Nektanebos II.
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Nektanebos II. (ägyptisch Nechtharehbo) war der dritte und letzte altägyptische Herrscher der 30. Dynastie (1. Perserherrschaft). Zugleich war er der letzte aus Ägypten stammende Pharao (König). Nektanebos II. war der Nachfolger und Neffe von Pharao Djedhor (Teos). Djedhor wurde nach einem Verrat seines Bruders Tjahapimu gestürzt so dass Tjahapimu seinen Sohn Nektanebos II. zum Pharao machen konnte. Dank der Unterstützung des Agesilaos von Sparta konnte er einen namentlich nicht bekannten Gegenkönig aus Mendes ausschalten.
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[Bearbeiten] Namen
- Horus-Name: Der die beiden Länder liebt (, Ägypen beschützt),
- Nebti-Name: Der das Herz der Götter zufriedenstellt (, der den Fremdländern nahe kommt),,
- Goldname: Der die Gesetze bestehen lässt (, der die Neun Bogen [die Feinde Ägyptens] schlägt),
- Thronname: Der das Herz des Re erfreut (, den Hathor/Onuris erwählt hat), (ägyptisch: Senedjem-ib-Re)
- Eigenname: Der Starke des Horus von Hebis (Beit el-Hagar).
Die griechische Form seines Eigennamens "Nektanebos" ist dem Namen des Nektanebis nachgebildet, entspricht aber nicht der ägyptischen Lautung.
[Bearbeiten] Herrschaftszeit
Nektanebos II. konnte ungefähr 10 Jahre ungestört regieren. In dieser Zeit arbeitete Artaxerxes III. Ochos an der Wiederherstellung seiner Autorität in Kleinasien. 351/350 v. Chr. versuchte Artaxerxes III. Ochos erneut Ägypten zu unterwerfen und scheiterte. In der Folge fielen die phönizischen Städte unter der Führung des König Tennes von Sidon von Persien ab und verbündeten sich mit Ägypten. Auch die Fürsten Zyperns schlossen sich an. Anders als sein Vorgänger Djedhor versuchte Nektanebos II. nicht die Oberhoheit zu übernehmen. Er entsendete Tennes von Sidon lediglich 4000 griechische Söldner. Wirtschaftliche und innenpolitische Gründe, aber auch die Struktur der ägyptischen Armee (entscheidend waren griechische Truppen unter griechischen Kommandanten) machten ein größeres militärisches Engagement außerhalb von Ägypten unmöglich.
Die Aufständischen konnten Anfangs Erfolge verzeichnen. Bis 343 v. Chr. konnte Artaxerxes III. Ochos sowohl Zypern als auch Phönizien wieder in sein Reich einbinden. Nach der Niederlage der Stadt Sidon, die von Tennes selber an Persien verraten wurde, gelang den persischen Verbänden im Winter 343/42 v. Chr. die Besetzung des Nil-Deltas und schließlich von ganz Mittel- und Oberägypten. Nektanebos II. musste nach Unternubien fliehen. Ein General Psammetich scheint in diesem historischen Kontext Elkab durch den Bau einer großen Tempelumwallung zu einer Festung ausgebaut zu haben.
[Bearbeiten] Bauleistungen
Nektanebos II. hat eine große Baupolitik zu verzeichnen. Er ist bezeugt in Pithom, Qantir, El Tawila, Saft el-Henneh, Bubastis (Halle zum Tempel; "magischer Naos"; Königsstatuen; Schrein für Harsaphes und Bastet), Horbei und Bilbeis (Tempelbau), Sebennytos (Tempel des Onuris-Schu; Naos), Behbet el-Hagar (Isistempel; Sphinxfragment), Athribis (Altar) sowie an weiteren Orten des Deltas (Sarkophag sekundär in Alexandria; zwei Basaltobelisken); In der Oase el-Charga (Erneuerung des Hibis-Tempels), in Siwa (Tempel), Heliopolis (Altar; Statuen), Memphis und Saqqara (Serapeumstelen; Tempel, Löwenfiguren), Tura und Masura (Steinbruchinschriften; auch im Wadi Hammamat), Herakleopolis magna (Granitschrein), Abusir el-Meleq (Tempel für Ptah, Sokar und Osiris), Hermopolis (Granitnaos für Thot; Block), Abydos (Verbot des Steinebrechens am Heiligen Berg von Abydos; zwei Naoi), Koptos (Tor; Granitobelisk; Statue; Opfertafel), Karnak (Monthtempel; Propylon; kleiner Amuntempel westlich des Mothtempels; Eingang des Tordurchgangs; Restaurierung des Chonstempels; Tempel östlich vom Mut-Tempel), Elkab (Restauration und Tempelbau; große Umfassungsmauer), Armant (Tempel; erstes Begräbnis eines Buchisstieres), Edfu (große Landschenkungen an den Horustempel; Granitnaos), Elephantine (Neubau des Chnumtempel; Naos). An weiteren Denkmälern sind verschiedene Statuen und Uschebtis zu nennen.
[Bearbeiten] Diverses
Die Legende vom Trug des Nektanebos im Alexanderroman macht Alexander den Großen zum Sohn von Nektanebos II., dem letzten einheimischen Pharao.
[Bearbeiten] Literatur
- T. Holm-Rasmussen: Nektanebos II and Temple M at Karnak (North) (Göttinger Miszellen 26), Göttingen 1977, S. 37-42
- Zbigniew Szafránski: A New Inscription of Nektanebo II from Ashmunein (Göttinger Miszellen 112), Göttingen 1989, S. 65-66
[Bearbeiten] Weblinks
- Jona Lendering: Artikel bei Livius.org (englisch)
Vorgänger |
Pharao von Ägypten Spätzeit (Ägypten) |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Nektanebos II. |
KURZBESCHREIBUNG | letzter Herrscher der 30. Dynastie und der letzte aus Ägypten stammende Pharao |