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Lubjanka – Wikipedia

Lubjanka

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Lubjanka in Moskau
Die Lubjanka in Moskau

Die Lubjanka (russisch Лубянка  Aussprache ?/i) ist der inoffizielle Name eines am Lubjanka-Platz in Moskau gelegenen Gebäudes. Von 1920 bis 1991 war es das Hauptquartier, das zentrale Gefängnis und das Archiv des sowjetischen Geheimdienstes in Moskau. Heute beherbergt die Lubjanka den russischen Geheimdienst FSB. Das gelbe Backsteingebäude steht am Lubjanskaja Ploschtschad Nr. 2 gegenüber der Metrostation Lubjanka (früher Dserschinskaja).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geheimdienstapparat

Das Gebäude wurde vor dem Ersten Weltkrieg als Verwaltungsgebäude der Allgemeinen Russischen Versicherungsgesellschaft erbaut. Architekt war Alexei Wiktorowitsch Schtschussew. Nach der Oktoberrevolution wurde es von Geheimdienstgründer Dscherschinski für seine Zentrale beschlagnahmt. Alle seine Nachfolger und ihr Apparat residierten ebenfalls dort. Die Geheimdienstchefs Jeschow und Beria organisierten von ihrem Büro in der dritten Etage der Lubjanka aus die Stalinschen Säuberungen und die Ärzteverschwörung gegen die russisch-jüdische Elite. 1972 wurde dem Geheimdienst das Haus zu klein und die Abteilung für Auslandsaufklärung zog in einen Neubau in Jasenewo im Südosten Moskaus. Das Rechenzentrum des FSB wurde in den 1990er Jahren in einem Gebäude unmittelbar neben der Lubjanka eingerichtet.

Nach der Auflösung des KGB wurde die Lubjanka das Hauptquartier der russischen Grenztruppen und beherbergte ein Direktorat des neuen Geheimdienstes FSB. Unter Leitung von FSB-Chef Wladimir Putin wurde die Lubjanka 1998 reorganisiert. Er errichtete den Geheimdienstmitarbeitern eine eigene russisch-orthodoxe Kapelle nahe dem Gebäude.

Umgangssprachlich wird der Begriff Lubjanka in Russland auch als Synonym für Unterdrückungsmaßnahmen jeglicher geheimer Regierungsdienststellen verwendet, insbesondere wenn zum Ausdruck gebracht werden soll, eine Person sei heimlich verhaftet worden und seither verschwunden.

[Bearbeiten] Gefängnis

Die Lubjanka verfügt über ausgedehnte Zellentrakte für politische Gefangene. In den Kellerräumen wurden seit 1920 mehrere hunderttausend Menschen verhört und gefoltert. Es war üblich, sie Tag und Nacht nicht schlafen zu lassen. Im Verhör wurden sie beleidigt, verprügelt und mit weiteren Folterungen bedroht. Wer sich weigerte das Gewünschte auszusagen, wurde im Kerker in enge, einschnürende Handschellen gelegt.

Viele Gefangene begingen Selbstmord oder wurden nach Prozessen ohne Verteidiger in den Kellern der Lubjanka erschossen oder gehängt. Oft wurde auch ohne Prozess exekutiert: Als im Dezember 1941 die Besetzung Moskaus durch die deutsche Wehrmacht drohte, wurden rund 300 inhaftierte, hochrangige sowjetische Offiziere und andere Gefangene, vermutlich auch der KPD-Mitbegründer Eberlein,in der Lubjanka erschossen, weil es an Transportmitteln für die Evakuierung des Gefängnisses fehlte. Die Keller dämpften alle Geräusche.

Am 1. Juli 1960 wird ein RB-47-Aufklärungsflugzeug der US Air Force über der Barentssee von sowjetischen Kampfflugzeugen abgeschossen. Von den sechs Besatzungsmitgliedern werden zwei von einem sowjetischen Trawler gerettet. Bis 25. Januar 1961 mussten die beide US-Soldaten John R. McKone und Freeman B. Olmstead im Lubjanka-Gefängnis in Haft bleiben.

Das Gefängnis in der Lubjanka blieb nach 1991 in Betrieb.

[Bearbeiten] Archiv

In der Lubjanka lagert das für die Öffentlichkeit verschlossene Archiv des sowjetischen Geheimdienstes. In großen Tresoren werden Karteien mit den Namen von 50 bis 55 Millionen Opfern des Geheimdienstes aufbewahrt. Große Teile der Bestände sollen jedoch nicht mehr existieren: Beim Vormarsch der deutschen Wehrmacht auf Moskau sollen im Oktober 1941 die Unterlagen der WeTscheKa-GPU-NKWD in der Lubjanka verbrannt worden sein. Das Archiv des MGB-MWD soll 1953 ebenfalls vernichtet worden sein. Unversehrt blieb die Bibliothek, die in der Sowjetunion streng verbotene Literatur bereithielt. Solschenizyn fand dort Bücher von Passos, Jessenin und Pasternak.

1984 wurde in dem Gebäude ein Geheimdienst-Museum eingerichtet, das die Heldentaten der Auslandsaufklärung dokumentiert.

Ursprünglich stand auf dem Platz vor dem Gebäude ein Denkmal für den Gründer und Leiter (1917-1926) des KGB-Vorläufers Tscheka, Felix Edmundowitsch Dserschinski. Er war nach Ansicht vieler Historiker ein Inbegriff für willkürlichen Terror der Sicherheitsorgane und Unterdrückung der Bevölkerung. Als im August 1991 der Putsch konservativer kommunistischer Kräfte und der Versuch einer Restauration der alten Sowjetverhältnisse scheiterte, wurde die Statue unter dem Jubel der Bevölkerung entfernt. Auf dem Foto der Lubjanka ist ein Hügel zu erkennen; auf diesem Hügel als „Sockel“ stand die Statue. Im Oktober 1990 errichtete die Menschenrechtsorganisation Memorial in Sichtweite der Lubjanka ein Denkmal für die Opfer des Stalinismus.

[Bearbeiten] Politische Gefangene in der Lubjanka

Der Deutsche Walter Linse in der Lubjanka
Der Deutsche Walter Linse in der Lubjanka

[Bearbeiten] Politische Exekutionen in der Lubjanka

  • David Bergelson, russischer Schriftsteller (1952)
  • Jan Bersin, Chef des Militärischen Nachrichtendienstes der UdSSR (1938)
  • Nikolai Bucharin, Chefredakteur der Prawda (1938)
  • Hugo Eberlein, Mitbegründer des Spartakusbundes und der KPD (zwischen 1941 und 1944)
  • Arno Esch, deutscher Liberaler (1951)
  • Izik Feffer, russischer Schriftsteller (1952)
  • David Hofstein, russischer Schriftsteller (1952)
  • Lew Borissowitsch Kamenew, Mitglied des Politbüros der KPdSU (1936)
  • Leib Kwitko, russischer Schriftsteller (1952)
  • Salomon Losowski, stellvertretender Außenminister der Sowjetunion (1952)
  • Perez Markisch, russischer Schriftsteller (1952)
  • Kurt Otto Nixdorf, Redakteur der Moskauer Rundschau (1937)
  • Alexei Rykow, sowjetrussischer Premierminister (1938)
  • Grigori Jewsejewitsch Sinowjew, Mitglied des Politbüros der KPdSU (1936)
  • Boris Schimelowitsch, stellvertretender Krankenhausdirektor (1952)
  • Benjamin Suskin, Direktor des Jüdischen Theaters Moskau (1952)

[Bearbeiten] Literatur

  • Die Tscheka: Russische Hilferufe an das Weltgewissen. Dietz Nachf./Buchhandlung Vorwärts, Berlin 1922
  • Aleksander Jakovlev (Hrsg.): Lubjanka: organy VCK-OGPU-NKVD-NKGB-MGB-MVD-KGB. Moskva 2003
  • V.N. Chaustov, V.P. Naumov, N.S. Plotnikova (Hrsg.): Lubjanka: Stalin i VCK-GPU-OGPU-NKVD, janvar' 1922 - dekabr' 1936. Mezdunarodnyj fond „Demokratija“, Moskau 2003.
  • V.N. Chaustov, V.P. Naumov, N.S. Plotnikova (Hrsg.): Lubljanka: Stalin i Glavnoe upravlenie gosbezopasnosti NKVD, 1937-1938. Mezdunarodnyj fond „Demokratija“, Moskau 2004.
  • Reinhard Müller: Menschenfalle Moskau: Exil und stalinistische Verfolgung. Hamburg 2001, ISBN 3-930908-71-9
  • Reinhard Müller: Georg Lukács in der Lubjanka. Moskau 1999

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 55° 45′ 39" n. Br., 37° 37′ 42" ö. L.


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