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Projektor – Wikipedia

Projektor

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Projektor als Projektionsgerät. Für den mathematischen Fachbegriff siehe Projektion (Mathematik).

Ein Projektor (lat. proicere „vorwärtswerfen, hinwerfen“) ist ein optisches Gerät, das auf einer Projektionsfläche (Leinwand) ein optisches Bild (vergrößertes Abbild eines Gegenstandes oder Computer-Bilddaten).

Praktische Anwendungsfälle sind z. B. die Visualisierung von Dias, Bildern, Grafiken oder Daten in Präsentationen, die Demonstration von Computerprogrammen, Ersatz für eine Tafel und Filmvorführungen.

Projektoren zum Anschluss an analoge und digitale Signalquellen wie Computer oder Videorecorder werden auch Videoprojektoren oder kurz Beamer genannt.

Spezielle technische Projektions-Anwendungen finden sich in der optischen 3-D-Messtechnik z. B. in der Streifenprojektion oder beim Lichtschnittverfahren.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Optisch abbildende Projektion

Sie enthalten als wesentliche optische Elemente ein sehr helles Leuchtmittel und ein Projektionsobjektiv, mit deren Hilfe auf einer in geeigneter Entfernung stehenden Projektionsfläche ein vergrößertes Abbild eines realen, d.h. physisch vorhandenen kleineren Bildes bzw. Originales erzeugt wird.

Ausnahme: abbildende Sonnenteleskope

[Bearbeiten] Durchlichtprojektion

Älterer Diaprojektor mit Kabelfernbedienung für Transport und Fokus
Älterer Diaprojektor mit Kabelfernbedienung für Transport und Fokus
Typischer Kleinbild-Diaprojektor, Gehäuse geöffnet
Typischer Kleinbild-Diaprojektor, Gehäuse geöffnet
Beleuchtungssystem
Beleuchtungssystem

Durchlichtprojektoren sind beispielsweise der Diaprojektor oder der Tageslichtprojektor. Durchlichtprojektoren durchstrahlen ein Medium, wie ein Diapositiv oder eine bedruckte oder beschriebene Kunststofffolie; zentrales Bauteil beim Diaprojektor ist dabei der Kondensor.

Filmprojektoren, Vergrößerer und Mikrofilmlesegeräte haben dieselbe Funktionsweise.

Sind besonders lichtstarke schwarz-weiße Projektionen gefragt, verwendet man anstelle eines Diafilms auf Glas aufgebrachte Metallmasken (siehe auch Gobo).

Manche Videoprojektoren projizieren ein transparentes Flüssigkristalldisplay.

[Bearbeiten] Auflichtprojekor

Projektoren, die das Streulicht eines diffus rückstreuenden Objektes abbilden, sind Episkope. Zum Beispiel wird eine Buchseite beleuchtet und das zurückgestreute Licht wird an die Wand projiziert. Episkope sind sehr lichtschwach bzw. erfordern starke Lichtquellen.

[Bearbeiten] Reflexions-Projektion

Neben Tageslichtprojektoren mit obenliegender Lichtquelle nutzen folgende Technologien reflektierende Vorlagen zur Projektion.

[Bearbeiten] Mikrospiegelarrays

Mikrospiegelarrays (kurz DMD), die häufig in Videoprojektoren eingesetzt werden, nutzen die Reflexion eines Lichtstrahls an kleinen beweglichen Spiegeln zur Projektion von Bildern und Filmen. Die Spiegel befinden sich auf einem Mikrochip und werden einzeln digital angesteuert. Jeder Spiegel (Pixel) hat zwei Positionen. In der einen reflektiert er das Licht zur Abbildungsoptik, so dass der Punkt in der Projektion hell erscheint. In der anderen reflektiert er das Licht an der Optik vorbei und der Punkt erscheint somit im Bild dunkel. Mit dieser Technik können nicht nur Standbilder, sondern auch Videos oder die Bildschirmausgabe eines Computers projiziert werden.

[Bearbeiten] Flüssigkristalle

Das Verfahren LCoS (Liquid Crystal on Silicon) nutzt ein reflektierendes Flüssigkristalldisplay als Vorlage zur Projektion. Es wird in manchen Videoprojektoren eingesetzt.

[Bearbeiten] Laserprojektion

Bei der Laserprojektion werden direkt auf der Projektionsfläche raster- oder vektororientierte Grafiken erzeugt. Es ist eine nicht optisch abbildende Projektion.

Beim Laserprojektor werden dazu drei rasterartig über die Projektionsfläche geführte Laserstrahlen der Grundfarben Rot, Grün und Blau verwendet, die einzeln in ihrer Helligkeit moduliert werden können.

Laserscanner erzeugen dagegen ein- oder auch mehrfarbige Vektorgrafiken.

[Bearbeiten] Geschichte

Der erste Projektionsapparat war vermutlich die Camera obscura bzw. die Lochkamera.

Zu Beginn der Fotgrafie war es nur möglich, aus Fotoplatten durch Kontaktkopie Fotos zu entwickeln und anzuschauen. Später wurden Techniken entwickelt, um die Bilder mit einem Vergrößerungsgerät vergrößert herzustellen oder sie als Dia einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Damit war der Weg zum Kleinbildfilm geebnet, da es nicht mehr nötig war, im Format des späteren Bildes zu fotografieren.

Der erste Projektor, von dem wir heute wissen, ist die Laterna magica, (lat. „magische Laterne“). Die Laterna magica wurde in verschiedenen Ausführungen gebaut. Mit einer dieser Ausführungen konnte man zwischen zwei Bildern einen weichen Übergang erzeugen, indem man die Projektionslampe langsam nach oben und unten schob. Bald erfanden die Brüder Lumière einen der ersten Filmprojektoren überhaupt. Er war bereits mit einer Technik ausgestattet, die dafür sorgte, dass der Film vor der Lampe kurz stehen bleibt: Der Film wurde von einem Dreieck mit abgerundeten Ecken transportiert. Andere frühe Systeme verwendeten einen Drahtbügel zum ruckweisen Filmtransport. Alle diese frühen Filmprojektoren besaßen eine Handkurbel als Antrieb.

Die Beamer der neuesten Generation sind nur noch knapp so groß wie ein Taschenbuch und projizieren die Bilder mit LEDs auf eine Leinwand.

In europäischen Kinos waren in den stummen 1920er-Jahre die Projektoren von Ernemann, Goerz, Zeiß, Gaumont und A.E.G. am weitesten verbreitet. Einen Vorführapparat, der das Filmmaterial besonders schonte, in dem das Filmband nicht ruckartig, sondern kontinuierlich durchlief, stellte Ernst Leitz vor: den Mechau-Projektor, benannt nach seinem Erfinder. Trotz einiger Vorteile war er letztendlich zu groß und zu teuer um sich in den Kinos durchsetzen zu können.[1]

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Bibliografie

  • Tümmel, Herbert (1986): Deutsche Laufbildprojektoren für 35- und 70-mm-Film: ein Katalog. Hrsg: Stiftung Deutsche Kinemathek, Berlin, vergriffen

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. S. Walter Fischer: Technisches. In: L'Estrange Fawcett: Die Welt des Films. Amalthea-Verlag, Zürich, Leipzig, Wien 1928, S. 196–197


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