Meuterei auf der Bounty (1935)
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| Filmdaten | |
|---|---|
| Deutscher Titel: | Meuterei auf der Bounty |
| Originaltitel: | Mutiny on the Bounty |
| Produktionsland: | USA |
| Erscheinungsjahr: | 1935 |
| Originalsprache: | englisch |
| Stab | |
| Regie: | Frank Lloyd |
| Drehbuch: | Talbot Jennings, Jules Furthman, Carey Wilson |
| Produktion: | Albert Lewin, Irving Thalberg |
| Musik: | Herbert Stothart u.a. |
| Kamera: | Arthur Edeson |
| Schnitt: | Margaret Booth |
| Besetzung | |
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Meuterei auf der Bounty ist ein Spielfilm von Metro-Goldwyn-Mayer, dessen inhaltliche Grundlagen die Begebenheiten rund um die letzte Fahrt des englischen Frachtseglers Bounty 1787 - 1789 bilden. Die Darstellung der historisch belegten Ereignisse hält sich dabei nicht immer an Fakten, sondern sie ist teilweise dem Anspruch eines Unterhaltungsfilmes angepasst und durch erfundene Episoden ergänzt. Grundlage des Drehbuchs war die belletristische Darstellung der Ereignisse, Die Meuterei auf der Bounty. Schiff ohne Hafen (Originaltitel: Mutiny on the Bounty) von Charles B. Nordhoff und James N. Hall.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Die Bounty sticht 1787 in Pourtsmouth in See, um auf Tahiti Nutzpflanzen zu laden. An Bord befinden sich der selbstgerechte und joviale Kapitän Bligh, mehrere Marineoffiziere, darunter Fryer und der um Ausgleich bemühte Fletcher Christian, der trunkenhafte Schiffsarzt „Bacchus“, der verschlagene Kapitäns-„Schreiber“ Maggs, der Bootsmann Morrison, ein Botaniker, die drei Seekadetten Byam, Stewart und Hayward, der tölpelhafte Smutje sowie mehrere Matrosen, darunter der zuvor von Christian zur Marine zwangsverpflichtete etwa 20-jährige Thomas Ellison, der seine Frau und sein Kind zurück lässt. Schon vor der Fahrt nach Tahiti macht sich der Kapitän bei großen Teilen der Besatzung unbeliebt, indem er im Hafen einen Toten auspeitschen lässt. Während der Fahrt wird der Zwiespalt noch gestärkt, indem er den Kadetten Roger Byam nach einem Zwist mit dessen etwas hochnäsigem Kameraden Hayward bei Wind und Wetter in den Mast schickt. Eine Flaute versucht der Kapitän zu umgehen, indem er die Männer das Schiff in Ruderbooten in den Wind schleppen lässt.
Das Scheitern an Kap Hoorn wird nicht in Szenen, aber auf der eingeblendeten Karte angedeutet.
Mehrmals lässt der Kapitän seinen Vollstreckungsgehilfen Morrison eine Prügelstrafe ausführen, auch wenn offensichtlich kein schuldhaftes Verhalten vorliegt.
Bei der Ankunft auf Tahiti begrüßt Bligh seinen alten Bekannten, Hiti-Hiti („Häuptling und Priester“). Christian und Byam freunden sich mit den beiden Eingeborenen-Frauen Mamiati und Tehani an, die sie später jeweils zur Frau nehmen.
Auf der Rückfahrt von Tahiti stirbt der allseits beliebte Bacchus, als er trotz schlechter körperlicher Verfassung von Bligh zum Appell beordert wird. Auch lässt der Kapitän mehrere Männer in Ketten legen, worauf Christian mit einigen Matrosen meutert und das Schiff in seine Gewalt bringt. Byam widersetzt sich trotz gutem Verhältnis zu Christian aus Pflichtgefühl der Meuterei. Bligh und Loyale werden im Beiboot ausgesetzt. Christian und einige Männer, darunter der internierte Byam und Ellison, kehren mit der Bounty nach Tahiti zurück, wo Christian sich mit Byam versöhnt.
Die Männer im Boot sehen sich starken Entbehrungen ausgesetzt. Bligh zeigt sich von seiner fürsorglichen Seite und steuert das Boot bis nach Timor.
Als sich ein englisches Schiff Tahiti nähert, beschließen einige der Männer dort, sich zu stellen und nach England zurück zu kehren, da sie ein gutes Gewissen haben. Christian rät ihnen vergeblich ab, auf das Schiff zu warten. Er und einige andere flüchten mit der Bounty. Byam, Ellison und andere bleiben zurück, werden aufgegriffen und in England vor Gericht gestellt. Byam wird wegen Meuterei zum Tod verurteilt, aber später begnadigt. Das Gnadengesuch wurde zuvor vom Wissenschaftler Sir Joseph, der bereits am Anfang Byam betreut und verabschiedet hatte, sowie vom vorsitzenden Richter, der bei seinem Urteil zwar Recht und Gesetz, nicht aber seiner persönlichen Überzeugung gefolgt war, beim König gestellt. Byam heuert auf einem neuen Schiff an.
[Bearbeiten] Einige Charaktere
- Kapitän Bligh: Selbstgerecht und unnachgiebig, dabei aber äußerlich gelassen.
- Fletcher Christian: Vermittler zwischen Kapitän und Mannschaft, dienstbeflissen, pflicht- und vor allem verantwortungsbewusst, streng, aber gütig.
- Roger Byam: Pflicht- und verantwortungsbewusst, junger, strebsamer Seekadett, aus vornehmem Hause.
- Stewart: Bemühter, gutmütiger Seekadett.
- Hayward: Seekadett, der seine beiden Kollegen seine um zwei Jahre größere Erfahrung auf See spüren lässt, und Matrosen mehrfach auf Befehl des Kapitäns mit Überzeugung auspeitscht.
- Fryer: Älterer Offizier, der Befehle des Kapitäns trotz gelegentlicher Bedenken widerspruchslos ausführt.
- Thomas Ellison: Neuling auf See, hadert zunächst mit dem Schicksal des Matrosen, fügt sich dann aber in die Mannschaftsstruktur ein. Zuletzt sieht er sich dem Galgen entgegen, stellt sich aber seinem Schicksal.
- Smutje: Vollvertrottelt, hat die niedrigste Hierarchiestufe an Bord inne. Zwar lässt sich der Kapitän dazu herab, ihn zu belehren und unter Deck zu schicken, mit einer Bestrafung des Kochs jedoch gibt er sich nicht mehr ab.
- Maggs: Absolut loyal zum Kapitän, unterdrückt jedoch je nach Gelegenheit Mannschaftsmitglieder.
- Morrison: Williger, wenn auch nicht überzeugter, Handlanger des Kapitäns, wenn es um Auspeitschungen geht.
- Bacchus: Stets betrunkener Schiffsarzt, gutmütig und beliebt, erzählt unterschiedliche Geschichten über den Verlust eines seiner Beine.
- Hiti-Hiti: Verschlagener Chef des Tahiti-Volkes, der trotz seiner Loyalität zu Bligh mit Byam und Christian sympathisiert und ihnen durch Interventionen bei Bligh Lockerungen verschafft.
- Mamiati: Stets gut gelaunte Hofdame auf Tahiti.
- Tehani: Schwärmerische, jugendliche, kindlich naive Tahiti-Frau.
- Sir Joseph: Ethnologe, tritt am Anfang und am Ende des Films auf, hält große Stücke auf Byam und bestellt bei ihm ein Wörterbuch der Tahiti-Sprache. Tritt beim Gnadengesuch für Byam ein.
[Bearbeiten] Deutsche Fassung
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1951 im MGM-Synchronisations-Atelier Berlin in Berlin. [1]
| Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
|---|---|---|
| Fletcher Christian | Clark Gable | Siegfried Schürenberg |
| Kapitän William Bligh | Charles Laughton | Otto Eduard Hasse |
| Roger Byam | Franchot Tone | Axel Monjé |
| Thomas Ellison | Eddie Quillan | Eckart Dux |
| Burkitt | Donald Crisp | Carl Raddatz |
| Fryer | DeWitt Jennings | Walter Werner |
| Smith | Herbert Mundin | Clemens Hasse |
| Bacchus | Dudley Digges | Werner Lieven |
| Sir Joseph Banks | Henry Stephenson | Otto Stoeckel |
| Morgan | Ivan Stimpson | Carl Heinz Carell |
| Lord Hood | David Torrence | Walter Suessenguth |
| Maggs | Ian Wolfe | Georg Thomalla |
| McCoy | Alec Craig | Walter Bluhm |
| Hitibiti | William Bambridge | Alfred Balthoff |
| Morrison | Wallis Clark | Manfred Meurer |
| Hayward | Vernon Downing | Gunnar Möller |
| Mussman | Stanley Field | Hans Emons |
[Bearbeiten] Auszeichnungen
1936 gewann der Film einen Oscar als Bester Film. Nominiert wurden Clark Gable, Franchot Tone und Charles Laughton (jeweils als Beste Hauptdarsteller), Frank Lloyd (Beste Regie), Margaret Booth (Bester Schnitt), Nat W. Finston (Beste Filmmusik) sowie Jules Furthman, Talbot Jennings und Carey Wilson für das Beste Drehbuch.
Ebenfalls 1936 gewann Charles Laughton einen NYFCC Award als Bester Schauspieler.
[Bearbeiten] Sonstiges
Der Film wurde in schwarz-weiß gedreht, später aber nachkoloriert. In der deutschen Synchronisations-Fassung wird sowohl die Anrede „Mister“ plus Nachname als auch fälschlicher Weise die Bezeichnung „Sir“, die ohne Namensnennung auskommt und im Deutschen fehlt, mit „Herr“ übersetzt.
[Bearbeiten] Kritiken
- "Historisch verbürgtes, groß angelegtes Seeabenteuer im 18. Jahrhundert. Vorzüglich dargestellt." - 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 303
- "Ein historisch verbürgtes, großangelegtes Seeabenteuer (...). Vorzügliche Darsteller und eine glänzende Regieleistung machen den Film auch heute noch zu einem spannenden Erlebnis." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
[Bearbeiten] DVD-Veröffentlichung
- Meuterei auf der Bounty. Warner Home Video 2004
[Bearbeiten] Literatur
- Charles B. Nordhoff, James N. Hall: Die Meuterei auf der Bounty. Schiff ohne Hafen (Originaltitel: Mutiny on the Bounty). Deutsch von Ernst Simon. Insel-Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2006, 367 S., ISBN 3-458-34908-1
- Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6
