Nuceria (Kampanien)

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Nuceria Alfaterna war in der Antike eine bedeutende Stadt in der italienischen Landschaft Kampanien.

Bei Nuceria kreuzten sich die Straßen, die zu den Städten Pompeji, Benevent, Nola und Salernum führten. Dem griechischen Schriftsteller Konon zufolge wurde die Stadt von peloponnesischen Pelasgern gegründet.^[1] Der Name ist Oskisch und bedeutet „Neuberg“. 315 v. Chr. kämpfte die Stadt gegen das republikanische Rom, nachdem römische Flottensoldaten schon 310 v. Chr. versucht hatten, die Stadt einzunehmen, aber von den Pompejanern abgewehrt worden waren. 308 v. Chr. wurde Nuceria von den Römern erobert und war seither mit ihnen verbündet. 216 v. Chr., während des Zweiten Punischen Krieges, zerstörte Hannibal die Stadt; die Einwohner wurden nach Atella gebracht. Nuceria wurde aber wieder aufgebaut und benutzte von da an Pompeji als Hafen. Das römische Bürgerrecht erhielten die Nucerianer in der Zeit der Gracchen.

Nuceria wurde sowohl im Bundesgenossenkrieg (91–88 v. Chr.) als auch im Sklavenkrieg in Mitleidenschaft gezogen. Unter Augustus und 57 n. Chr. unter Nero wurde in Nuceria eine Veteranenkolonie angesiedelt. 59 n. Chr. kam es – nach einem Bericht des Historikers Tacitus – bei einem Gladiatorenspiel zwischen Nuceria und Pompeji, das in Pompeji ausgetragen wurde, zu einer Massenschlägerei. Es gab vor allem unter den Nucerianern Tote und Verletzte, so dass der Senat Pompeji für zehn Jahre alle derartigen Zusammenkünfte verbot.^[2] 62 erschütterte ein Erdbeben Teile Kampaniens, auch Nuceria war betroffen.

Auch in der Spätantike spielte die Stadt noch einmal eine kleine Nebenrolle: Nachdem sich der Ostgotenkönig Theoderich der Große 499 für Papst Symmachus und gegen den Gegenpapst Laurentius ausgesprochen hatte, wurde Laurentius abgesetzt und erhielt stattdessen das Amt des Bischofs von Nuceria. Heute heißt die Stadt Nocera Inferiore.

[Bearbeiten] Literatur

• Gerhard Radke: Nuceria 1. In: Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike in fünf Bänden. Band 4, Sp. 184.

[Bearbeiten] Anmerkungen

1. ↑ Konon, FGrHist 26 F 3.
2. ↑ Tacitus, Annalen 14,17.

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