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Sōka Gakkai International – Wikipedia

Sōka Gakkai International

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Sōka Gakkai (jap. 創価学会, Werteschaffende Gesellschaft) ist eine buddhistische Religionsgemeinschaft, die 1930 in Japan gegründet, auf den Buddhismus des Gelehrten und Reformers Nichiren (1222–1282) zurückgeht. Ursprünglich der Nichiren-Shōshū angegliedert, entwickelt sich die Soka Gakkai als reine Laienbewegung zunächst in Japan zu einer großen Religionsgemeinschaft, die dort kontrovers diskutiert wird. 1975 entsteht die Sōka Gakkai International (SGI) als Dachverband der nationalen Sōka Gakkai Gemeinschaften, der heute weltweit etwa 12 Millionen Mitglieder in 190 Ländern angehören. Die SGI ist seit 1983 als Nichtregierungsorganisation (NGO) den Vereinten Nationen (UNO) angegliedert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gründung

Sōka Gakkai Makiguchi Memorial Hall, Tokio
Sōka Gakkai Makiguchi Memorial Hall, Tokio

Die Sōka Gakkai wird ursprünglich 1930 durch den Pädagogen Tsunesaburō Makiguchi unter dem Namen Sōka Kyoiku Gakkai (Werteschaffende Erziehungsgesellschaft) in Tokio gegründet.

Im politischen Klima des japanischen Nationalismus wird sie während des Zweiten Weltkriegs verboten.

Makiguchi und sein Nachfolger Josei Toda, die nicht bereit sind, der shintoistischen Staatsreligion des Kaiserreichs Japan und deren politischer Folgen nachzugeben, werden 1943 wegen „kriegsfeindlichen Aktivitäten“ inhaftiert. Makiguchi stirbt in der Haft. Ab 1945 wird die Sōka Gakkai unter der Leitung von Josei Toda wieder aktiv.

[Bearbeiten] Grundlagen, Ziele und Engagement

Die als Laienbewegung organisierte Gemeinschaft bezieht sich auf den buddhistischen Gelehrten und Reformer Nichiren, der im 13. Jahrhundert das Lotos Sutra (jap. Hokke-kyō, 法華経) als die Essenz und letztendliche Lehre des Religionsstifters Shakyamuni erkannte.

Die zentrale Ausübung ist die wiederholte Rezitation (Chanten) des Mantras: „Nam Myoho Renge Kyo“ (Daimoku). Durch das Chanten soll die im Menschen grundsätzlich existierende Buddhanatur manifestiert werden.

Die Sōka Gakkai zielt in ihrem Engagement auf eine Verbreitung der buddhistischen Lehre und humanistischen Philosophie Nichirens. Die erklärten Ziele sind: Frieden, Wohlstand, Gesundheit und persönliches Glück der Menschen. Darüber hinaus betont sie die individuelle Entwicklung jedes Menschen (menschliche Revolution) als Voraussetzung und Basis für einen weltweiten Frieden.

Die Sōka Gakkai verbucht in ihrer noch kurzen Geschichte einen in der Religionsgeschichte einmaligen Aufwärtstrend und zählt gegenwärtig etwa 8 Millionen Haushalte in Japan. Sie ist damit die größte religiöse Organisation in Japan.

Die Sōka Gakkai International, die weltweite Bewegung, ist in 190 Ländern vertreten, z. B. in Deutschland, den USA, in Lateinamerika, im übrigen Asien, Afrika und in Europa. Sitz der Sōka Gakkai International ist Tokio. Die weltweite Organisation strukturiert sich dabei in eine Aufteilung in Einzelgruppen, die wieder in größeren Ortsgruppen, Regionalgruppen, Landesgruppen etc. aufgehängt sind.

Charakteristisch für die Sōka Gakkai in Japan ist auch ihr Engagement in der Politik. Die Kōmeitō (jap. 公明党, dt. Partei für Saubere Politik), eine der größeren politischen Parteien Japans, ist aus der Sōka Gakkai hervorgegangen. Seit 1970 darf zwischen Komeito und Sōka Gakkai keine Ämterkumulation stattfinden, dennoch soll die Sōka Gakkai Einfluss auf die Programmatik und Personalpolitik der Partei haben. In dieser Hinsicht lässt sich sagen, dass sie auch politisch aktiv ist.

Im November 1991 fordert die „Mutterorganisation“ der Sōka Gakkai, die inzwischen wesentlich kleinere, priesterlich organisierte Nichiren-Shōshū, die SG offiziell zur Auflösung auf und schließt diese aus. Diesem Vorgang geht ein jahrelanger Konflikt mit der Priesterschaft voraus. Die SG war bis dahin offiziell eine Laienorganisation innerhalb der Nichiren-Shōshū.

[Bearbeiten] Sōka Gakkai International

Sōka University, Daisaku Ikeda Auditorium, Tokio
Sōka University, Daisaku Ikeda Auditorium, Tokio
Sōka University, Tokio
Sōka University, Tokio

Die 1975 gegründete Sōka Gakkai International (SGI) bezeichnet sich als Gesellschaft für Frieden, Kultur und Erziehung.

Sie ist seit 1983 als Nichtregierungsorganisation (NGO) den Vereinten Nationen (UNO) angegliedert und hat beratenden Status im UN Economic and Social Council (ECOSOC) und seit 1989 in der UNESCO.

Der ehemalige Sōka-Gakkai-Präsident und derzeitige Präsident der SGI Daisaku Ikeda unterbreitet seit 1983 jährlich den Vereinten Nationen UNO einen Friedensvorschlag (Summary 2008) zur internationalen Friedensförderung, der sowohl konkrete Maßnahmen, als auch spirituelle Aspekte aus buddhistischer Sicht erläutert. Für seinen Einsatz erhält er 1983 den Friedenspreis der Vereinten Nationen.

Durch seine Initiative gründet die Sōka Gakkai International (SGI) zahlreiche offene Einrichtungen in der Friedensforschung, höheren Bildung und Kulturförderung.

Darunter das Toda Institute for Global Peace and Policy Research, das Boston Research Institute for the 21st Century, die Sōka-Universitäten in Japan und Kalifornien, sowie die Min-On-Konzertvereinigung, das Tokio Fuji Art Museum und das Institut für Orientalische Philosophie (IOP).

[Bearbeiten] SGI-D

Die SGI in Deutschland (SGI-D) besteht seit 1970 und hat nach eigenen Angaben derzeit etwa 4000 praktizierende Mitglieder. Seit 1986 befindet sich die Zentrale der SGI-D in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt am Main. In Bingen am Rhein besteht außerdem seit 1997 das Kulturzentrum der SGI-D Villa Sachsen.

Zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen werden durch die SGI-D zu den Themen Frieden, Kultur und Erziehung organisiert. Darunter etwa die seit 1999 regelmäßig in Zusammenarbeit mit UNESCO und UNICEF initiierte Kinderbilderausstellung Kinder – Botschafter des 21. Jahrhunderts in verschiedenen Städten Deutschlands oder auch die Wanderausstellung Seeds of Change / A quiet Revolution, die seit 2005 als Gemeinschaftsprojekt mit der Earth Charter Initiative zur Entwicklung einer Lösungsperspektive der globalen, ökologischen und sozialen Probleme veranstaltet wird.

[Bearbeiten] Kontroversen

Die SG (Japan) sowie die japanische politische Abspaltung Kōmeitō sind nicht unumstritten. SG wird von Gegnern als „Sekte“ bezeichnet und ihr wird mitunter vorgeworfen, aktive Einschüchterung bei ihren Mitgliedern vorzunehmen. So hieß es im Spiegel 1996:

"Am erfolgreichsten wirbt die buddhistische Sekte „Sōka Gakkai“ des charismatischen Meisters Daisaku Ikeda. Mit einem Heer von über acht Millionen Anhängern und einem geschätzten Vermögen von knapp 100 Milliarden Dollar stieg die Laienorganisation zu einem politischen Machtfaktor auf: Die „Partei für saubere Politik“ (Kōmeitō), die vor bald zwei Jahren zum Teil in der Neuen Fortschrittspartei (Shinshinto) des Oppositionsführers Ichiro Ozawa aufging, galt als ihr politischer Arm. Einen zweifelhaften Ruf erwarb sich die Sekte indes durch ihre Aggressivität gegenüber abtrünnigen Mitgliedern. „Denen ist alles zuzutrauen“, sagt Jusen Kashiwazaki von der 10 000 Mitglieder zählenden Vereinigung der "Sōka-Gakkai-Opfer"."[1]

In der Zeit hieß es in einem Artikel von 1999:

"Es macht die Sache nicht besser, dass Sōka Gakkai nicht irgendeine harmlose Religionsgemeinschaft ist, sondern zumindest in der Vergangenheit deutlich Züge einer Sekte aufwies. "Shaku-buku" ("Brechen und Unterwerfen") nannte die Organisation in den Siebzigern ihre aggressive Strategie, um Mitglieder zu werben."[2]

und über Daisaku Ikeda heißt es im selben Artikel:

"Daisaku Ikeda, heute noch Präsident der in 128 Ländern aktiven Sōka Gakkai International und Ehrenpräsident der japanischen Sōka Gakkai, ist eine schillernde Figur. Seine Verehrer rühmen ihn als "buddhistischen Philosophen, Autor und Friedenskämpfer". Gern arrangiert er Treffen mit den Großen der Welt, stets in Anwesenheit von Fotografen, deren Bilder dann die Titelseite der in Millionenauflage erscheinenden Sōka-Gakkai-Zeitung Seikyo Shimbun schmücken. Derzeit diskutieren die Betzirkel der Organisation ehrfurchtsvoll über ein Gespräch Ikedas mit dem kirghisischen Literaten Dschingis Aitmatov."[2]

Prof. Dr. Ulrich Dehn konstatiert 2005 dagegen:

"Die SG ist in Japan insbesondere aufgrund der Mitgliederwerbemaßnahmen im Sinne des Shakubuku Kyōten als aggressive Religionsgemeinschaft stigmatisiert, obwohl bis heute nicht deutlich ist, auf welche Art von Berichten sich die damalige Kritik stützte ... shakubuku heißt in der säkularen Lesung seppuku. Unwilliges/den Feind brechen/unterwerfen, in der im Buddhismus üblichen Lesung heißt shakubuku jedoch jemanden von der Lehre des Buddha überzeugen. Kritiker der SG beriefen sich gerne auf die säkulare Bedeutung ... Ausgeblendet wurden in meinem Beitrag mutmaßliche Aktivitäten der SG in Japan, die mitunter durch die Tagespresse gehen und als interne Repressionen und politische Einflussnahmen aufgrund der erheblichen (Wirtschafts -)Macht zu werten wären, wenn sie tatsächlich über das Niveau von Sensationsberichterstattung hinaus zu verifizieren sind."[3]

und setzt fort:

"Die SG ist derzeit eher auf Bestandswahrung bedacht und hat zumindest in Japan die Schwellen für neue Mitgliedschaften relativ hoch geschraubt, so dass die Zahlen seit einigen Jahren stagnieren. Auch scheint es in der nachrückenden Generation volkskirchliche Erschöpfungserscheinungen zu geben: Kinder von SG-Haushalten wollen nicht mehr automatisch auch Mitglieder werden. Heute scheint die schiere Größe und Macht der SG manche Kritiker zu Argwohn zu verleiten. Problematisch erscheint mir zunächst die innerbuddhistische Abgrenzungsrethorik, die zu einer Isolation der SG in der buddhistischen Welt in Japan und zumeist auch im Ausland führt. Die Polemik gegen die Weltfluchtmentalität oder Rationalitätsfeindlichkeit anderer buddhistischer Traditionen, die sich bis in die jüngsten Veröffentlichungen hinein verfolgen lässt, wird der SG ein Ankommen als anerkanntes Mitglied der buddhistischen Welt nicht erleichtern, zuvorderst aber wäre ein aktiveres Zugehen auf die direkteste Rivalin, die Risshōkōseikai, sinnvoll, die in Japan die zweitgrößte buddhistische Laienorganisation ist."[3]

zu Daisaku Ikeda vermerkt Dehn resümierend:

"Auch entzieht sich dem Beobachter von außen, auf welchen "Verdiensten" die inzwischen mehr als einhundert Ehrendoktoren Ikedas beruhen. In jedem Falle stellt die SG einen Typ von Religiosität dar, der als Gesprächspartner nicht ignoriert werden kann und viele Elemente transportiert, die zu einer immer größeren Herausforderung werden: Säkularität des Spirituellen, erkennbare Laienfrömmigkeit mit direkter Verbindung zur alltäglichen Lebenswelt, zugleich ein intensiver Diskurs über Buddhismus und die Möglichkeiten seiner Aktualisierung. Hinzu kommt ein Bereich, der hier nur noch als Stichwort erwähnt werden kann: Kultur- und Friedensarbeit. Hier sind Aspekte und Herausforderungen enthalten, an denen der interreligiöse Dialog der Zukunft nicht wird vorübergehen können."[3]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Japan: Goldenes Zeitalter, DER SPIEGEL, Seite 142, 24.06.1996
  2. a b Ein moderner Buddha an der Macht, Henrik Bork, 1999,[1]
  3. a b c DOKUMENTATIONSBRIEF OSTASIEN 03/2005, Ostasiatisch-Deutsche Begegnungstagung, 29.3.-1.4.2005 in Bad Boll, DER WEG DER GÖTTER IM DIALOG MIT JAPANS RELIGIONEN, PDF Datei: [2]

[Bearbeiten] Literatur

  • Die Sōka Gakkai International – Deutschland – Geschichte – Struktur – Mitglieder von Robert Kötter, erschienen 2006 in der REMID Schriftenreihe, Marburg, ISBN 978-3-934759-03-9
  • Encountering the Dharma. Daisaku Ikeda, Sōka Gakkai, and the Globalization of Buddhist Humanism. By Richard Hugh Seager. Berkeley, Los Angeles, London: University of California Press, 2006, ISBN 0-520-24577-6
  • Sōka Gakkai in America: Accommodation and Conversion. By Phillip E. Hammond and David W. Machacek. London: Oxford University Press, ISBN 0-19829-389-5
  • Buddhism in the Modern World, „By Imperial Edict and Shogunal Decree“ – Politics and Issue of Ordination Platform in Modern Lay Nichiren Buddhism by Jaquelin I. Stone, Chapter 8, published by Steven Heine, Charles S Prebish, Oxford University Press US, ISBN 0195146980
  • Buchbesprechung „Encountering the Dharma. Daisaku Ikeda, Sōka Gakkai…“ by Martin Baumann
  • Buchbesprechung „Sōka Gakkai in America…“ by James William Coleman
  • Wissenschaftlicher Artikel zu Soka Gakkai „The Sōka Gakkai in Australia: Globalization of a New Japanese Religion“ by Daniel A. Metraux

[Bearbeiten] Weblinks


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