Keratitis
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Klassifikation nach ICD-10 | ||
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H16 | Keratitis | |
ICD-10 online (WHO-Version 2006) |
Eine Keratitis ist eine Entzündung der Hornhaut des Auges, der Cornea, welche durch chemische, physikalische, biologische oder mechanische Reize oder fortgeleitet im Rahmen einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) oder einer Entzündung des Tränensackes (Dakryozystitis) entstehen kann.
Eine Keratitis ist gekennzeichnet durch starke Schmerzen, eine einseitige Augenrötung mit Fremdkörpergefühl ("Sandpapierreiben"), Lichtscheu (Photophobie) und Sehverschlechterung (Visusverschlechterung). Eine Keratitis geht im Gegensatz zur Konjunktivitis nicht mit einer merklich erhöhten Sekretion einher.
Die Reizung wird dabei durch afferente Nervenendigungen vermittelt, die von nasal kommend in der Cornea (Bowman-Membran und im Stroma) enden. Diese sind Endäste des Nervus trigeminus.
Ursachen sind:
- chemisch: Säuren oder Laugen
- physikalisch: UV-Strahlung beim Sonnenbaden oder Lichtbogenschweißen, häufig mit begleitender Konjunktivitis
- mechanisch: Fremdkörper, eingebracht in die Konjunktivalfalte, Lagophthalmus
- genetisch: KID-Syndrom
- biologisch: Bakterien (Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae, Listeria monocytogenes); Pilze (Candida-arten, Aspergillus spp. vor allem nach Antibiotika-Therapie, oder Glukokortikoid-Augentropfen); Viren (Herpesviren), Amöben (Akanthamöben).
Bei einer Keratitis sollte prinzipiell immer ein Augenarzt hinzugezogen werden. Grundsätzliche Therapiemaßnahmen richten sich nach der jeweiligen Ätiologie.
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