See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Montenegrinisch-Orthodoxe Kirche – Wikipedia

Montenegrinisch-Orthodoxe Kirche

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Montenegrinisch-Orthodoxe Kirche ist die selbsternannte orthodoxe Nationalkirche Montenegros. Sie ist von der ökumenischen Orthodoxen Kirche nicht anerkannt.

Die Montenegrinisch-Orthodoxe Kirche beruft sich in ihrer Existenz auf das Erzbistum von Cetinje, welches sich 1920 mit der Metropolie von Belgrad (ehemals zuständig für das Engere Serbien und das Kosovo), der Metropolie von Sremski Karlovci (ehemals zuständig für die Vojvodina, Slawonien und Südungarn, der Metropolie von Bosnien-Herzegowina und der Metropolie von Dalmatien (in der Zeit Österreich-Ungarns Teil der Metropolie Bukowina und Dalmatien) zur Serbisch-Orthodoxen Kirche vereinigte und welche heute als Erzbistum innerhalb der Serbisch-Orthodoxen Kirche besteht.

Somit gibt es zwei Orthodoxe Kirchen in Montenegro, einmal das von der orthodoxen Weltkirche anerkannte Erzbistum von Montenegro und den Küstenländern innerhalb der Serbisch-Orthodoxen Kirche, welches die meisten Kirchengebäude und Klöster Montenegros innehat, und die 1993 gegründete, von der orthodoxen Weltkirche nicht anerkannte, unabhängige Montenegrinisch-Orthodoxe Kirche. Beide beanspruchen, die legitime Orthodoxe Kirche für Montenegro zu sein.

Nach der Auffassung der Anhänger der unabhängigen Montenegrinisch-Orthodoxen Kirche wurde das selbstständige Erzbistum von Cetinje 1920 von der Serbisch-Orthodoxen Kirche annektiert. 1993, mit der Gründung dieser Kirche, wurde das Erzbistum von Cetinje erneuert. Im Verständnis der Serbisch-Orthodoxen Kirche, das auch die orthodoxe Weltkirche teilt, ist die unabhängige Montenegrinisch-Orthodoxe Kirche ein politisches Instrument der Befürworter der staatlichen Unabhängigkeit Montenegros.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Im Mittelalter und im Osmanischen Reich

Eine orthodoxe Kirche für das heutige Montenegro wurde als Bistum und Eparchie von Zeta innerhalb des Erzbistums von Serbien 1219 durch Sava von Serbien gegründet. In der Orthodoxen Kirche bestehen Landeskirchen aus lokalen Kirchen, den Eparchien, die innerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches wiederum selbständig sind. 1346 wurde das Bistum von Zeta vom serbischen Zaren Stefan Dušan in den Rang einer Metropolie erhoben, das serbische Erzbistum wurde Patriarchat.

Mit dem Vordringen der Osmanen in Südosteuropa und der Eroberung Serbiens 1459 konnte die lokale Herrscherfamilie der Crnojević um Cetinje eine halbwegs selbständige Herrschaft errichten. Damit wurde der Grundstein für das spätere Montenegro gelegt. Mit der Eroberung Serbiens durch die Osmanen erlosch auch die Selbständigkeit des serbischen Patriarchats, es wurde dem Erzbistum von Ohrid angegliedert. Die Metropolie von Zeta konnte jedoch ihre Autonomie bewahren, welche vom ökumenischen Patriarchen in Konstantinopel anerkannt wurde. 1483 verlegte der Metropolit von Zeta seinen Sitz aus dem damals venezianischen Bar nach Cetinje. Romilo I. nannte sich 1504 erstmals auch Metropolit von Montenegro und der Küste (neben dem Titel von Zeta).

1557 wurde mit Erlaubnis der Osmanen das serbische Patriarchat erneuert, die Metropolie von Zeta, die sich zu dieser Zeit immer mehr als Metropolie von Montenegro oder Metropolie von Cetinje bezeichnete, wurde Teil des serbischen Patriarchats. 1766 wurde das serbische Patriarchat von den Osmanen ein zweites Mal aufgehoben und dem Erzbistum von Ohrid angegliedert. Die Eparchien des serbischen Patriarchats, die sich außerhalb des osmanischen Herrschaftsgebietes befanden, wehrten sich gegen diese Verordnung. Damit entstand die selbstständige Metropolie von Sremski Karlovci im damaligen Ungarn und die von Cetinje in Montenegro. Beide Metropolien beanspruchten dabei, der rechtmäßige Nachfolger des serbischen Patriarchats zu sein, und beiden Metropolien wurde die Autokephalie durch den ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel und dem von Moskau zuerkannt.

Montenegro selbst konnte Ende des 17. Jahrhunderts unter der Führung der Metropoliten von Cetinje die osmanische Herrschaft abwerfen. Die osmanische Herrschaft war in den kargen Bergen um Cetinje niemals stark präsent, und neue politische Verhältnisse ermöglichten eine faktische Unabhängigkeit Montenegros, das formell aber weiterhin Teil des Osmanischen Reiches blieb. Es entstand ein Fürstbistum unter den Petrović-Njegoš, die als Metropoliten von Montenegro bis zum 19. Jahrhundert sowohl die religiösen als auch die weltlichen Angelegenheiten des Landes leiteten. 1851 wurde die Theokratie in Montenegro aufgehoben und das Land zu einem weltlichen Fürstentum. Die Metropolie von Cetinje blieb Staatskirche.

[Bearbeiten] Im unabhängigen Montenegro 1878-1918

1878 wurde Montenegro auf dem Berliner Kongress auch völkerrechtlich die Souveränität zugebilligt. 1910 wurde es unter Nikola I. zum Königreich ausgerufen. Die Metropolie von Cetinje wurde in den Rang eines Erzbistums erhoben und in ihrer Autokephalie von der orthodoxen Weltkirche bestätigt. In den Balkankriegen 1912 und 1913 erweiterte Montenegro sein Staatsgebiet; das Erzbistum von Cetinje erhielt zwei neue Bistümer. König Nikola I. betrieb eine Politik der Einigung aller serbischen Länder, wollte aber zugleich auch die Selbständigkeit Montenegros wahren. Obwohl großserbisch gesinnt, lehnte er eine Vorherrschaft Belgrads ab. In diesem Sinne beanspruchte er das serbische Patriarchat für das Erzbistum von Cetinje, da sich unter der Jurisdiktion von Cetinje ab 1912 auch das Bistum von Peć befand, das bis 1766 der Sitz des serbischen Patriarchats gewesen war.

[Bearbeiten] In Jugoslawien

1918, bei der Vereinigung Montenegros und Serbiens im SHS-Staat (später Jugoslawien) wurde auch die montenegrinische Kirche aufgelöst und der serbisch-orthodoxen Kirche angeschlossen. Die Vereinigung geschah nicht ganz freiwillig. Zumindest der Episkopat war Anhänger der entthronten montenegrinischen Dynastie und hielt wenig von der Vereinigung mit den Serben. Metropolit Mitrofan Ban musste daher unter Androhung von Gewalt gezwungen werden, eine außerordentliche Versammlung des heiligen Synods der montenegrinischen Kirche einzuberufen, die der Vereinigung mit der Serbisch-Orthodoxen Kirche zustimmte.

Der heilige Synod von Konstantinopel dekretierte am 19. März 1920, dass die autokephalen Kirchen Serbiens, Montenegros, Karlovacs, sowie zwei dalmatinische Bistümer neu zur vereinigten serbischen Kirche zusammengefasst werden. Am 28. September 1920 wurde der Metropolit Serbiens, Dimitrije Pavlović, zum ersten Patriarchen der vereinigten serbischen Kirche erhoben.

[Bearbeiten] Zweite Unabhängigkeit

Nach dem Ende des Kommunismus in Jugoslawien, gab es in Montenegro bald Bestrebungen, die Verbindung zur serbischen Orthodoxie zu lösen und die eigene Kirche wiederzuerrichten. Wie in der Frage der staatlichen Unabhängigkeit waren und sind die Montenegriner auch in Bezug auf diese kirchliche Angelegenheit gespalten. Der eine Teil will in der serbischen Kirche bleiben, der andere begann damit, die montenegrinische Autokephalie wiederzubeleben. Im Ergebnis einer breiten Bewegung , der sich Tausende Montenegriner anchlossen, wurde 1993 die montenegrinisch-orthodoxe Kirche wiederhergestellt. Ihr erstes Oberhaupt war der Metropolit Antonjie Abramović.

Cetinje, die ehemalige Hauptstadt Montenegros, beherbergt derzeit zwei Kirchenzentralen; in einem Kloster residiert der serbisch-orthodoxe Metropolit Amfilohije Radović; in der Kapelle des heiligen Petar von Cetinje sind die Vertreter der montenegrinisch-orthodoxen Kirche mit dem Metropoliten Mihailo Dediec an der Spitze untergekommen, denn bisher konnten sie keine große Kirche von den Serben zurückerlangen. 1998 wurde Mihailo Dediec vom bulgarischen Gegenpatriarchen Pimen zum Metropoliten geweiht. Damit wurde ebenfalls die Zuständigkeit der Serbisch-Orthodoxen Kirche für Montenegro in Frage gestellt.

Die unabhängige Montenegrinisch-Orthodoxe Kirche betrachtet sich wie das Erzbistum von Montenegro innerhalb der Serbisch-Orthodoxen Kirche als die legitime Orthodoxe Kirche für den Staat Montenegro. Das ökumenische Patriarchat in Konstantinopel und der russische Patriarch Alexej II. unterstützen dagegen den serbischen Standpunkt, dass die montengrinisch-orthodoxen Christen Schismatiker seien. Wegen des Widerstands der serbischen Orthodoxie registrierte das montenegrinische Innenministerium die wiedererrichtete Kirche erst am 6. Januar 2000 offiziell als staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft

[Bearbeiten] Gegenwart

Derzeit besteht die unabhängige Montenegrinisch-Orthodoxe Kirche aus einem Erzbischof, Mihailo, als Miraš Dedeić in Bosnien-Herzegowina geboren, einst Priester des ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel und von diesem wegen kirchlichen Fehlverhaltens exkommuniziert, und weiteren vier Priestern, von denen zwei aus Serbien stammten und vordem von der Serbisch-Orthodoxen Kirchen ebenfalls wegen kirchlichen Fehlverhaltens ihres Priesteramtes enthoben wurden. Klare Zahlen über ihre Gläubigen gibt es nicht.

Allgemein gilt in der orthodoxen Weltkirche der Standpunkt, wonach die unabhängige Montenegrinisch-Orthodoxe Kirche politisch von den Befürwortern der montenegrinischen Eigenstaatlichkeit unterstützt wird, und sie wird weder als Kirche noch als Religionsgemeinschaft anerkannt. Hinzu kommt, dass die Priesterschaft sich aus vormals exkommunizierten oder ihres Priesteramtes enthobenen Mitgliedern zusammensetzt. Trotz alledem hat die montenegrinische Regierung unter Milo Đukanović die unabhängige Montenegrinisch-Orthodoxe Kirche als staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft registriert und 50 der gesamt 650 orthodoxen Kirchen und Klöstern der Serbisch-Orthodoxen Kirche enteignet und diese der Montenegrinisch-Orthodoxen Kirche zugeschlagen.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

  • Glasnik. Službeni list Srpske pravoslavne crkve. Jg. 1(1920), Nr.8, 29. Oktober 1920, S. 116, darin das Dekret über die Vereinigung der beiden Kirchen
  • Danilo Radojević: Iz povijesti hrišćanskih crkava u Crnoj Gori. Podgorica 2000
  • Valtazar Bogišić, Pravni običaji u Crnoj Gori, Hercegovini i Sjevernoj Albaniji. Titograd 1984.


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -