Codice Sconto: E463456

This WebPage/Resource is provided by https://www.classicistranieri.com

Porst – Wikipedia

Porst

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen werden unter Porst (Begriffsklärung) aufgeführt.
(Sumpf-)Porst

(Sumpf-)Porst (Rhododendron tomentosum)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung: Rhododendron
Art: (Sumpf-)Porst
Wissenschaftlicher Name
Rhododendron tomentosum
(Harmaja) G. Wallace
Rhododendron tomentosum
Rhododendron tomentosum

Der Sumpfporst (ursprünglich Ledum palustre L.; nach der hier gebräuchlichen Systematik inzwischen Rhododendron tomentosum bzw. Rhododendron palustre) gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Der ursprüngliche Gattungsname Ledum stammt von dem alten griechischen Namen der Pflanze „ledon“ ab. Es gibt zwei eurasische Unterarten: Europäischer Sumpfporst (Rhododendron palustre ssp. palustre) und Sibirischer Sumpfporst (Rhododendron palustre ssp. sibiricus). In der nordamerikanischen Arktis wächst die Unterart Engblättriger Sumpfporst (Rhododendron palustre ssp. decumbens, Labrador tea).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Erscheinung

Er wird 0,5 bis 1,5 m hoch. Er ist ein immergrüner Strauch. Die derb lederartigen Blätter sind lanzettförmig, am Rande eingerollt und an der Unterseite rotbraun. Die Blüten des Sumpfporsts sind weiß bis rosarot, fünfzählig und sitzen in einer eigenständigen Dolde. Sie blühen von Mai bis Juli. Die ausladenden Zweige sind rostbraun und filzig behaart. Der Sumpfporst verbreitet aufgrund seiner ätherischen Öle einen eigentümlichen Geruch. Die Blätter haben einen intensiven Geschmack, der entfernt an Rosmarin und Balsamterpentin erinnert.

[Bearbeiten] Volkstümliche Bezeichnungen

Sumpfporst, Porst, aber auch Altseim, Baganz, Bagen, Bagulnik, Flohkrebs, Hartheide, Heidenbienenkraut, Kühnrost, Mottenkraut, Rosmarinkraut, Tannenporst, Wanzenkraut, Weiße Heide, Wilder Rosmarin, Zeitheil.

Der Porst wurde wegen seines starken Geruchs gegen Wanzen, Motten und Mäuse verwendet.

[Bearbeiten] Verbreitung

Der Sumpfporst wächst bevorzugt in Hochmooren, auf nassen und kalkfreien Torfböden. Durch die Einflussnahme des Menschen mit der Trockenlegung von Mooren und Feuchtwiesen, Torfstich etc., was vielerorts schon früh in der Besiedlungsgeschichte begonnen wurde, ist der Sumpfporst heute in Deutschland, vor allem im Süden und Westen, nahezu ausgerottet (VOLLRATH 1964: „der Sumpfporst dürfte wohl erst um 1935 ... verschollen sein“.). Geringe Bestände haben sich noch in Nord- und Ostdeutschland erhalten. In den 1990er Jahren gab es auch groß angelegte Anpflanzungen. Der Sumpfporst ist z.B. eine ortstypische Pflanze in der Böhmisch-Sächsischen Schweiz und gehört in Tschechien zu den geschützten Arten. Heute findet man den Sumpfporst nachweislich vor allem noch in Skandinavien, im Baltikum, Nordamerika und Nordasien.

[Bearbeiten] Gefährdung und Schutz

Der Sumpfporst (Ledum palustre L.)
Der Sumpfporst (Ledum palustre L.)

Der Sumpfporst steht auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten vieler Länder.

Auf der roten Liste von Niedersachsen steht er als Ledum palustre L. in der Gefährdungskategorie 2, allerdings ist er nur für das Tiefland angegeben und fehlt somit sowohl an der Küste als auch im niedersächsischen Hügel- und Bergland. Die Sippe ist somit stark gefährdet und selten bis sehr selten in Niedersachsen, es ist ein starker Bestandsrückgang zu erkennen.

[Bearbeiten] Giftigkeit

Giftig

Die Blätter, aber auch andere Pflanzenteile sind giftig!

Die Blätter des Porsts enthalten bis zu 2,5 % giftige ätherische Öle, deren Hauptbestandteile das Ledol und Palustrol (beides Sesquiterpene) sind. Daneben enthalten die Pflanzenteile weitere Öle wie Myrcen, Ericolin, Quercetin. Außerdem sind verschiedene Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonglykoside, Arbutin sowie Spuren von Alkaloiden enthalten. Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Magen- und Darmentzündungen mit Durchfall, Schädigungen der Nieren und Harnwege, Schlafdrang, Schweißausbrüche, Muskelschmerzen und Aborte. Gelegentlich werden auch rauschartige Zustände hervorgerufen, die mitunter auch aggressiv ausfallen. Todesfälle wurden nicht beobachtet. Bereits der längere Aufenthalt in Porstbeständen kann zu Schwindel und rauschartigen Zuständen führen.

[Bearbeiten] Kulturgeschichte

Einer der frühesten Nachweise über die Verwendung von Porst als Brauzusatz fand sich in einer bronzezeitlichen Bestattung aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. aus Egtved, Dänemark[1]. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden Sumpfporstblätter als Hopfenersatz zum Bierbrauen im sogenannten Grutbier verwendet. Die Wirkstoffe im Sumpfporst verliehen dem Bier eine berauschende, die Alkoholwirkung verstärkende und konservierende Eigenschaft. Er wurde dem Bier beigemischt, obwohl dies wegen der Giftigkeit verboten war. Man benutzte ihn auch gegen Motten, Läuse und Krätze durch Abreiben, wobei es ebenfalls zu leichten Vergiftungen kam. Sumpfporst wurde früher in der Medizin bei Zahnproblemen und, wegen seiner berauschenden Wirkung, als Räucherstoff und Zauberpflanze verwendet. Gegenwärtig hat Sumpfporst noch in der Medizin und Homöopathie Bedeutung und wird bei Rheuma, Arthritis und Gicht, sowie gegen Keuchhusten, Ausschläge und einige Hautkrankheiten wie Krätze eingesetzt. In Nordamerika wurde aus dem engblättrigen Sumpfporst (Rhododendron palustre ssp. decumbens) von Inuit und Athabasken ein Tee zubereitet - Labrador Tea - , der auch der Pflanze selbst ihren volkstümlichen Namen gab. Diesem Tee wurde vielfache medizinische Wirkung zugeschrieben.

[Bearbeiten] Quellen

  1. G. Wiegelmann: Bier. In: Hoops (Hrsg): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde.

[Bearbeiten] Literatur

  • Peter Lietz: Die Roh- und Zusatzstoffe in der Geschichte der Bierbereitung. in: GGB-Jahrbuch 2004. Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens e.V. (GGB), Berlin 2004, S.156. ISSN 0072-422-X

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Porst – Bilder, Videos und Audiodateien
Gesundheitshinweis
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

Codice Sconto: E463456

Static Wikipedia (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -