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Plankton – Wikipedia

Plankton

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für die schweizer Rockband siehe Plankton (Band).
Hyperiider Amphipode Hyperia macrocephala
Hyperiider Amphipode Hyperia macrocephala
Copepode (Calanoida)
Copepode (Calanoida)
zusammengesetztes Bild
zusammengesetztes Bild

Plankton (von griechisch πλαγκτόν oder πλανκτόν - das Umherirrende) ist die Bezeichnung für die frei im Wasser treibenden und schwebenden Organismen. Als Nekton werden frei umherschwimmende Organismen bezeichnet, die ihre Schwimmrichtung grundsätzlich auch gegen Strömungen ausrichten können.

Der Begriff Plankton wurde 1887 von dem Kieler Meereskundler Victor Hensen (1835-1924) eingeführt, der 1889 die erste wissenschaftliche Expedition leitete, die sich nur mit Plankton beschäftigte. Die systematische Planktonforschung begründete der berühmte Meeresbiologe Johannes Peter Müller (1801-1858) im Jahre 1846. Die im Meer treibende Lebensgemeinschaft nannte Müller auf Empfehlung Jacob Grimms den „Auftrieb“. Müllers Arbeiten auf der damals noch britischen Insel Helgoland setzten Maßstäbe in der internationalen Planktonforschung. Die Erforschung des Planktons wurde später eine bedeutende Forschungssäule der 1892 begründeten Biologischen Anstalt Helgoland.

Inhaltsverzeichnis

Lebensräume

Plankton ist in Gewässern fast allgegenwärtig. Dennoch werden aufgrund des geringen Vorkommens von Nährstoffen die meisten Meeresgebiete als ökologische Wüsten betrachtet. Kommt es in stehenden Binnengewässern und Fließgewässern zu Nährstoffüberschuss, kann das stark anwachsende Phytoplankton zum sogenannten „Umkippen“ führen.

Süßwasserplankton wird als Limnoplankton, Meerwasserplankton als Haliplankton bezeichnet.

Größenunterschiede

Plankton gibt es in allen möglichen Formen und Größen. Besonders kleine Organismen (4-40 µm) werden dem Nanoplankton (auch Nannoplankton) zugerechnet. Die kleinsten Formen sind Bakterien, von denen bis zu zwei Millionen in einem Teelöffel Wasser Platz haben. Aber auch große Phytoplanktonvertreter sind meist kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares. Auch beim Zooplankton gibt es winzige Formen; aber auch bis zu 9 Meter große Quallen, die nicht gegen Strömungen anschwimmen, sondern passiv driften, zählen zum Plankton. Die mittelgroßen Arten werden als Mesoplankton, die großen - nicht zum Nekton gehörigen - Arten als Makroplankton und die Riesenformen, wie die schon erwähnten Quallenarten, als Megaplankton oder Megaloplankton bezeichnet.

Man unterscheidet:

Zooplankton

Quallenmedusen gehören zum größten Zoopklankton
Quallenmedusen gehören zum größten Zoopklankton

Alle planktischen Organismen, die keine Photosynthese betreiben, sondern sich von anderen Organismen ernähren, werden zum Zooplankton gezählt. Dabei wird zwischen herbivoren und carnivoren Zooplanktern unterschieden. Zum herbivoren Zooplankton zählen jene Arten, die sich direkt vom Phytoplankton ernähren. Zooplankter, die sich von anderem Zooplankton ernähren, werden als carnivor bezeichnet. Diese Fraßbeziehungen sind in der Nahrungskette miteinander gekoppelt. Die größte tierische Biomasse einer Art bzw. Gattung wird nach bisherigen Kenntnissen durch den Copepoden Calanus spec (zum Beispiel Calanus finmarchicus) dargestellt. Ohne das Plankton der arktischen Gewässer fehlte den riesigen Plankton filtrierenden Bartenwalen wie zum Beispiel dem Blauwal oder dem Finnwal die Nahrungsgrundlage. Auch große Fischschwärme ernähren sich von den Planktonmassen.

Phytoplankton

Einzellige Kieselalgen machen den Hauptteil des Phytoplanktons aus. Die Zellen sind von einer zweiteiligen Schale (Theka) aus Kieselsäure umgeben. Verschiedenen Untersuchungen zufolge ist die größte gebundene Menge an Kohlendioxid nicht in den tropischen Wäldern, sondern im pflanzlichen Plankton der Weltmeere gebunden.

Planktonfiltrierer

Plankton ist die Basis der marinen und limnischen Nahrungsnetze. Die im Folgenden aufgelisteten Arten sind einige der bekanntesten Vertreter dieser Ernährungsweise:

Siehe auch

Literatur

  • Jörg Ott: Meereskunde, 2.Auflage, UTB Stuttgart 1996, ISBN 3825214508
  • Ökologie - dtv-Atlas 1998

Weblinks


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