Ruhner Berge
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Ruhner Berge sind ein bis 176,6 m ü. HN hoher Endmoränenzug, der beiderseits der Landesgrenze von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern nahe Parchim liegt, und nach den Helpter Bergen die zweithöchste Erhebung des zuletzt genannten deutschen Bundeslands darstellt.
Namensgebend für die Ruhner Berge ist das ehemalige Dorf Ruhn (nordöstlich der östlich von Ziegendorf-Drefahl gelegenen Ansiedlung „Neu Drefahl“), das heutzutage wüst ist, aber Anfang der 1980er Jahre in der Grundstruktur (Fundamentreste und Gärten) noch erkennbar war.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographische Lage
Die Ruhner Berge befinden sich hauptsächlich im mecklenburgischen Landesteil (Landkreis Parchim), ihre östlichen Ausläufer reichen aber in der Gegend der Kleinstadt Putlitz noch auf brandenburgisches Gebiet (Landkreis Prignitz). Sie liegen rund 15 km süd-südöstlich der Kleinstadt Parchim bzw. erstrecken sich sichelförmig in etwa 2 km Entfernung um den Hauptort der Gemeinde Marnitz herum.
Am Westhang des Höhenzugs Ruhner Berge, der etwa 12 km lang und nur wenige Kilometer breit ist, entspringt die Löcknitz, ein Nebenfluss der Elbe. Das größte Dorf (Marnitz) der kaum besiedelten Hügelkette liegt am Nordosthang der Ruhner Berge leicht nördlich ein Abschnitts der A 24, die in dieser Gegend die Hügellandschaft durchschneidet; etwas östlich davon liegt die Gemeinde Suckow.
[Bearbeiten] Geologie, Geschichte und Landschaftsbild
Der Hügelkette der 1994 zum Landschaftsschutzgebiet erklärten Ruhner Berge wurde im Pommerschen Stadium der Weichsel-Eiszeit von Gletschergeschiebe zu einer Endmoräne aufgestaucht, daher spricht man diesbezüglich auch von einer Stauchmoräne. Heutzutage wird diese hauptsächlich von reichlich Mischwald bedeckt, der auf vielen Wegen erwandert oder erradelt werden kann. Ein Lehrpfad veranschaulicht die Besonderheiten der Natur.
[Bearbeiten] Ruhner Berg
Die höchste Erhebung des Höhenzugs Ruhner Berge, ist mit 176,6 m ü. HN der Ruhner Berg, der mit dieser Höhe die zweithöchste Erhebung in Mecklenburg-Vorpommern ist und recht deutlich aus seiner Umgebung heraus ragt. Über einen Weg ist seine Bergkuppe erreichbar.
[Bearbeiten] FF-Stein
Neben dem offiziellen Vermessungsstein an deren höchster Stelle befindet sich der von Geodäten FF-Stein genannte Trigonometrische Punkt des Hauptdreiecksnetzes der ersten Triangulation in Mecklenburg durch Friedrich H. C. Paschen. Die Bezeichnung des Steins ist angelehnt an Friedrich Franz II., der die „Großherzoglich Mecklenburgische Landvermessung“ der Jahre 1853 bis 1860 in Auftrag gab.
[Bearbeiten] Aussichtsturm
Bereits im Juni 1907 hatte der Krieger- und Militätverein Marnitz vorgeschlagen, einen Moltke-Turm zu errichten. Aber erst 1913 folgte eine Wettbewerbsausschreibung. Wegen fehlender Mittel und des Beginns des Ersten Weltkrieges wurde das Projekt 1916 endgültig eingestellt und die gesammelten Spenden einer Wohltätigkeitsstiftung für Kriegshinterbliebene überwiesen. Fast 20 Jahre später konnte ein ähnliches Projekt in Angriff genommen werden. 1933 wurde auf dem Ruhner Berg ein Aussichtsturm errichtet. Die hölzerne Konstruktion wurde in den Jahren 2000 und 2001 durch einen 32 m hohen gemauerten Turm ersetzt. Von der Aussichtsplattform hat man Ausblick über die Waldlandschaft der Ruhner Berge, zur Mecklenburgischen Seenplatte, in die Tiefebene (Prignitz) und bis hinüber zur Elbe. Der Turm wurde durch EU-Fördermittel, Spenden von in der Region ansässigen Firmen und Privatpersonen sowie durch die umliegenden Gemeinden, deren Wappen auf Blechschildern innerhalb des Turms dargestellt sind, finanziert. Neben der touristischen Nutzung dient das Bauwerk als Mobilfunkmast.
[Bearbeiten] Fernmeldeturm
Am Südwesthang des Ruhner Bergs befindet sich seit 1992 ein 91 m hoher Fernmeldeturm der Deutsche Funkturm GmbH in Stahlbetonbauweise (geographische Koordinaten: 53° 17' 39" N, 11° 54' 4" O).
[Bearbeiten] Erhebungen
Zu den Erhebungen der Ruhner Berge gehören:
|
|
|
[Bearbeiten] Sonstiges
Auf dem Ruhner Berg findet jedes Jahr zum dritten Advent das traditionelle Turmblasen statt.
[Bearbeiten] Panorama
[Bearbeiten] Siehe auch
Koordinaten: 53° 17′ 49" N, 11° 54′ 17" O
