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Samuel Roth – Wikipedia

Samuel Roth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Samuel Roth (* 1893 in Galizien; † 1974 in New York war ein US-amerikanischer Verleger und Schriftsteller. In den USA wurde er durch seinen Kampf gegen die Zensur, insbesondere erotischer Literatur, bekannt, in Deutschland auch als Herausgeber der angeblich von Nietzsche stammenden Schrift My Sister and I.

[Bearbeiten] Leben

Roth kam im Alter von zwölf Jahren aus Galizien, dem östlichsten Teil der k.u.k. Monarchie, nach New York und lebte dort zunächst in großer Armut. Er schloss sich anarchistischen Gruppen in Greenwich Village an, verkehrte mit Alexander Berkman, Emma Goldman und anderen damals in New York wirkenden bekannten Anarchisten. Mit seinem ebenfalls sozial engagierten Landsmann Frank Tannenbaum verband ihn eine enge Freundschaft. Tannenbaum, der an der Columbia University lehrte, verschaffte Roth 1916 ein Stipendium, durch das er dort zwei Semester studieren konnte. Er konnte sein Studium jedoch nicht fortsetzen und gab dann, zusammen mit Tannenbaum, eine literarische Zeitschrift heraus. Darin veröffentlichte er auch eigene Gedichte and Essays, die von Kollegen, etwa von Ezra Pound, gelobt wurden. Schliesslich eröffnete er, zur Sicherung seiner Existenz, eine Schule, in der Immigranten Englisch gelehrt wurde.

Anfang der 1920er Jahre machte Roth eine längere Reise nach England und knüpfte dort Kontakte zu zahlreichen jungen Literaten, von denen einige später zu Ruhm gelangten. Zurück in Greenwich Village gründete er mehrere literarische Magazine, etwa Beau, das als erstes amerikanisches Männermagazin und Vorläufer von Esquire gelten kann. Mit seiner nachfolgenden Zeitschrift Two Worlds begann er seine Laufbahn als „Raubdrucker“. James Joyces Roman Ulysses war damals sowohl in England als auch in den Vereinigten Staaten wegen obszöner Stellen verboten und stand deshalb in diesen Ländern auch nicht unter dem Schutz des Copyrights. Er wurde in Frankreich gedruckt und von der Pariser Buchhandlung Shakespeare and Company vertrieben. Obwohl insbesondere von englischen und amerikanischen Lesern stark nachgefragt, war es wegen strenger Kontrollen für diese kaum möglich, an ein Exemplar zu kommen. Hier schaffte Roth Abhilfe, indem er den Roman, an einigen Stellen in der Wortwahl etwas entschärft, in Two Worlds als Serie abzudrucken begann. Das rief die französische Verlegerin Sylvia Beach auf den Plan, die zahlreiche Schriftsteller, darunter einige sehr prominente, dazu brachte, einen Protestbrief zu unterzeichnen, in dem nicht die Zensur in England und den USA, sondern der vermeintlich illegale Abdruck des Werks durch Roth angeprangert wird. Auch James Joyce selbst ging schliesslich rechtlich gegen Roth vor, obwohl er am Ende, nachdem infolge diverser Verfahren 1934 der Ulysses in den USA freigegeben wurde, Nutzniesser von Roths Vorgehen in einer riskanten rechtlichen Grauzone geworden ist. [1] Roth druckte, getarnt oder offen, seit Mitte der 1920er Jahre immer wieder Bücher und kleinere Schriften nach, die in den USA, meist wegen obszöner Inhalte von der Zensur verboten waren, darunter auch später hochberühmte Werke wie Lady Chatterley's Lover von D.H. Lawrence, oft aber auch reine Pornographie. Von der New Yorker „Gesellschaft zur Bekämpfung des Lasters“ wurde er deshalb gnadenlos verfolgt und viele Male in Gerichtsverfahren verwickelt. Insgesamt hat Roth fast dreizehn Jahre wegen seiner verlegerischen Aktivitäten in Gefängnis gesessen, „ehrenwerte Strafen“ verbüsst, wie er stolz bemerkte.

1934 schrieb er mit Jews Must Live ein Buch, in dem Nichtjuden Praktiken des jüdischen Alltags erklärt werden.

1955 wurde er wegen des Versandes von obszönem Material, er hatte erotische Literatur und Aktfotografien verschickt, strafrechtlich verfolgt. In dem folgenden Prozess, der landesweit als Roth vs. United States [2] bekannt ist, entschied der Supreme Court mit sechs gegen drei Stimmen, dass obszönes Material zwar nicht durch den 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten gedeckt ist, aber Kunst, Literatur und wissenschaftliche Forschung durch den Artikel geschützt sind, auch wenn sie sexuelle Inhalte behandeln.

[Bearbeiten] Nachweise

  1. Die verwickelte Geschichte ist geschildert u.a. in: Herbert Gorman: James Joyce. Sein Leben und sein Werk. (1948) Hamburg: Claassen 1957, S. 303–323
  2. Roth vs. United States
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