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Alexanderroman – Wikipedia

Alexanderroman

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Alexanderroman werden die romanhaften antiken und mittelalterlichen Biographien Alexanders des Großen (356-323 v. Chr.) bezeichnet.

Die ersten literarischen Verarbeitungen des ruhmreichen, kurzen Lebens Alexanders entstanden bald nach seinem Tod und waren bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. sehr populär. Sie stellten Alexander als Eroberer und Weltenherrscher dar und wurden fälschlicherweise Kallisthenes, dem (später allerdings hingerichteten) Hofhistoriker Alexanders, zugeschrieben (daher auch bisweilen die Bezeichnung Pseudo-Kallisthenes). Sie unterschieden kaum zwischen Fakten und Legenden. Zunächst wohl überwiegend mündlich überliefert, wurden sie später auch schriftlich festgehalten.

Es gibt vier antike Fassungen: Sie werden mit den griechischen Buchstaben α, β, γ und ε bezeichnet. Die Existenz einer fünften, verlorenen Fassung δ wird vermutet, um die Abweichungen in der syrischen Version aus dem 6. Jahrhundert zu erklären.

Die älteste lateinische Version ist die des Iulius Valerius Alexander Polemius vom Beginn des 4. Jahrhunderts. Sie beruht auf der Fassung α. Eine weitere aus griechischen Quellen kompilierte lateinische Version, die dann als Vorlage für zahlreiche Nachdichtungen diente, stammt von Leo von Neapel aus dem 10. Jahrhundert. Es gibt noch eine Fassung λ, die nach 700 aus β durch Interpolationen entstand. Weiterhin existieren einige kleine Papyrusfragmente und eine Inschrift auf Stein, die zur Datierungszwecken herangezogen werden.

Im 12. Jahrhundert entstanden in Europa die ersten volkssprachlichen Fassungen. Hierzu zählen vor allem drei französische Fassungen, die in der Literaturgeschichte unter dem Titel Romans d'Alexandre laufen: Die erste war die des Albéric de Pisançon, die nur als Fragment erhalten ist (105 achtsilbige Verse) und wohl um 1120 entstand. Sie bildete um 1130 die Vorlage für das deutsche Alexanderlied des Pfaffen Lamprecht. Eine weitere, ebenfalls nur fragmentarisch überlieferte französische Fassung (785 Zehnsilbler) wurde von einem unbekannten Autor um 1150 verfasst. Die dritte wurde gegen 1180 von Alexandre de Bernay geschrieben und umfasst in rd. 16.000 Zwölfsilblern (Alexandrinern) die gesamte Vita des Protagonisten. Sie wurde in der Folgezeit von unbekannten Autoren erweitert und von anderen in Prosafassungen umgeschrieben, die bis gegen 1500 gelesen wurden und auch noch als Drucke Verbreitung fanden. Um 1285 verfasste Ulrich von Etzenbach einen deutschen Alexanderroman in 30.000 Versen am Prager Hof König Wenzels.

Der Alexanderroman in seinen verschiedenen Versionen war im Mittelalter neben der Bibel das bekannteste und am weitesten verbreitete Buch in Europa (z. B. auch in der englischen, slawischen sowie altnordischen Literatur). Im Orient (besonders in der syrischen Literatur) verbreitete sich der Alexander-Stoff bereits früher. Auch in islamischen Literaturen fand er einen Widerhall, so findet sich der Alexander-Stoff im persischem Roman Iskandarnamah, einem Werk eines anonymen arabischen Autors des 12. Jahrhunderts.

[Bearbeiten] Überlieferung

  1. (α) Βίος ᾿Αλεξάνδρου τοῦ Μακεδόνος (Bíos Alexándru tu Makedónos; Leben Alexanders von Makedonien) Vermutlich 3. Jahrhundert vor Chr., sicher vor 270 n. Chr. Codex parisinus gr. 1711 (schlechter Text). Übersetzt von F. Pfister, Meisenheim 1978.
  2. (β) Καλλισθένης ἱστοριογράφος ὁ τὰ περὶ ῾Ελλήνων συνγραψάμενος οὗτος ἱστορεῖ ᾿Αλεξάνδρου πράξεις (Kallistenes historiográphos ho ta perí Hellenon syngrapsámenos hútos historeí Alexandru praxeís: Der Historiker Kallisthenes, der über die griechische Geschichte geschrieben hat, beschreibt die Taten Alexanders) zwischen etwa 300 und 350 n. Chr. Teile im Codex parisinus suppl. 690 aus dem 11. Jh. und im codex Laurentianus 70.37 möglicherweise aus dem 13. Jh. Codex mosquensis 436. aus dem Ende des 14. Jh.
  3. (γ) Διήγησις ἐξαίρετος καὶ ὄντως θαυμασία τοῦ κοσμοκράτορος ᾿Αλεξάνδρου τοῦ βασιλέως (Diégesis exaíretos kai óntos thaumasía tu kosmokrátoros Alexándru basiléos; Merkwürdige und wirklich wunderbare Erzählung vom Weltherrscher König Alexander.) Geschrieben nach (ε). Erweiterte Fassung von (β) mit Geschichten jüdischen Ursprungs. Überliefert im Hellenic Institute Venice gr. 5 aus dem 14. Jh. und anderen.
  4. (ε) Βίος ᾿Αλεξάνδρου τοῦ βασιλέως Μακεδόνων (Bíos Alexándru tu basiléos Makedónon; Leben Alexanders, des Königs der Makedonen) etwa 8. Jahrhundert n. Chr. Eine kurze Nacherzählung. Codex bodleianus barocc. 17 aus dem 14. Jahrhundert
  5. Iulius Valerius Alexander Polemius, Res gestae Alexandri Makedonis translatae ex Aesopo Graeco (Taten Alesanders von Makedonien, übersetzt aus dem greichsichen Aesop). Lateinische Übersetzung von (α). Überliefert im Palimpsestus Taurinensis a II. 2 aus dem 6. Jh., 1904 verbrannt und in weiteren Handschriften.
  6. Leo von Neapel, Nativitas et victoria Alexandri magni regis. (Geburt und Sieg König Alexanders des Großen.) aus dem 10. Jahrhundert. Überliefert im Codex Bambergensis E III 4 (um 1000) und einer weiteren.
  7. Eine armenische Übersetzung einer (α)-Handschrift, möglicherweise aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. unter dem Titel: „Geschichte des großen Welteroberers Alexander von Makedonien.“
  8. Eine syrische Übersetzung einer mit der (α)-Handschrift verwandten Handschrift. aus dem 6. Jh. unter dem Titel Geschichte Alexanders, des Sohnes des Makedonenkönigs Philipp.

Es existieren einige Papyrusfragmente aus den ersten beiden Jahrhunderten nach Chr.

Die Fassung (λ) ist im Codex bodleianus barocc. 23 aus dem 14. Jahrhundert und weiteren überliefert. Übersetzt von L. van Thiel, Darmstadt 1983. Griechisch-Deutsch.

[Bearbeiten] Literatur

  • L’Ystoire du bon roi Alexandre: der Berliner Alexanderroman; Handschrift 78 C 1 des Kupferstichkabinetts Preußischer Kulturbesitz Berlin. Faksimile-Ausgabe, Stuttgart 2002.
  • Leben und Taten Alexanders von Makedonien. Der griechische Alexanderroman nach der Handschrift L. Hrsg. und übers. von Helmut van Thiel, Darmstadt 1974 (Texte zur Forschung, Bd. 13).
  • Birgit Meineke: Krakauer Neufund zum Alexanderroman des Ulrich von Etzenbach. Göttingen 1999 (= Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen 7).
  • Reinhold Merkelbach: Die Quellen des griechischen Alexanderromans. 2. Aufl., München 1977.
  • Friedrich Pfister: Kleine Schriften zum Alexanderroman. Meisenheim 1975.
  • Angelica Rieger: Der Alexanderroman. Text- und Bildband mit Abbildungen aus der Handschrift 78 C 1 Kupferstichkabinett Berlin, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-928127-97-4.
  • Richard Stoneman: The Alexander Romance: From History to Fiction. In: Greek Fiction The Greek Novel in Context. Hrsg. von J. R. Morgan und R. Stoneman, London 1994, S. 117–129.
  • Ehsan Yarshater: Iskandarnamah: A Persian Medieval Alexander-Romance, New York 1978

[Bearbeiten] Weblinks


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