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Schlacht von Sedan – Wikipedia

Schlacht von Sedan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schlacht von Sedan
Teil von: Deutsch-Französischer Krieg

Karte der Schlacht von Sedan
Datum 1.2. September 1870
Ort Sedan (Ardennes)
Ausgang entscheidender deutscher Sieg
Konfliktparteien

Preußen und Verbündete
Befehlshaber
Helmuth von Moltke Patrice de Mac-Mahon
Truppenstärke
150.000 130.000
Verluste
8.924 Tote, Verwundete, Vermisste 17.000 Tote, Verwundete, Vermisste

Die Schlacht von Sedan fand am 1. September 1870 im Deutsch-Französischen Krieg statt. Mit der Kapitulation der französischen Truppen und der Gefangennahme des französischen Kaisers Napoléon III. am 2. September war sie vorentscheidend für den Ausgang des Krieges.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Marschall Mac-Mahon war von Châlons mit seinen 120.000 Mann abmarschiert, um sich mit Marschall Bazaines Armee zu vereinigen, die von zwei Deutschen Armeen bei Metz eingeschlossen worden war. Nach der Schlacht bei Beaumont am 30. August 1870 war der direkte Weg über Montmédy bereits durch preußische Truppen blockiert. Weil er die Stärke und Geschwindigkeit der deutschen Verbände unterschätzte, glaubte Mac Mahon bei Sedan seine Armee sammeln zu können, um sie zu reorganisieren und ihren Nachschub zu ergänzen. Graf Helmuth von Moltke jedoch hatte fast 200.000 Mann in Eilmärschen hinter den angeschlagenen französischen Truppen hergeschickt; seine Spitzenverbände erreichten bereits am 31. August den Ort Sedan unweit der belgischen Grenze.

Auf französischer Seite waren an der Schlacht 4 Armeekorps beteiligt, die relativ gebündelt im Raum Sedan standen. Ihnen gegenüber standen etwas mehr als 7 Armeekorps des Norddeutschen Bundes und der mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten, die sich um Sedan herum großflächig verteilten.

Die deutschen Truppen waren in zwei Armeen untergliedert: die 3. Armee unter Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen und die Maas-Armee unter Kronprinz Albert von Sachsen. Den militärischen Oberbefehl über die Truppen hatte Graf Moltke. König Wilhelm von Preußen und sein Stab beobachteten die Schlacht von einem Hügel in der Nähe von Frénois aus.

Die französischen Truppen waren zur Armee von Châlon zusammengefasst und unterstanden zunächst Marschall Mac-Mahon, bevor der verwundet wurde und das Kommando an General Ducrot übertrug, der wiederum vom dienstälteren General Wimpffen genötigt wurde, ihm das Kommando zu überlassen. Kaiser Napoléon III. befand sich ebenfalls in Sedan, aber auch er mischte sich zunächst nicht in militärische Belange ein.

[Bearbeiten] Verlauf

Am 31. August 1870 gelang es einer Vorausabteilung des 4. Bayerischen Jägerbataillons, die Eisenbahnbrücke unterhalb Remilly, ehe sie von französischen Truppen gesprengt werden konnte, zu besetzen. Nördlich des Ortes errichteten sie eine Pontonbrücke, um erneut die Maas, die dort einen Bogen schlägt, zu überqueren. Die nachrückenden Teile des Bataillons überquerten so den Fluss Maas und erreichten mit Hilfe der Pontonbrücke den Ort Bazeilles, etwa 5 km südöstlich von Sedan. Der Ort war die südlichste Verteidigungsstellung der französischen Armee und mit starken Truppenverbänden besetzt. So wurden die Bayerischen Vorausabteilungen durch einen energischen Gegenangriff wieder bis zur Brücke zurückgedrängt. Gegen Abend sammelten sich an dieser Brücke bei Remilly das 1. Bayerische Korps, das 4. Korps und das 2. Bayerische Korps.

Das Blutbad von Bazeilles
Das Blutbad von Bazeilles

Am Morgen des 1. Septembers überschritten zunächst Teile des 1. Bayerischen Korps um 4 Uhr die besagte Brücke und sickerten in den Ort Bazeilles ein. Starker französischer Widerstand zwang die Bayern, ihr gesamtes 1. Korps zur Verstärkung nach Bazeilles hineinzuschicken. Im Ort entwickelte sich ein heftiger Häuserkampf um einige, von den französischen Verteidigern hartnäckig verteidigte Gebäude. Auch französische Einwohner beteiligten sich an den Kämpfen. Durch die Kampfhandlungen und durch gezielte Brandstiftungen, wurde nahezu das gesamte Dorf zerstört. Erst gegen 11 Uhr gelang es, mit Unterstützung eines Bataillons des 4. Korps bis zum Ort Balan vorzudringen und so die Verteidiger von Bazeilles von den französischen Linien abzuschneiden. Unter diesen Bedingungen war es den bayerischen Truppen möglich, den letzten Stützpunkt im völlig zerstörten Ort zu stürmen, nachdem dessen Verteidigern, unter denen sich die Reste einer Marineinfanteriedivision befanden, die Munition ausgegangen war.

Während noch die Kämpfe in Bazeilles tobten, eroberte das 12. Korps nach anfänglichen Schwierigkeiten die Orte Daigny und Moncelle in der Givonne-Schlucht. Auch die Verluste der hier kämpfenden sächsischen und preußischen Truppen waren schwer, da die Franzosen die Orte immer wieder mit starken Entsatzangriffen zurückzuerobern versuchten.

Erst jetzt wurde den Preußen und ihren Verbündeten die Unschlüssigkeit der französischen Führung klar. Sie erkannten, dass die Franzosen nicht nach Mézières abmarschierten, um der Umschließung zu entgehen. Das angeschlagene 11. und das 5. Korps schlossen nun von Norden her den Kessel um Sedan. Das 11. Korps erreichte den Ort Floing, etwa 4 km nördlich von Sedan, und setzte sich dort, trotz schwerer Gegenangriffe französischer Infanterie und Kavallerie (u. a. 3 Regimenter Chasseurs) fest. Das 5. Armeekorps riegelte die Straße, die aus Illy herausführt, ab und begann mit dem Angriff auf den strategisch wichtigen Kalvarienberg. Als der Berg erobert wurde, war die Einkesselung Sedans komplett. General Ducrot kommentierte die Lage mit dem Ausspruch: „Nous sommes dans un pot de chambre et nous y serons emmerdés.“ („Wir sitzen in einem Nachttopf und wir werden darin zugeschissen werden“).

Auf französischer Seite förderte der Führungs- und der damit verbundene Strategiewechsel nun aktiv die eigene Vernichtung. Der Oberkommandierende General Wimpffen entzog dem im Norden um Floing und Illy kämpfenden General Douay Teile seiner Truppen, um damit die Südflanke bei Givonne zu verstärken. Trotz dieser Schwächung warf Douay nun alles in die Schlacht, um Floing und den entscheidenden Kalvarienberg zurückzuerobern. Die Reste seiner Infanterie und die komplette Kavalleriereserve stürmten gegen die deutschen Linien. Bis in die Stellungen der deutschen Artillerie zwischen Floing und Illy brachen sie durch, bevor der Angriff von Reserven des 5. Korps aufgehalten wurde. Allein 3 französische Generäle fielen mit ihren Reitern, dazu war eine nicht mehr zu rekonstruierende Zahl an Toten und Verwundeten zu beklagen.

Zwei frische Regimenter der deutschen Reserve drangen nun bis zum Dorf Cazal vor und eroberten es unter teils schweren Verlusten. Damit war die Basis der französischen Verteidigungsstellung auf die Festungsanlagen um Sedan zwischen Cazal und Balan zusammengedrückt.

Von Daigny aus griffen derweil Truppen der Maas-Armee in Richtung des Ortes Fond de Givonne an. In Auflösung befindliche Teile verschiedener französischen Korps hatten sich, aus Norden und Süden abgedrängt, in das Wäldchen Garenne nördlich des Ortes geflüchtet und wurden dort im Kreuzfeuer deutscher Artillerie fast vollständig zerschlagen. Nur kompanie- und gruppenweise wurde dort noch Widerstand geleistet, als Teile der preußischen Garde den Wald einnahmen und mehrere Tausend Gefangene machten.

Die Erstürmung von Fond de Givonne brachte die französischen Linien zum Zusammenbruch, und die Truppen zogen sich ungeordnet und ständig unter Artilleriefeuer liegend in die alte Festung Sedan zurück.

General Wimpffen war es jetzt möglich, mit den noch einsatzfähigen Resten seiner Truppen aus der Festung heraus einen letzten konzentrierten Angriff gegen Balan zu starten und die deutschen und bayerischen Truppen hier zurückzudrängen. Das zusammengefasste Feuer der deutschen Artillerie erstickte jedoch den französischen Angriff, bevor er über Balan hinaus erfolgreich werden konnte. Mit einem Gegenangriff der Bayern und des 4. Korps gelang es, Balan zurückzuerobern.

Da sich die französischen Offiziere nun weigerten, ihm weiter zu folgen, ordnete Wimpffens widerwillig, aber ohne Optionen, auf Weisung von Napoleon III. den Rückzug in die Festung an.

Nachdem eine weiße Flagge gehisst worden war, schwiegen die Waffen. Zwei deutsche Gesandte wurden von König Wilhelm zur Festung geschickt, um die Übergabe zu fordern.

Übergabe des Kaisers Napoleon III. an König Wilhelm von Preußen in Sedan am 2. September 1870
Übergabe des Kaisers Napoleon III. an König Wilhelm von Preußen in Sedan am 2. September 1870
Kapitulationsverhandlungen in Donchery
Kapitulationsverhandlungen in Donchery
Brandenburger Tor am Sedantag 1898
Brandenburger Tor am Sedantag 1898

Sie wurden direkt zu Kaiser Napoléon III. geführt, von dessen Anwesenheit die Deutschen bisher nichts gewusst hatten. Gegen 7 Uhr abends ritt dann der kaiserliche Generaladjutant Graf Reille auf die Höhen von Frénois und übergab das französische Kapitulationsangebot an König Wilhelm von Preußen.

Die Antwort des Königs bestimmte Graf Moltke zum Verhandlungsführer, denn Kaiser Napoléon III. hatte sich zwar als Person ergeben, rein formal musste aber der französische Oberkommandierende noch mit der Armee kapitulieren. Napoleon wurde bis zur Kapitulation der Armee von den Deutschen in einem nahegelegenen Schloss untergebracht.

General Wimpffen forderte bei den abendlichen Verhandlungen gegenüber Moltke und Bismarck, seine Armee auf Ehrenwort in die Heimat oder nach Algier zu entlassen. Moltke lehnte dies ab. Er und Bismarck forderten die Kriegsgefangenschaft für das gegnerische Heer. Als Wimpffens sich weigerte, gab Moltke Anweisung, um 9 Uhr mit dem Beschuss der Festung von Sedan zu beginnen.

Erst als am Morgen das deutsche Ultimatum auf 10 Uhr verlängert wurde, willigte Wimpffen ein, die deutschen Bedingungen für eine Kapitulation zu akzeptieren.

Am Abend des 3. September drang die Kunde von der Niederlage und der Gefangennahme des Kaisers nach Paris. Am 4. September wurde die Deputiertenkammer von Volksmassen gestürmt, kurz danach die Absetzung des Kaisers verkündet und die Republik ausgerufen. Noch in der gleichen Nacht verließ die Kaiserin Paris und floh nach England. In Paris wurde eine Regierung der nationalen Verteidigung gebildet, der u. a. Jules Favre und Gambetta angehörten. Im späteren Deutschen Reich wurde der 2. September als „Sedantag“ ein patriotischer Feiertag, der die Funktion des nicht existierenden Nationalfeiertages übernahm.

[Bearbeiten] Die Schlacht als Wendepunkt historischer Kriegführung

Neben ihrem Charakter als Entscheidungsschlacht stellt die Schlacht von Sedan zugleich einen Wendepunkt in der modernen Kriegführung dar. Waren in den bisherigen sogenannten Kabinetts- oder Koalitionskriegen die Schlachten noch hauptsächlich unter den Armeen der Kontrahenten selbst ausgefochten worden, griff um Bazeilles die Zivilbevölkerung der Stadt direkt in den Kampf ein und machte durch ihre Teilnahme am folgenden Kampf den Deutsch-Französischen Krieg zu einem Vorläufer des Guerillakrieges.

Auch der Umstieg von Vorder- auf Hinterlader ließ den Kampf aufeinander zu marschierender Heere hinfällig werden. Der Häuserkampf, Scharfschützen und wie geschildert auch der Partisanenkampf wurden prägend.

[Bearbeiten] Literatur

  • Lexikon der deutschen Geschichte – Ploetz, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau, Österreich 2001
  • Der große Ploetz, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau, Österreich 1998
  • Dtv-Atlas Weltgeschichte, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2000
  • Theodor Fontane: Der Krieg gegen Frankreich 1870 - 1871, Gesamtausgabe in 3 Bänden, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, Reprint 1873/1876/2004, ISBN 3-937135-25-1 (Band 1); ISBN 3-937135-26-X (Band 2) und ISBN 3-937135-27-8 (Band 3)
  • Dennis E. Showalter: Das Gesicht des modernen Krieges. Sedan, 1. und 2. September 1870, in: Schlachten der Weltgeschichte. Von Salamis bis Sinai, hrsg. v. Stig Förster, Dierk Walter und Markus Pöhlmann, München 22004, ISBN 3-423-34083-5
  • Jan N. Lorenzen: 1870 - Sedan ohne Legende, in: ders: Die großen Schlachten. Mythen, Menschen, Schicksale, Campus Verlag, Frankfurt 2006, Seiten 141-184, ISBN 3593381222

[Bearbeiten] Verfilmungen

  • Serie Die großen Schlachten: Die Schlacht von Sedan.

[Bearbeiten] Quellen

Koordinaten: 49° 42' 00" N, 4° 56' 40" O


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