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Reza Schah Pahlavi – Wikipedia

Reza Schah Pahlavi

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Reza Schah Pahlavi
Reza Schah Pahlavi

Reza Schah Pahlavi (persisch رضاشاه پهلوی‎ [rezɔːˈʃɔːh pæɦlæˈviː]; Reza Schah der Große, geboren als Reza Chan bzw. Reza Khan (رضا خان‎ [reˈzɔː xɔːn]), (* 16. März ? 1878 in Savad Kouh [1], Provinz Mazandaran, Iran; † 26. Juli 1944 in Johannesburg, Südafrika) war Schah von Persien.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Reza Khan Savad Kouhi (Reza Khan aus Savad Kouh) wurde 1878 in Savad Kouh in der Provinz Mazandaran als Sohn des Soldaten, so die offizielle Biographie, Abbas Ali und seiner zweiten Ehefrau Nooshafarin geboren. Savad Kouh [2] war zu diesem Zeitpunkt ein unbedeutendes Dorf hoch im nördlichen Gebirge Irans, welches zur Jahrhundertwende ca. 1.000 Einwohner umfasste. Abbas Ali starb 40 Tage nach der Geburt von Reza. Nach dem Tod des Vaters beschloss die Witwe mit dem Sohn nach Teheran zu ziehen, so die offizielle Biographie.

[Bearbeiten] Soldat

Vermutlich auf Drängen seines Onkels und seiner ärmlichen Situation, trat Reza 1893 im Alter von 15 Jahren der Kosakentruppe bei, die 1879 als Leibgarde des Schah Nasreddin gegründet wurde. Damit begann der Aufstieg Reza Khans. Zuerst diente er als Soldat. Von 1905 bis 1911 wurde er während der jungpersischen Revolution in Kämpfe verwickelt, 1919 wurde er zum Oberst befördert und stellvertretender Oberbefehlshaber der persischen Streitkräfte. Die Leitung der Streitkräfte lag immer noch in russischer Hand, bei dem Oberst Starosselski. Im August 1920 versicherte sich Reza Khan der Unterstützung Großbritanniens mittels Ziaeddin Tabatabai, einem Journalisten, der später Premierminister unter dem letzten Kadjaren-Schah werden sollte. Großbritannien hatte bis nach dem 1. Weltkrieg Truppen in nahezu allen persischen Provinzen. Der von Großbritannien eingesetzte Premierminister Vothuq ed-Dowleh unterzeichnete am 9. August 1919 den „Freundschaftsvertrag“, den Reza Schah am 23. Juni 1921 kündigen ließ, da dieser für Persien faktisch ein britisches Protektorat bedeutete.[3]

Reza Khan als Verteidigungsminister
Reza Khan als Verteidigungsminister

Anfang 1921 wurde Reza Khan, die inneren Wirren der russischen Revolution ausnützend, Oberbefehlshaber (Sardar Sepah) der persischen Streitkräfte.

Am 21. Februar 1921 führte er die in Qazvin stationierte sog. Persische Kosaken-Brigade, die praktisch einzige Miltäreinheit des Reichs, mit 2.500 Mann (aber nur wenigen Pferden) nach Teheran.[4]. Dieser unblutige Putsch führte zum Rücktritt des bisherigen Premierministers, und Reza Khan wurde zum Verteidigungsminister und General ernannt. Am 25. Mai 1921 wurde Ziaeddin Tabatabai auf Druck von Reza Khan von Ahmad Schah als Premierminister abgesetzt. Am 23. Juni 1921 wurde der englisch-persische Vertrag von Ahmad Schah auf Drängen Reza Khans gekündigt.

Den amtierenden Premierminister Mushir ed-Dowleh löste Reza Khan am 26. Oktober 1923 ab und überredete den Schah, „das zu tun was er am liebsten tun möchte.“ Ahmad ernannte daraufhin seinen Bruder zum Regenten und reiste noch am selben Abend Richtung Europa ab.[5].

Am 21. März 1924 trug Reza Khan im Parlament seine Vorstellung der Zukunft Persiens vor. Danach sollte die Monarchie von einer Republik abgelöst werden. Ein Zusammentreffen am 1. April 1924 mit dem Klerus in Qom wurde für Reza Khan zu einer Enttäuschung. Die drei obersten Mullahs, die Ajatollahs Abdul Hassan Isfahani, Abdolkarim Haeri Yazdi und Muhammad Husain Naini kannten nur die Monarchie und lehnten eine Republik ab.[6]

Am 29. Oktober 1925 trat das Parlament zusammen und beschloss am 31. Oktober 1925 die Absetzung der Kadjaren. Am 12. Dezember 1925 beschloss das neu zusammengesetzte Parlament, Reza Khan zum Schah zu erheben.

[Bearbeiten] Kaiser

Bei seiner Krönung am 25. April 1926 nahm Reza Khan einem Mullah die Krone aus den Händen und krönte sich nach dem Vorbild Napoleons selbst. Dabei legte er sich als Schah Reza den Dynastie-Titel Pahlavi (der Heroische) zu. Er erhielt später vom Parlament (Majlis) den Beinamen Reza Schah der Große.

[Bearbeiten] Reformen

Schah Rezas Politik hatte das Ziel, ein modernes Persien zu schaffen und eine starke Zentralisierung des Regierungssystems durchzusetzen. Seine Pläne beinhalteten die Industrialisierung, die Verbesserung der Infrastruktur, vor allem den Eisenbahnbau, die Etablierung eines nationalen Schulsystems, die Reform des Rechtssystems, die Verbesserung des Gesundheitswesens und die Zurückdrängung des Einflusses der Kleriker.

Eröffnung der medizinischen Fakultät
Eröffnung der medizinischen Fakultät

1926 führte er eine einheitliche Grundsteuer und die Wehrpflicht ein. 1927 wurden alle früheren Staatsverträge aufgelöst und die persische Nationalbank gegründet. Bis 1928 wurden das Wirtschafts-, Straf- und Zivilrecht nach westlichen Vorbildern umgestaltet. Zwischen 1927 und 1938 ließ Reza Schah die transiranische Eisenbahn bauen. 1932 wurden die bisher die erteilten Öl-Konzessionen widerrufen. 1935 wurde die erste Universität in Teheran gegründet und die Landesbezeichnung Persien durch Iran (Land der Arier) ersetzt.

Die „Verwestlichung“ des Iran begann 1929 mit dem Zwang für Männer, westliche Kleidung zu tragen. 1937 folgte für Frauen das Verbot des Schleiers, das von der Polizei mit Gewalt durchgesetzt wurde. 1936 kam die Abschaffung der Unabhängigkeit der Scharia-Tribunale. Der nun aus einer Liste des Justizministeriums, und somit dem Schah genehme, ausgeloste Mudjtahid hatte nur noch die Fälle des Ehestandes und in religiösen Fragen zu entscheiden. Damit wurde gleichzeitig eine wichtige Einnahmequelle des Klerus abgeschafft, da dieser öffentliche Beurkundungen nun nicht mehr vornehmen konnte.[7] Diese Maßnahmen brachten den Klerus gegen die Reformen auf, an der Spitze Seyyed Hassan Modarres, der dafür 1938 mit dem Leben bezahlte.

Ein Besuch der Königinmutter, wohl unverschleiert, in die Fatima al-Masumeh-Moschee in Qom im Jahre 1928 führte zu einer ersten Machtprobe. Kurzerhand mobilisierte Schah Reza eine Kompanie, die die Moschee stürmte, um die Beleidigung der Königinmutter zu erwidern; der verantwortliche Mullah wurde von Reza Schah geohrfeigt.[8] Nach einer anderen Version wurde der Ajatollah am Bart aus dem heiligen Bezirk gezerrt.[9]

Das Auslandsstudium für Perser kam unter Reza Schah (der erst als Erwachsener lesen und schreiben lernte [10]) en vogue, ebenso das Faible für die französische Sprache am Hof. Seinen Sohn, den späteren Schah Mohammad Reza Pahlavi, schickte er zur Ausbildung in die Schweiz.

[Bearbeiten] Die Ölfrage

Schah Reza versuchte zwischen den damaligen Weltmächten Großbritannien und Sowjetunion einen Freiraum für die Entwicklung des Iran zu erreichen. Der frühe britische Einfluss auf die Ölindustrie durch die Anglo-Persian Oil Company (APOC) bestimmte das Unabhängigkeitsstreben Persiens bzw. des Iran. Die APOC wurde 1908 gegründet und 1935 in Anglo-Iranian Oil Company (AIOC) umbenannt. Die Aktienmehrheit lag mit 51 Prozent in britischer Hand, für Persien war jedoch ein Gewinnanteil von 16 Prozent vorgesehen.

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erklärte der Iran seine Neutralität. Die Erdölvorkommen im Iran bekamen eine strategische Bedeutung, Deutschland war kurz vor Beginn des Kriegs Irans größter Handelspartner. Großbritannien forderte vom Iran, alle deutschen Staatsangehörigen auszuweisen. Nach Hitlers Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 planten die Alliierten eine Nachschublinie durch den Iran, was dieser aufgrund der erklärten Neutralität nicht gewähren konnte. Großbritannien und die Sowjetunion marschierten daraufhin am 24. August 1941 in das Land ein. Sie zwangen Schah Reza am 16. September 1941 militärisch, zugunsten seines Sohnes Mohammad Reza abzudanken.

[Bearbeiten] Tod

Reza Khan starb 1944 im Exil in Johannesburg, Südafrika. Sein Leichnam wurde später von Johannesburg in den Iran zurückgeführt und in einem Mausoleum, welches zu seinen Ehren gebaut wurde, aufbewahrt. 1979 wurde das Mausoleum auf Anweisung Ayatollah Ruhollah Chomeinis von Sadegh Khalkali gesprengt.

[Bearbeiten] Familie

[Bearbeiten] Vorfahren

Reza Khans Großvater Morad Ali Khan, so die offizielle Biographie, war Offizier in der persischen Armee und starb als Soldat bei der Belagerung der Stadt Herat (heute Afghanistan) 1848. Morad Ali Khan hatte 7 Söhne. Der älteste Cheraq Ali war ebenfalls Offizier in der persischen Armee. Der jüngste Sohn war Abbas Ali Khan, auch bekannt als Dadash Beik und war ebenfalls Offizier. Weitere Söhne waren Nasrollah, Fazlollah und Abbasqoli. Die beiden anderen zwei Söhne können historisch nicht genauer genannt werden. Fraglich bleibt ob alle Vorfahren Offiziere der persischen Armee waren, da die erste militärische Einheit das Kosakenregiment unter zaristischen Ausbildern und zaristischen Offizieren darstellte. [11] Noch genauer wird Mohammad Reza Pahlavi in einem privaten Interview in Zürich am 17. Januar 1975:

zu jener Zeit gab es keine reguläre Armee, sondern nur Bauern, die im Notfall zu den Waffen gerufen werden konnten. [12]

Der jüngste Sohn Abbas Ali wurde etwa 1815 geboren. Abbas Ali heiratete später zweimal und hatte mindestens 4 Kinder, davon 3 Kinder aus seiner ersten Ehe. Seine zweite Ehefrau Nooshafarin heiratete er etwa um 1877. Bei ihr handelte sich um eine Perserin, dessen Vater ein Jahr zuvor aus Jerewan ausgewandert war, wobei es hierfür keine verlässlichen Quellen gibt. 1878 wurde dann der Sohn Reza geboren.

[Bearbeiten] Frauen

  • 1895 heiratet Reza Khan, Maryam Khanum, seine Kusine.[13] Seine Frau Maryam starb jedoch bei der Geburt der Tochter im Februar 1904.
  • 1916 heiratet Reza Khan, Taj-Ol-Moluk (* 1896; † 10. März 1982), die Tochter von Teymour Khan, einem Wachtmeister kaukasischer Herkunft. [14]
  • 1922 heiratet Reza Khan, Turane, die Tochter eines Kadjaren. Die Scheidung erfolgte ein Jahr später.
  • 1923 heiratet Reza Khan, Esmat, die Tochter eines Kadjaren.

[Bearbeiten] Kinder

  • Aus der Ehe mit Maryam Khanum, die Tochter Hamdan-Os-Soltaneh, (* 22. Februar 1904; † 1992).
  • Aus der Ehe mit Taj-Ol-Moluk gingen vier Kinder hervor. Die älteste Tochter
Schams, (* 18. Oktober 1917; † 1996),
Mohammad Reza und seine Zwillingsschwester Aschraf, * 26. Oktober 1919
Ali Reza, (* 1. April 1922; † 26. Oktober 1954) bei einem Flugzeugabsturz.
  • Aus der Ehe mit Turane ging ein Sohn Gholam Reza, * 15. Mai 1923, hervor.
  • Aus der Ehe mit Esmat gingen vier Söhne und eine Tochter hervor:
Abdul Reza (* 7. Juni 1924; † 2004)
Ahmed Reza (* 21. August 1925; † 1981)
Mahmud Reza (* 4. Oktober 1926; † 2001)
Fatemeh (* 4. Oktober 1928; † 1987) und
Hamid Reza (* 4. Juli 1932; † 1992).

Mohammad Reza Pahlavi schloss als Kaiser die Abkommen von Kadjaren als Nachfolger seines Throns, und damit die Söhne seines Vaters aus der dritten und vierten Ehe, per Gesetz aus.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gérard de Villiers: Der Schah. Seite 30
  2. http://www.fallingrain.com/world/IR/17/Savad_Kuh.html
  3. Hirschfeld, Yair: Deutschland und Iran. Universität Tel Aviv. 1980. Seite 17
  4. Mohammed Reza Pahlevi: Biographie.
  5. Gérard de Villiers: Der Schah. Seite 48.
  6. Werner Ende: Der schiitische Islam als politische Kraft. 1980. Seite 28.
  7. Yann Richard: Der verborgene Imam. 1983. Seite 58.
  8. Mohammed Reza Pahlevi: Biographie. Seite 211.
  9. Heinz Halm: Die Schia. 1988. Seite 151.
  10. Mohammad Reza Pahalavi: Im Dienste meines Landes. 1960. Seite 32
  11. Gérard de Villiers: Der Schah. Seite 32
  12. Gérard de Villiers: Der Schah. Seite 40
  13. Gérard de Villiers: Der Schah. Seite 33 ff
  14. Gérard de Villiers: Der Schah. Seite 39

[Bearbeiten] Literatur

  • [1]The New History of Iran - 1795-1953 (Überblick über die Geschichte Irans)

[Bearbeiten] Weblinks

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