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Plastiktüte – Wikipedia

Plastiktüte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Verschiedene Kunststofftüten
Verschiedene Kunststofftüten
Plastikmüllsack in Paris
Plastikmüllsack in Paris

Kunststofftüten (in Österreich: Sackerl oder Plastiksackerl, in der ehemaligen DDR: Plastetüte oder Plastebeutel) sind Tüten, die in der Regel aus Kunststofffolien, nämlich aus Polyethylen oder Polypropylen hergestellt werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorteil, Nutzen

Kunststofftüten zeichnen sich aus durch hohe Festigkeit und geringe Herstellungskosten. Sie sind Wasser- und Chemikalienbeständig. Sie lassen sich bei der Herstellung schweißen und sind so leicht zu verarbeiten. Für die Herstellung benötigt man nur wenige Chemikalien und eine geringe Energiemenge. Es entstehen nur geringe Emissionen bei der Produktion. Kunststofftüten haben ein geringes Gewicht und halten großen Belastungen stand. Bei vielen Kunststofftüten handelt es sich nicht immer um Einwegware. Die Tüten werden oft mehrfach verwendet und können anschließend recycelt werden.

Benutzt werden Kunststofftüten meist als Einkaufsbehälter zur Verpackung und für den Transport gekaufter Waren sowie als Müllbehälter, zum Beispiel als Gelber Sack zur Sammlung der mit dem Grünen Punkt versehenen Verpackungen.

Kunststofftüten dienen häufig als Werbeträger. In Deutschland sind sie meist mit farbigen Aufdrucken versehen, oftmals den Firmenlogos der entsprechenden Händler oder Produzenten. Als Symbole der Konsumgesellschaft können Kunststofftüten ironisierend als Accessoires benutzt oder gar als Basis für Designer-Accessoires genommen werden.

[Bearbeiten] Nachteil

Eine Kunststofftüte wird im Durchschnitt eine halbe Stunde lang benutzt. Nach ihrem Gebrauch bleibt sie etwa 100 bis 400 Jahre auf der Erde zurück. Selbst danach wird sie nicht vollständig biologisch abgebaut, sondern zerfällt nur in kleinere Teile.

Die Recyclingquote für Kunststofftüten ist deutlich geringer als die für Papiertüten. Kunststofftüten werden zum großen Teil aus Öl hergestellt, einem nicht nachwachsenden Rohstoff. Manche Tüten sind so dünn, dass man sie nur einmal verwenden kann. Sie halten kaum einer Belastung stand. Die aktuelle Forschung hat erwiesen, dass sich Papiertüten in Deponien in einem wesentlich schnelleren Tempo zersetzen, als Kunststofftüten.

[Bearbeiten] Gefahren für die Umwelt

Plastikmüll verschandelt die Landschaft
Plastikmüll verschandelt die Landschaft

Die Plastiktüte belastet die Umwelt gleich mehrfach. Für die Herstellung wird Erdöl benötigt. Gelangt sie nach ihrem Gebrauch als Müll, unkontrolliert in die Umwelt, verschandelt sie die Landschaft. Bei der Verbrennung werden giftige Stoffe wie Formaldehyd oder Phenole frei. Wird die Plastiktüte nicht verbrannt, bleibt das Problem ihrer Langlebigkeit.

Ein etwa drei Millionen Tonnen schwerer Plastikteppich hat sich zwischen Kalifornien und Hawaii gebildet. Angetrieben durch Wind und Strömungen dreht sich diese schwimmende Müllhalde in einem riesigen Wirbel auf dem Ozean. Dieser Wirbel ist etwa so groß wie Mitteleuropa. Auf ein Kilogramm Plankton kommen hier sechs Kilogramm Plastik. In mehreren weiteren Wirbeln im Südpazifik, im Atlantik und im Indischen Ozean gibt es weitere Plastikteppiche dieser Art, wenn auch mit geringeren Mengen[1][2]. Selbst im Roten Meer sind viele Regionen von Plastikmüll übersät.

Meeresschildkröten verwechseln die Kunststofftüten oft mit Quallen und fressen sie. Vögel verschlucken unverdauliche Plastikteile und füttern sogar ihre Jungen damit. Jedes Jahr sterben Zehntausende Wale, Robben und Haie. Abgesunkene Kunststofftüten verfangen sich an Korallen. Sie nehmen ihnen das Licht, die Nahrung und töten die Korallen schließlich ab.

[Bearbeiten] Alternativen

Alternativen zu Kunststofftüten sind Einkaufsnetze, Bioplastiktüten, Papiertüten, Stofftaschen oder Einkaufskörbe. Der Ersatz von Kunststofftüten durch diese Alternativen wurde von der Umweltbewegung propagiert, die die Kunststofftüte zu einem Symbol der Wegwerfgesellschaft machte – bekannt geworden ist insbesondere der Slogan "Jute statt Plastik!". Seit einigen Jahren gibt es gleichwertige Tüten aus nachwachsenden Rohstoffen, in der Regel Mais- oder Kartoffelstärke. Bei gleichen Gebrauchseigenschaften haben sie Vorteile gegenüber Kunststofftüten: Ihre Produktion beansprucht kaum fossile Energie, und nach Gebrauch verrottet die Tüte rückstandsfrei unter Abgabe von Kohlendioxid auf dem Komposthaufen.

[Bearbeiten] Verkauf statt kostenloser Zugabe

Pro Jahr verwendet jeder Deutsche statistisch 65 Einweg-Einkaufstüten.

In deutschen Lebensmittel-Supermärkten war es früher üblich, dass jedem Käufer ohne Nachfrage eine oder mehrere Tüten zum Einkauf dazugelegt wurden, die in den meisten Fällen auch genutzt wurden. Diese Tatsache machte die Kunststofftüte zum Symbol für die Wegwerfgesellschaft und die Diskussion hierüber zeigte Wirkung. Inzwischen sind die Kunststofftüten meist kostenpflichtig und der Verbrauch ging drastisch zurück. Indes ist es in Frankreich, Spanien und Polen immer noch üblich, zu einem Lebensmittelkauf kostenlos Kunststofftüten zu bekommen. In den USA sind vielerorts henkellose Papiertüten im Gebrauch.

[Bearbeiten] Kunststofftüten in verschiedenen Saaten

In San Francisco wurden mittlerweile Kunststofftüten per Stadtratsbeschluss verboten. Allein im Jahr 2006 waren dort 180 Millionen Kunststofftüten verteilt worden.[3]

[Bearbeiten] China

Ab dem 1. Juni 2008 ist es chinesischen Supermärkten, Kaufhäusern und Großhandelsmärkten verboten, Plastiktüten kostenlos abzugeben. Die ganz dünnen Tüten wurden total verboten. Mit dieser Anordnung soll der Plastikmüll und die daraus resultierende Verschmutzung reduziert werden. Bei Verstößen droht eine Strafe von bis zu 10 000 Yuan[4]. Statistiken zufolge werden in China täglich drei Milliarden Kunststofftüten verbraucht. Die Verbraucher wurden aufgefordert, wieder Stofftaschen und Körbe zu verwenden. Plastiktüten sollen nach dem Gebrauch gesammelt und recycelt werden[5].

[Bearbeiten] Frankreich

In Paris trat 2007 ein Verbot von Kunststofftüten in Kraft. Ein landesweites Verbot soll es ab dem 1. Januar 2010 geben[6].

[Bearbeiten] Irland

Am 4. März 2002 hat die Republik Irland eine Steuer auf jede Plastiktüte von 0,15 € eingeführt. Dies führte zu einer 90% igen Verringerung der Verwendung von Plastiktüten und verstärkte den Einsatz von wiederverwendbaren Taschen. Der Erlös dieser Steuer wurde für Umweltprojekte verwendet. Viele Einzelhändler in Irland gaben ihren Kunden Papiertüten oder verzichteten einfach ganz auf Verpackung. Die meisten Supermärkte verwendeten weiterhin Plastiktüten. Nachdem die Steuer am 1. Juli 2007 auf 0,22 € erhöht wurde, stiegen viele Supermärkte auf wiederverwendbare Stofftüten oder wiederverwendbare, haltbare Plastiktüten um. Sie verkaufen diese Tüten für ca. 1,00 € [7][8].

[Bearbeiten] Tansania, Ruanda

In den ostafrikanischen Staaten Tansania und Ruanda sind Kunststofftüten verboten[9].

[Bearbeiten] Bhutan

In Bhutan sind Kunststofftüten verboten.

[Bearbeiten] Kenia, Uganda

In Kenia und Uganda gilt für die dünnsten Tüten ein Verbot und für die übrigen eine erhöhte Besteuerung.[10]

[Bearbeiten] Südafrika

In Südafrika dürfen Kunststofftüten von Einzelhändlern nicht mehr umsonst verteilt werden. Seit dem Jahr 2003 droht ihnen eine Geld- oder Gefängnisstrafe, wenn sie dagegen verstoßen.

[Bearbeiten] Sansibar

Bis zu sechs Monate Haft oder eine Geldstrafe von 2.000 Dollar drohen Umweltsündern beim Gebrauch von Kunststofftüten auf der ostafrikanischen Insel Sansibar[11].

[Bearbeiten] Palau

Auch im pazifischen Inselstaat Palau sind sie verboten, ein Händler muss dort 100 US-$ Strafe zahlen, falls er sie doch verkauft - Touristen müssen bei der Einfuhr eine Strafe von einem Dollar zahlen[12].

[Bearbeiten] Bangladesch

Kunststofftüten sind seit dem Jahr 2000 in Bangladesch komplett verboten. Sie verstopften während der Monsun-Zeit die Abwasserkanäle und erhöhten das Überschwemmungsrisiko.

[Bearbeiten] Australien

Australien will die Kunststofftüten 2008 mit einem Totalverbot abschaffen. Derzeit werden in Australien jährlich etwa 4 Milliarden Kunststofftüten verteilt[13].

[Bearbeiten] Türkei

Plastik Einkaufstaschen sind in der gesamten Türkei ein großes Umweltproblem. Derzeit verwendet jeder Türke im Durchschnitt 1,2 Beutel pro Tag, von denen viele nicht ordnungsgemäß entsorgt werden.

[Bearbeiten] DDR

In der DDR waren westliche Kunststofftüten von offizieller Seite nicht immer gerne gesehen. Schüler wurden manchmal aufgefordert, die Tüte zu wenden, d. h. die Werbeaufschrift nach innen zu tragen.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,533229,00.html
  2. http://www.orf.at/080207-21500/?href=http%3A%2F%2Fwww.orf.at%2F080207-21500%2F21501txt_story.html
  3. Badische Zeitung: San Francisco verbietet Plastiktüten, 29. März 2007
  4. http://www.bjrundschau.com/nachrichten/txt/2008-06/02/content_124682.htm
  5. http://www.net-tribune.de/article/090108-147.php
  6. http://www.welt.de/print-welt/article170703/Frankreich_Plastiktueten_verboten.html
  7. http://www.cafebabel.com/ger/article/13544/kampf-dem-wilden-mull-in-irland.html
  8. http://w3.upm-kymmene.com/upm/internet/cms/upmmma.nsf/lupgraphics/KraftNews_1_06_de.pdf/$file/KraftNews_1_06_de.pdf
  9. http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Plastiktueten;art1117,2323477
  10. BBC News: East African ban on plastics bags
  11. http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=061114001&phrase=
  12. http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060207002
  13. http://www.n-tv.de/901897.html

[Bearbeiten] Weblinks


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