Joseph Banks

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Joseph Banks
Joseph Banks

Sir Joseph Banks (* 13. Februar 1744[1][2][3], in London, † 19. Juni 1820 in London) war ein englischer Naturforscher, insbesondere Botaniker, der Mitte des 18. Jahrhunderts James Cook auf seiner ersten Reise und Weltumsegelung (1768-1771) begleitete und zahlreiche naturwissenschaftliche Entdeckungen machte. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Banks“.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Joseph Banks begann sein Botanik-Studium in Eton und setzte es in Oxford fort. Da er aus vermögenden Verhältnissen stammte, steuerte der Fünfundzwanzigjährige zur Finanzierung von Cooks erster Expedition den selben Betrag bei wie die Krone. Von der Expedition brachte er als erster den Eukalyptus, die Akazie und die Mimose nach Europa.

Seine Forschungsreisen führten ihn unter anderem nach Tahiti, Neuseeland, Australien (Botany Bay, Port Jackson (heute zu Sydney gehörig)) und Brasilien. 1772 unternahm er auch eine Expedition nach Island.

Ab 1773 war er der inoffizielle Direktor der Königlichen Gärten in Kew, die unter seinem Einfluss einen Aufschwung erfuhren. Er war Gründungsmitglied und zeitlebens die treibende Kraft hinter der African Association. Nach seiner Wahl zum Präsidenten der Royal Society wurde er 1781 durch Verleihung des Titels Baronet in den niederen Adelsstand (Gentry) erhoben.

Als Präsident der Royal Society stand er in Kontakt mit führenden Forschern seiner Zeit. Er initiierte die Brotfrucht-Expedition der Bounty unter Leitung von Lieutenant William Bligh. Bligh fuhr als Offizier auf der HMS Resolution bei Cooks dritter Weltumseglung.

Mit dem deutschen Naturforscher und Reiseschriftsteller Georg Forster, der Cook auf seiner zweiten Pazifikreise begleitet hatte, stand er jahrelang im Briefwechsel. 1785 wurde er zum Ehrenmitglied der Kgl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften berufen.

Der Schriftverkehr aus Banks' Nachlass wird großteils in Australien aufbewahrt.

[Bearbeiten] Ehrungen

Die in den kanadischen Nordwest-Territorien gelegene Banks-Insel, die fünftgrößte Insel Kanadas, wurde ihm zu Ehren benannt. Eine neuseeländische Halbinsel, die Banks Peninsula, sowie der auf dieser befindliche Distrikt wurden nach ihm benannt. Im Stadtteil Botany in Sydney sind ein Park, eine Straße sowie ein Industriegebiet nach Banks benannt. Die Pflanzengattung Banksia aus der Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae) ist zu seinen Ehren benannt worden.

[Bearbeiten] Literatur

  • Patrick O'Brian: Joseph Banks. A life, explorer, plant hunter, scientist, University of Chicago Press, Chicago, Ill. 1997, ISBN
  • Toby Musgrave, Chris Gardner, Will Musgrave: Pflanzensammler und -entdecker., Christian Verlag, München, 1999, ISBN 3-88472-377-4
  • Martin Davies: Die Pflanzenmalerin, C. Bertelsmann, München 2006, ISBN 3-570-00888-6 (Der Roman basiert auf einer Mischung aus historischen Fakten und Vermutungen über die frühen Jahre von Banks).

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Referenzen

  1. Britannica.
  2. Eintrag im Archiv der Royal Society
  3. Der Eintrag „2. Februar“ in Musgrave, Gardner, Musgrave: Pflanzensammler und -entdecker. Christian Verlag, München, 1999 ist wohl ein Druckfehler