesregierung investierte weitere 13 Mio. Euro für Sicherheits- und Kommunikationstechnik und kommt auch für die laufenden Unterhaltskosten auf. Verbunden mit dieser Nutzung und der notwendigen Absicherung waren leider auch massive Eingriffe in die historische Substanz des Gebäudes. Neben seiner Funktion als Gästehaus der Bundesregierung soll das Schloss darüber hinaus für weitere Veranstaltungen wie Kabinettsklausuren und Konferenzen genutzt werden. Die Übergabe an Kanzleramtschef Thomas de Maizière fand am 26. Januar 2007 statt, erster Gast im Haus war der französische Staatspräsident Jacques Chirac.

[Bearbeiten] Garten

Der barocke Terrassengarten wurde aufwändig wiederhergestellt. Die Aufteilung durch Achsen ging aus den vorhandenen Bestand hervor. Die Höhenlage der Gartenteile wurde anhand der Bausubstanz und von Grabungsbefunden ermittelt.

Das Seeparterre erhielt zwei Broderiekompartimente in langgestrecktem Umriss, wie dies in der Entstehungszeit üblich war. Für die nicht dokumentierte Broderie wurde eine moderne Form entwickelt. Im nachgeordneten südwestlichen Parterre schien ein Rasenparterre angebracht, dessen ornamentale Gliederung ebenfalls modern entworfen wurde.

Gartentreppen waren aus der Barockzeit nicht dokumentiert, für die Nutzung jedoch notwendig. Da die ehemalige barocke westliche Freitreppe des Schlosses nach Befunden (Fundament, Originalteile) nachgebaut worden war, wurden die beiden neuen Gartentreppen in der Hauptachse mit demselben Stufenprofil ausgeführt. Diese drei Treppen bilden, vom anderen Ufer aus gesehen, eine Einheit und wirken als Teil des Schlosses. Alle anderen Treppen im Garten erhielten unprofilierte Blockstufen.

Für die angenommene Diagonalteilung der vier Boskettkompartimente wurde die Gliederung des sehr ähnlich aufgebauten Gartens von Burgscheidungen verwendet.

Der Scheunenhof wurde als solcher nicht mehr benötigt und erhielt deshalb nach Aufmaß und Dokumentation aller Fundamente unter Aufnahme der Achsen des Barockgartens und des Kavalierhauses ein geometrisch gegliedertes Rasenparterre, das daran erinnert, dass hier unter Wartensleben eine Fortsetzung des Gartens vorhanden oder geplant war.

Am See entlang erstreckt sich außerdem ein Landschaftsgarten mit den Mausoleen der Familien Hövel und Lessing, der öffentlich zugänglich ist.

[Bearbeiten] Veranstaltungen

  • 23. Februar 2007 – Empfang des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac durch Bundeskanzlerin Angela Merkel
  • 23. April 2007 - Empfang des Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Durão Barroso
  • 23. August 2007 – Klausurtagung der Bundesregierung (Kabinett Merkel)
  • 10. September 2007 - Empfang des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy durch Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen des Blaesheim-Treffens.
  • 20. November 2007 - Empfang des italienischen Ministerpräsidenten Romano Prodi durch Bundeskanzlerin Angela Merkel
  • 10. Juni 2008 - Empfang des US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush durch Bundeskanzlerin Angela Merkel.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e. V. (Hrsg.), Manfred Hamm (Fotos), Walther Grunwald (Texte): Schlösser und Gärten der Mark. Meseberg. Nicolai, Berlin 1991. ISBN 3-87584-406-8
  • Clemens Alexander Wimmer, Ragnhild Kober-Carrière: Meseberg - Ein wiedererstandener barocker Garten. In: Brandenburgische Denkmalpflege. Berlin 16.2007, Nr. 1, S. 80-94. ISSN 0942-3397

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Schloss Meseberg – Bilder, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 58′ 21″ N, 13° 06′ 05″ O

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