Pseudomonas aeruginosa
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Pseudomonas aeruginosa | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Pseudomonas aeruginosa | ||||||||||
Migula 1900 |
Pseudomonas aeruginosa (von lat. aerugo Grünspan) ist ein gramnegatives Bakterium der Gattung Pseudomonas.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorkommen
Es ist ein weitverbreiteter Boden- und Wasserkeim und kann aus Pflanzen, Früchten, Lebensmitteln und dem Darmtrakt von Mensch und Tier isoliert werden. Er ist ein bedeutender nosokomialer Keim und Lebensmittelverderber und kann in Leitungswasser, Waschbecken, Spülmaschinen, Medikamenten und Desinfektionsmitteln vorkommen.
[Bearbeiten] Aussehen
Das Bakterium ist stäbchenförmig und besitzt büschelige Flagellen an einem Ende (lophotrich), des Weiteren besitzt es Haftfimbrien, um sich an der Oberfläche festzusetzen.
[Bearbeiten] Stoffwechsel
P. aeruginosa ist nicht zur Gärung befähigt, und kann daher aerob existieren, aber auch in seltenen Fällen anaerob (siehe Mukoviszidose). P. aeruginosa kann also nicht fermentieren, er wird daher auch den sog. Nonfermentern zugeordnet. In verschiedenen Nährmedien setzt es Farbstoffe wie Pyocyanin, Pyoverdin (= Fluorescein), Pyorubin und Pyomelanin frei. Meist ist es auf Agar „metallisch-grün“ glänzend. Charakteristisch ist dabei „lindenblütenartiger“ süßlicher Geruch. Des Weiteren haben neuere Forschungen ergeben, dass P. aeruginosa mit Hilfe des Verdauungsenzyms SdsA sogar Natriumlaurylsulfat (SDS) verstoffwechseln kann. Da SDS ein Hauptbestandtteil von Shampoos ist, ist P. aeruginosa auch in diesen lebensfähig.
[Bearbeiten] Schadwirkung
Es verursacht z. B. nach Verbrennungen auf Wunden Infektionen, bei zystischer Fibrose oft Pneumonien, v. a. bei Immunsupprimierten und AIDS-Patienten. Weiterhin verursacht P. aeruginosa Harnwegsinfekte, Enterocolitis, Meningitis. Es ist zur Hämolyse fähig und produziert Exotoxin A als toxische Komponente.
In der Tiermedizin ist P. aeruginosa an lokalen eitrigen Infektionskrankheiten beteiligt; der Speziesname bezieht sich auf die blau-grüne Färbung des Eiters. Im Folgenden sind die häufigsten tiermedizinischen Befunde aufgelistet:
- Entzündung des äußeren Gehörgangs beim Hund
- Eiterungen und Abszesse der Haut bei vielen Tierarten
- Darmentzündungen
- Euterentzündungen bei Kühen
- Scheidenentzündungen, Gebärmutterentzündung und Aborte bei Kühen und Stuten
- Traumatische Herzbeutelentzündung beim Rind
- Allgemeininfektion beim Geflügel
- Geschwürige Hornhautentzündung und Bindehautentzündung beim Pferd
- Eitrig-nekrotisierende Lungenentzündungen
- Blutende Lungenentzündung beim Nerz
- Maulschleimhautentzündungen, Abszesse und Allgemeininfektionen bei Reptilien
[Bearbeiten] Therapie
- β-Lactam-Antibiotika (z. B. Piperacillin) + Aminoglykoside (Gentamicin, Tobramycin)
- Cephalosporine III+IV (pseudomonaswirksam) (z. B. Ceftazidim, Cefepim)
- Ciprofloxacin bei Harnwegsinfektion
- Carbapeneme als Reserveantibiotika (z. B. Imipenem oder Meropenem)
[Bearbeiten] Literatur
Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre von Rolle/Mayr, Enke Verlag, Stuttgart 2007
[Bearbeiten] Weblinks
- P. aeruginosa auch in Shampoo lebensfähig
- The Pseudomonas Genome Project enthält das komplette Genom von P. aeruginosa.
- www.systomonas.de Systembiologische Datenbank zu Pseudomonaden
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