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Politik (Aristoteles) – Wikipedia

Politik (Aristoteles)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Politik (Originaltitel Πολιτικά - "Die politischen Dinge") ist die wichtigste staatsphilosophische Schrift des Aristoteles. Das in acht Bücher aufgeteilte Werk behandelt hauptsächlich verschiedene real existierende und abstrakte Verfassungen.

In diesem Werk stellt Aristoteles vier Thesen auf, die „jahrhundertelang widerspruchslos anerkannt“ [1] wurden. Sie lauten:

  1. der Mensch ist ein zoon politikon – ein soziales, auf Gemeinschaft angelegtes und Gemeinschaft bildendes Lebewesen
  2. die Polis ist die vollkommene Gemeinschaft
  3. die Polis ist natürlich
  4. die Polis „ist von Natur aus früher als das Haus und die Individuen.“ [2]

Nach Otfried Höffe stoßen die Thesen erst in der Neuzeit auf wachsende Kritik.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Das Werk

[Bearbeiten] Der Mensch als zoon politikon

Aristoteles stellt darin seine berühmt gewordene Definition des Menschen als zoon politikon (altgr.: gesellschaftliches Wesen, in Politika III, 6) auf. Grundbestimmung des Menschen ist das Zusammenleben mit anderen, nur so verwirklicht er seine Natur, die ihn im Gegensatz zu den Tieren mit Sprache und Vernunft ausgestattet hat und damit mit der Möglichkeit, sich Vorstellungen von Recht und Unrecht zu machen und mit anderen auszutauschen. Wer außerhalb des Staats lebt, der ist, so Aristoteles, "entweder ein Tier oder aber ein Gott".

[Bearbeiten] Der teleologische Naturbegriff

Aristoteles glaubt wie Platon, dass Ordnung nicht durch Zufall entsteht. Ebenso steht dahinter keine göttliche Intelligenz. Die Natur ist nach einem in sich stimmigen Plan aufgebaut, der sich erfüllt, wenn jedes Ding den in ihm enthaltenen Zweck verwirklicht und so sein Wesen vollbringt und seine Funktion im Ganzen erfüllt.

[Bearbeiten] Definition des Staates

Der Staat ist für Aristoteles der Zusammenschluss kleinerer Gemeinschaften zu einer großen, die das Ziel der Selbstgenügsamkeit (autarkeia) erfüllt. Entstanden aus der logischen Folge wachsender Gemeinschaften (Familie - Hausgemeinschaft - Dorf - Polis), besteht der Staat als natürliche Einheit zur Ermöglichung eines vollkommenen Lebens.

Von Natur aus existiert nach Aristoteles Herrschendes und Beherrschtes. Als herrschend gilt laut Aristoteles derjenige, der vorausschauen kann. Freie Männer sollen die Staatsangelegenheiten je nach Regierungsform bestimmen. Freie Frauen und Kinder werden von Sklaven unterschieden.

[Bearbeiten] Die Staatsformenlehre

In der Politik wird auch die Theorie der Staatsformenlehre beschrieben. In der ersten Staatsformenlehre (die idealtypisch untersucht: Pol. III 6ff.) werden den drei "guten Verfassungen", welche alle das Allgemeinwohl im Auge haben (Monarchie, Aristokratie [in der klassischen Verfassungstypenlehre des Aristoteles die Herrschaft der Besten. Dies ist auch die wörtliche Übersetzung aus dem Griechischen. Die Besten sind die Besten der Tugend nach oder der Tüchtigkeit nach.] und Politie), die drei "entarteten" Verfassungen gegenübergestellt, die nur dem Wohl der Herrschenden dienen (Tyrannis, Oligarchie und Demokratie, wobei die Demokratie nicht unserem modernen Verständnis entspricht). Aristoteles warf gerade der extremen Form der Demokratie vor, nur dem Wohl der Armen zu dienen, nicht aber dem der Allgemeinheit. Die drei schlechten Staatsformen verfehlten damit nach ihm alle den Zweck, "gut zu leben".

Die zweite Staatsformenlehre untersucht die Verfassungen auf empirischer Basis und kommt zu einem wesentlich milderen Urteil die Demokratie betreffend (allerdings nicht in ihrer extremen Form: Pol. IV. und VI.). Aristoteles plädierte dort für eine Mischverfassung, die er ebenfalls Politie nennt. Sie setzt sich aus Aspekten der Oligarchie sowie der Demokratie zusammen. Von der Oligarchie übernimmt sie die Ernennung der Beamten durch Wahlen, von der Demokratie wiederum die Tatsache, dass politische Partizipation an der Volksversammlung nicht von einer Schatzung abhängig war.

[Bearbeiten] Die drei Basis-Theoreme der "Politik"

David Keyt unterscheidet drei Basis-Theoreme in der "Politik" des Aristoteles. Das erste bringt Aristoteles, nachdem er dargelegt hat, dass die Polis aus mehreren Dörfern besteht, ein Dorf wiederum aus mehreren Hausgemeinschaften.
1. Die Polis existiert von Natur aus.
Da jeder Mensch nur lebt, um den in ihm ruhenden Plan zu vollenden (teleologischer Naturbegriff) und er dazu die Polis benötigt, da diese es ihm ermöglicht, seine Eudaimonia zu erreichen, existiert die Polis vom ersten Moment an, wo es Menschen gibt.
2. Der Mensch ist ein politisches Tier.
Dieses Theorem enthält zwei Teile: (a) Eine zoologische Klassifizierung des Menschen als politisches Herdentier (mit den Bienen, Ameisen etc.) und (b) eine Unterscheidung von den anderen Tieren durch die Sprache, die es dem Menschen ermöglicht, Gerechtes von Ungerechtem zu unterscheiden.
3. Die Polis ist früher als der Einzelne.
Zwei Deutungen: (a) Der Natur nach vorgängig meint, dass eine Sache X einer Sache Y nach vorgängig ist, wenn X zwar ohne Y existieren kann, Y aber nicht ohne X. Beispiel: Eltern und Kinder. (b) Der Substanz nach vorgängig ist eine Sache Y, wenn sie eine höhere Stufe der Entwicklung darstellt als X. Dies ist die plausiblere Deutung. Die Polis ist der Substanz nach vorgängig gegenüber dem Individuum, da sie eine höhere Entwicklungsstufe darstellt als das Individuum.

[Bearbeiten] Kritik

Otfried Höffe schätzt, dass die politische Anthropologie auch heute noch überzeugt, „allerdings muß man einschränken: nur im Grundsätzlichen.“ [3] Höffe kritisiert zwei Punkte. Erstens werden die öffentlichen Gewalten beschönigt, da Aristoteles „primär das Ordnungspotential wahrnimmt und den Herrschaftscharakter verkleinert.“ [3] Zweitens wirft Höffe Aristoteles vor, dass er keine panhellenische Perspektive hat, obwohl es entsprechende Institutionen gibt. Dass dies fehlt, ist, so Höffe, „umso erstaunlicher, als sie für beide Ziele der Politik notwendig ist: sowohl für das Überleben (zen) der einzelnen Polis, [..], als auch für ihr gelungenes Leben (eu zen) ...“ [3] Höffe schließt daraus, dass eine „globale, die gesamte Menschheit umfassende Einheit“ [4] geschaffen werden muss.

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Aristoteles: Politik, hrsg. von Otfried Höffe, S. 22, vgl. auch: Otfried Höffe, Aristoteles, 2006, S. 241
  2. Aristoteles: Politik, hrsg. von Otfried Höffe, S. 22
  3. a b c Aristoteles: Politik, hrsg. von Otfried Höffe, S. 34
  4. Aristoteles: Politik, hrsg. von Otfried Höffe, S. 35

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Werkausgaben (in Auswahl)

Die am besten kommentierte Fassung ist:

  • Aristoteles: Politik. Band 9 der Werke in deutscher Übersetzung, begründet von Ernst Grumach, herausgegeben von Hellmut Flashar, übersetzt und erläutert von Eckart Schütrumpf, Akademie Verlag, Berlin ab 1991. Buch I (Band 9.1, 1991), Buch II–III (Bd 9.2, 1991), Buch IV–VI (Band 9.3, 1996), Buch VII–VIII (Band 9.4, 2005).

Daneben können auch andere Fassungen herangezogen werden, die aber keinen so ausführlichen Kommentar bieten:

  • Aristoteles: Politik, Stuttgart: Reclam, ISBN 3-15-008522-5
  • Aristoteles: Politik, Reinbek: Rowohlt 1994; Sehr gute und preisgünstige Übersetzung von Franz Susemihl, mit ausführlicher Einleitung, Bibliographie und Textzusammenfassungen.

[Bearbeiten] Sekundärliteratur

  • Aristoteles: Politik, hrsg. von Otfried Höffe, Reihe Klassiker auslegen, Berlin 2001. ISBN 3-05-003575-7 Wichtige Aufsatzsammlung.
  • Henning Ottmann: Geschichte des politischen Denkens. Die Griechen. Von Platon bis zum Hellenismus, Bd. 1/2, Stuttgart/Weimar 2001.

[Bearbeiten] Weblinks


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