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Missionierende Religion – Wikipedia

Missionierende Religion

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eine missionierende Religion ist eine Religion, die ihre Botschaft aktiv verbreitet. Mission (v. lat.: missio) bedeutet (Aus-)Sendung (übertragen Auftrag). Eine missionierende Religion weiß sich berufen, Nichtgläubige und Andersgläubige zu überzeugen und sie in die betreffende Religion aufzunehmen. Diese Berufung basiert regelmäßig auf dem Anspruch der alleinigen Vertretung einer behaupteten universalen Wahrheit. Mission geschieht heute vorwiegend als Werbung durch Predigten, Vorträge, Verbreitung von Schriften, Hausbesuche und durch moderne Massenmedien.

Nach dem umfassendsten Definitionsansatz bedeutet Mission das Werben für einen Glauben. Damit zählen das Christentum, der Islam, der Hinduismus und der Buddhismus zu den missionierenden Religionen. Sehr oft wird Mission jedoch ausschließlich auf die Verbreitung des christlichen Glaubens bezogen.

Das Judentum und polytheistische tribale Religionen sind von ihrem traditionellen Selbstverständnis her nicht missionierend.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte und Entwicklung

[Bearbeiten] Antike und Mittelalter

[Bearbeiten] Zoroastrismus

Als älteste missionierende Religion gilt der Zoroastrismus, der sich unter Einfluss von Zarathustra Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. vom Iran aus zeitweise zu verbreiten begann. Er war es, der erstmalig in der Religionsgeschichte die anderen Religionen sogar als falsch bezeichnete. Von Zarathustra wird gesagt, er habe darum gebeten, dass sein Glaube sich ausweiten möge, dass Häuser, Dörfer, Distrikte und Länder denken, sprechen und handeln mögen gemäß der Gerechtigkeit, die er predigt (Ys xlii 6). Von Wanderpriestern wird berichtet, die Seite an Seite mit denen arbeiteten, die zu Hause ihren priesterlichen Aufgaben nachkamen (Visp. lii 3, ix 2).[1]

[Bearbeiten] Judentum

Nach Rabbinischer Interpretation wurde Abraham als erster Missionar beschrieben, der die Leute von Haran (Gen. 12, 5) bewegen konnte, zum Judentum zu konvertieren. Auch der Prophet Jesaja rief das Volk Israel dazu auf, ein „Licht für die Völker“ zu sein (Jes. 49,6). Weil zeitweise bis zu 10% der Bevölkerung des römischen Reiches dem jüdischen Glauben nahestanden, versuchte Kaiser Hadrian die jüdische Mission zu verbieten. Den Sinn der Zerstreuung sahen die frommen Juden darin, Proselytenwerbung zu betreiben. Unter dem Druck des Christentums und des Islams erlag die Judenmission. Jedoch im 10. Jahrhundert schlossen sich die Chasaren (Südrussland) nicht den Christen oder Muslimen an, sondern nahmen den jüdischen Glauben an. Die Form der Mission war nicht organisiert, noch ging sie von Herrschern aus, sondern war eher ein vorsichtiges Werben von Mensch zu Mensch[2]. Nicht erst seit der Shoa empfinden viele Juden die christliche Missionierung unter ihnen als aggressiv, da die antijüdische Propaganda eine lange Geschichte hat.

[Bearbeiten] Christentum

Die christliche Mission beruft sich auf Jesu sogenannten Missionsbefehl: Geht also hin, und macht alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Mt 28,19 und Mk 16,15. Im frühen Mittelalter warben insbesondere die irischen Wandermönche für die wachsende christliche Kirche. Die Kreuzzüge wurden weniger als Missionierung aufgefasst, sondern eher als Zurückdrängung islamischer Expansion bzw. heidnischer Einflußsphären. Die Conquista war ausdrücklich mit dem Auftrage zur Christianisierung verbunden. In Afrika und Lateinamerika versuchten europäische Missionare, Seelen zu retten. Dabei gab es humane Versuche wie die Jesuitenreduktionen, aber auch brutales Überstülpen fremder Kultur, woran die Päpste oft nicht unschuldig waren, die der Inkulturation vielfach skeptisch gegenüberstanden (z.B. Ritenstreit). Später wurde Mission in Verbindung mit dem Kolonialismus betrieben.

[Bearbeiten] Manichäismus

Der Manichäismus war auch missionierend, er verbreitete sich bis nach Afrika, Gallien, Syrien und wurde im 8. Jahrhundert in Turkestan Staatsreligion.

[Bearbeiten] Moderne

Eine allgemeine Verstärkung missionarischer Aktivitäten in vielen Religionen brachte das 20. Jahrhundert mit sich. Ein Auslöser war dabei das Weltparlament der Religionen 1893 in Chicago, auch der Hinduismus (Vivekananda) u.v.a. mit neuen missionarischen Ansprüchen auftraten.

[Bearbeiten] Der hinduistische Kontext

In Auseinandersetzung mit sozio-kulturellen und religiösen Einflüssen aus Europa und den USA bildeten sich so auch im Hinduismus und Buddhismus Reformansätze heraus, die eine dogmatische Fixierung von Lehrinhalten und heiligen Texten, einen allgemeinen Gültigkeitsanspruch und so auch aktive Missionsbestrebungen unterstützten. Oft ging es dabei hauptsächlich um die Rückgewinnung früherer Konvertiten aus der eigenen Religion, doch dieser Anspruch wurde jedoch zuweilen sehr weit ausgedehnt, so dass z. B. der Arya Samaj in Indien Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts fast alle Einwohner Indiens als frühere Hindus und somit als legitime Missionsgruppe betrachtete. Da sich die Missionsbemühungen des Arya Samaj jedoch auch gegen die traditionellen brahmanischen Eliten und das seit dem Ende des 19. Jahrhunderts an Bedeutung gewinnende Kastensystem wendeten, stießen sie auf häufig sehr entschiedenen Widerstand in weiten Teilen der Bevölkerung und gingen so ab Mitte der 1920er Jahre zurück.

Scheiterten die Agitatoren des frühen 20. Jahrhunderts in der Hindu-Mehrheitsgesellschaft noch weitgehend am Einfluss brahmanischer Eliten und traditioneller Wertesysteme, so haben die Missionierungsbewegungen hindunationalistischer Kräfte unter den "Stammesbevölkerungen" Indiens (adivasi) seit Ende der 1980er Jahre eine tiefgreifende Wirkung für das kulturelle Erbe der betroffenen Gruppen. Etablierte kulturelle Traditionen (vor allem auch Geschlechterbilder) werden umgedeutet hin zu einer vereinheitlichten Hindu-Kultur mit fremden Göttern (Rama, Krishna, Hanuman) und androzentrischen (Männer und Männlichkeit hervorhebenden) Gesellschaftsvorstellungen und Weltbildern. Diese Art von ideologischer Einflussnahme, obwohl sie stark politisch motiviert ist (als Werbung potentieller Wähler für die hindunationalistische Partei der BJP), ist dennoch im weiteren Sinne als Missionierung zu betrachten, da eine dauerhafte Bindung an ein (stark auch religiös fundiertes) Weltbild angestrebt wird, das explizit anderen Religionszugehörigkeiten gegenübergestellt wird. Immer wieder gibt es von hindunationalistischen Agitatoren angestiftete Ausschreitungen gegen religiöse Minderheiten (vor allem Muslime und Christen).

[Bearbeiten] Quellen

  1. Theo Sundermeier: Die Mission nichtchristlicher Religionen S. 4
  2. Theo Sundermeier: Die Mission nichtchristlicher Religionen S. 6

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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