Muscat blanc à petits grains
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Die weiße Rebsorte Muscat blanc à petits grains gehört zur großen Familie der Muskateller und ist innerhalb dieser Familie die edelste Sorte. Aufgrund ihrer mittelgroßen runden Beeren kann sie leicht von ihrer nahen Verwandten, der Muscat d'Alexandrie unterschieden werden, die über große, ovale Beeren verfügt.
Sie zählt im ganzen Mittelmeerraum zu den ältesten Rebsorten überhaupt und war schon den Griechen unter dem Namen Anathelicon moschaton und später den Römern als apianae bekannt. Diese Bezeichnungen beruhen auf der Tatsache, dass sowohl Bienen als auch Wespen von der Süße und dem Geruch der Beeren angezogen werden. Die Griechen und Römer trugen zur weiteren Verbreitung in ganz Europa bei.
Seit dem 12. Jahrhundert ist sie auch in Deutschland bekannt. Sie besitzt einen ausgeprägten Muskatton; schon geringe Mengen des aus ihr gekelterten Weines prägen im Verschnitt das Aromenbild des Endprodukts. Die Sorte wird heute in weiten Teilen der Welt angebaut und belegt insgesamt etwa 45.000 Hektar Rebfläche.
Wichtige Anbauländer sind:
- Italien mit ca. 13.500 Hektar Rebfläche. Der Wein der dort Moscato bianco genannten Sorte findet Eingang in die DOC Weine Alto Adige, Asti, Castel San Lorenzo, Colli di Parma, Colli Etruschi Viterbesi, Colli Piacentini, Controguerra, Friuli Isonzo, Golfo del Tigullio, Loazzolo, Molise, Moscadello di Montalcino, Moscato di Cagliari, Moscato di Noto, Moscato di Sardegna, Moscato di Siracusa, Moscato di Sorso-Sennori, Moscato di Trani, Oltrepò Pavese, Piemonte, Sannio, Trentino und Valle d'Aosta
- Frankreich mit ca. 6.933 Hektar Rebfläche
- Kroatien und andere Staaten des ehemaligen Jugoslawien mit ca. 6.000 Hektar
- Bulgarien mit ca. 5.000 Hektar
- Spanien mit ca. 2.300 Hektar
- Griechenland mit ca. 2.300 Hektar
- Türkei mit ca. 2.000 Hektar
- Brasilien mit ca. 1.780 Hektar
- Rumänien mit ca. 1.150 Hektar
- Portugal mit ca. 1.000 Hektar
- Südafrika mit ca. 590 Hektar
In Österreich sind ca. 150 Hektar bestockter Fläche bekannt, in Deutschland werden ca. 80 Hektar registriert. Hier ist in schlechten Jahren die Säure zu kernig und das Bukett sehr aufdringlich. In solchen Fällen eignet sich der Wein hervorragend zum Verschnitt mit Riesling, Silvaner oder Weißburgunder.
Die Rebsorten Moscato Rosa und der Rote Muskateller sind Mutationen des Gelben Muskatellers.
[Bearbeiten] Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen. Sie ist leicht wollig behaart mit leicht rötlich-bronzefarbenem Anflug. Die bronzefarbenen Jungblätter sind schwach behaart und glänzend.
- Die mittelgroßen, dicken Blätter sind rundlich (meist länger als breit), fünflappig und deutlich gebuchtet. Die Stielbucht ist V-förmig offen. Das Blatt ist spitz gesägt. Die Zähne sind im Vergleich der Rebsorten mittelgroß. Die Blattoberfläche (auch Spreite genannt) ist leicht blasig .
- Die walzenförmige Traube ist kaum geschultert, groß, lang und mittel dichtbeerig. Die rundlichen bis leicht länglichen Beeren sind mittelgroß und von grüngelber Farbe. Die Schale der Beere ist dick. Das Aroma der saftigen Beere ist fein und verfügt über ein aromatisches Bukett mit ausgeprägtem Muskatgeschmack.
[Bearbeiten] Synonyme
Aufgrund der weltweiten Verbreitung ist die Liste der Synonyme sehr lang.
Synonyme: Bela Dinka, Beli Muskat, Bily muskatel, Blanche douse, Brown muscat, Franczier veros muscatel, Frontignac, Gelber Muskateller, Gelber Weihrauch, Katzendreckler, Moscata bianca, Moscatel branco, Moscatel castellano, Moscatel commun, Moscatel de bago muido, Moscatel de grano menudo, Moscatel de grano pequeno, Moscatel do Douro, Moscatel fino, Moscatel galego, Moscatel menudo blanco, Moscatel morisco, Moscatel nunes, Moscatello bianco, Moscato bianco commune, Moscato d'Asti, Moscato del Colli Euganei, Moscato di Canelli, Moscato di Montalcino, Moscato di Sardegna, Moscato di Trani, Moscatofilo, Moschato, Moschato Aspro, Moschato leuko oder Moschato lefko, Moschato samou, Moschoudi, Moschoudi proimo, Moscovitza, Muscat Blanc, Muscat Blanc commun, Muscat Blanc du Valais, Muscat Canelli, Muscat d'Alsace, Muscat de Die, Muscat de Frontignan, Muscat de Lunel, Muscat de Samos, Muscat psilo, Muscat quadrat, Muskat Beli, Muskuti, Uva de Cheiro, Uva moscatello, Weihrauch, Weiße Muskattraube, Weißer Muskateller, White Frontignan, Zoruna
[Bearbeiten] Literatur
- C. u. F. Lange: Das Weinlexikon, Fischer Verlag 2003, ISBN 3-596-15867-2
- Dagmar Ehrlich: Das Rebsorten ABC, Reben und ihre Weine; Hallwag (Gräfe & Unzer), München, 2005, ISBN 3-7742-6960-2
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages Hachette Livre, 1. Auflage 2000 ISBN 2-0123633-18
- Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff, Taschenbuch der Rebsorten, Fachverlag Fraund, Mainz 13. Auflage 2003 ISBN 3-921156-53-x