Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums
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Der Reichskommissar SS für die Festigung deutschen Volkstums (Kürzel: RKF, auch RKFDV) war Heinrich Himmler. Adolf Hitler ernannte ihn durch den „Erlass zur Festigung des deutsche Volkstums“ vom 7. Oktober 1939 und setzte ihn in seinem Testament vom 29. April 1945 ab.
Das Reichskommissariat für die Festigung deutschen Volkstums ging hervor aus der „Leitstelle für Ein- und Rückwanderung“, die bereits im Juni 1939 für die Umsiedlung der Südtiroler gebildet worden war. Der RKF hatte ein eigene „Dienststelle“ (Stabsamt) zur Verfügung („Stabsamt Himmler“), das dem Stabshauptamt zugeordnet war. Der Hauptsitz dieses Reichskommissariats war in Berlin-Halensee, Kurfürstendamm 140 (mit mehreren Dienstgebäuden an anderen Adressen). Später wurde die Dienststelle aufgewertet zum „Staatshauptamt“ RKF. Leiter war der SS-Obergruppenführer Ulrich Greifelt. Leiter der Planungsabteilung (offiziell seit 1940 „Hauptabteilung Planung und Boden“, Kürzel C33) war Konrad Meyer-Hetling, hauptverantwortlich für die Erarbeitung des Generalplanes Ost. Eine Unterabteilung der „Hauptabteilung Planung“ war die am 3. Mai 1940 gegründete „Abteilung Raumplanung und Städtebau“, zuständig für die (polnischen) Städte; Leiter war Josef Umlauf.
Dem RKF unterstand unter anderem die Deutsche Umsiedlungs-Treuhand GmbH (DUT; vermögensrechtliche Betreuung der Umsiedler), die Siedler Wirtschaftsgemeinschaft (SWG) Zamosc GmbH (wirtschaftliche Betreuung der Umsiedler im Generalgouvernement; Versorgung mit Geräten, Gütern, Entgegennahme der bäuerlichen Produkte, siehe auch Aktion Zamosc) und die Deutsche Ansiedlungsgesellschaft (DAG; ursprünglich eine Gründung des Rasse- und Siedlungshauptamtes; die den enteigneten Besitz übernahm und für die Neusiedler bereithielt). Dem Stabshauptamt „Planung und Boden“ des RKF unterstand das SS-Zentralbodenamt (Aufgaben: Registrierung und Bestandsaufnahme des gesamten Grund und Bodens, Sicherstellung des ehemaligen polnischen und jüdischen Besitzes und Mitwirkung bei der Regelung des ländlichen Grundstücksverkehrs), mit Bodenämtern in Danzig-Westpreußen, Zichenau, Schlesien, Posen (mit deren 32 Außenstellen), sowie in den West- und Südgebieten (in Metz für die Westmark, in Straßburg für das Elsaß, in Marburg an der Drau (heute Maribor) für die Untersteiermark und in Veldes für Kärnten und Krain).
Einer der sogenannten „Beauftragten“ des RKF und Leiter der Außenstelle Oberschlesien war Dr. Fritz Arlt. Er hatte unter anderem die Funktion der Koordination der Vertreibungsaktionen in Oświęcim (Auschwitz) und den umliegenden Orten. Weitere Beauftragte waren z.B. der Reichsstatthalter und Gauleiter Siegfried Uiberreither in Graz (Leiter des Umsiedlungsstabes Untersteiermark in Marburg an der Drau).
Im Rahmen der RKF bildete Greifelt auch die Volksdeutsche Mittelstelle (VoMi), die ihrerseits zahlreiche weitere Institutionen schuf, unter denen bald Kompetenzstreitigkeiten ausbrachen. Um diese zu begrenzen, erteilte Greifelt am 1. Januar 1941 diverse Weisungen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Widmann: Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums, In: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Hrsg. Wolfgang Benz, u.a., München, 3. Aufl. 1998, S. 677
- Dr. Piotr Setkiewicz: The expulsion of Polish civilians from the area around the Auschwitz camp, 1940-1941.
- Bruno Wasser: Himmlers Raumplanung im Osten. Der Generalplan Ost in Polen 1940 - 1944, Basel, Berlin, Boston 1993
