Reinhard von Hanau-Lichtenberg

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Reinhard von Hanau-Lichtenberg (* 19. Februar 1494 in Klingenberg; † 12. Oktober 1537) war ein nachgeborener Sohn des Grafen Philipp II. von Hanau-Lichtenberg und der Anna von Isenburg.

Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Karriere 3 Tod 4 Literatur 5 Verweise

[Bearbeiten] Familie

Ahnentafel des Grafen Reinhard von Hanau-Lichtenberg
Urgroßeltern	Graf Reinhard II. von Hanau (* 1369; † 1451) ∞ Gräfin Katharina von Nassau-Beilstein (* ?; † 1459)	Ludwig V. von Lichtenberg (* 1433; † 1471) ∞ Gräfin Elisabeth von Hohenlohe (* 1441; † 1488)	Graf Dietrich von Isenburg-Büdingen (* 1400; † 1461) ∞ Gräfin Elisabeth von Solms-Braunfels (* 1409; † 1450)	Graf Johann II. von Nassau-Wiesbaden-Idstein (* 1419; † 1480) ∞ Maria von Nassau-Dillenburg (* 1418; † 1474)
Großeltern	Graf Philipp I., der Ältere (* 1417; † 1480) ∞ Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474)		Graf Ludwig II. von Isenburg-Büdingen (* 1422; † 1511) ∞ Gräfin Maria von Nassau-Wiesbaden-Idstein (* 1438; † 1480)
Eltern	Graf Philipp II. von Hanau-Lichtenberg (* 1462; † 1504) ∞ Gräfin Anna von Isenburg-Büdingen († 1522)
Reinhard von Hanau-Lichtenberg

Zur Familie vgl. Hauptartikel: Herren und Grafen von Hanau

Zusammen mit seinem Bruder Ludwig verzichtete er 1505 auf Ansprüche an die Grafschaft Hanau-Lichtenberg, was ihrem älteren Bruder, Graf Philipp III., die Alleinherrschaft in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg sowie deren ungeteilten Erhalt ermöglichte.

[Bearbeiten] Karriere

Reinhard studierte zusammen mit seinem Bruder Ludwig Rechtswissenschaften – unter anderem in Bologna und Freiburg.^[1] Aus seiner Studentenzeit in Freiburg wird in der Zimmerischen Chronik von einem Vorfall^[2], an dem er beteiligt war, berichtet, bei dem er zusammen mit anderen Kommilitonen einen jugendlichen Dieb kurz vor dessen Hinrichtung befreit und in die Immunität des Freiburger Spitals gerettet hat.

Bereits 1507 erhielt er einen päpstlichen Dispens, um eine Domherrenstelle in Straßburg ^[3], annehmen zu können. Später ist er dort Domkustos. 1509 kommt eine Domherrenstelle in Köln hinzu, zugleich immatrikuliert er sich unter dem 30. Juni 1509 bei der dortigen Universität als Student^[4]. Ab 1511 ist er als Pfarrer von Ober-Roden nachgewiesen, wo er Reinhard Hanauer folgt^[5], einem außerehelichen Sohn des Grafen Philipp I., des Älteren, von Hanau-Lichtenberg, dem Großvater von Reinhard.

[Bearbeiten] Tod

Reinhard starb am 12. Oktober 1537 in Straßburg. Beigesetzt wurde er in der Stiftskirche St. Adelphi, in Neuwiller-les-Saverne, dem Familienbegräbnis. Sein Grab ist nicht mehr erhalten. In seinem Testament errichtete er eine Stiftung zugunsten der Armen in Ober-Roden, die so genannte Ober-Rodener Spendung, die ihren Zweck noch Jahrhunderte lang erfüllte.

[Bearbeiten] Literatur

• M. Goltzené: Aus der Geschichte des Amtes Buchsweiler, in: Pay d’Alsace, Heft 111/112, S. 64f.
• Helmut Hinkel: Pfarrer und Seelsorge im Aschaffenburger Raum. Die Landkapitel Montat und Rodgau 1550 - 1650 = Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg 17. Aschaffenburg 1980.
• Gustav Knod: Deutsche Studenten in Bologna 1289 – 1562. O. O. 1889.
• Jörg Leuschner u. Egon Schallmayer: 1200 Jahre Ober-Roden in der Röder Mark. Chronik 786 - 1986. Rödermaek 1986.
• Egon Schallmayer: Graf Reinhard von Hanau-Lichtenberg (1494-1537) – Begründer der „Ober-Rodener Spendung“ = Historische Blätter Rödermark 7. Rödermark 1988.
• Reinhard Suchier: Genealogie des Hanauer Grafenhauses, in: Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner fünfzigjährigen Jubelfeier am 27. August 1894. Hanau 1894.
• Ernst J. Zimmermann: Hanau Stadt und Land. 3. Auflage, Hanau 1919, ND 1978.

[Bearbeiten] Verweise

1. ↑ Knod, S. 184.
2. ↑ Zimmerische Chronik, Band 2, S. 582[1]
3. ↑ Vgl. Zimmerische Chronik, Band 3, S. 132[2]
4. ↑ Auskunft Historisches Archiv der Stadt Köln v. 1. September 1988
5. ↑ Hinkel, S. 273

Personendaten
NAME	Reinhard von Hanau-Lichtenberg
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Geistlicher
GEBURTSDATUM	19. Februar 1494
GEBURTSORT	Klingenberg
STERBEDATUM	12. Oktober 1537
STERBEORT	Neuweiler