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Lichter der Vorstadt – Wikipedia

Lichter der Vorstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Lichter der Vorstadt
Originaltitel: Laitakaupungin valot
Produktionsland: Finnland
Erscheinungsjahr: 2006
Länge (PAL-DVD): 78 Minuten
Originalsprache: Finnisch, Russisch
Altersfreigabe: FSK 6
Stab
Regie: Aki Kaurismäki
Drehbuch: Aki Kaurismäki
Produktion: Aki Kaurismäki
Kamera: Timo Salminen
Schnitt: Aki Kaurismäki
Besetzung
  • Janne Hyytiäinen: Koistinen
  • Maria Heiskanen: Aila
  • Maria Järvenhelmi: Mirja
  • Ilkka Koivula: Lindström

Lichter der Vorstadt (Originaltitel: Laitakaupungin valot, internationaler Titel: "Lights in the Dusk") ist ein Film des finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Koistinen ist Wachmann in einem modern überbauten Stadtviertel in Helsinki. Seine nächtlichen Kontrollgänge führen ihn durch große Einkaufsgebäude. Mit seiner Umwelt hat er nur wenig Berührungspunkte und tut sich schwer, sein Eigenbrötlerdasein unter den Mitmenschen einzuordnen. Von seinen Kollegen wird er geschnitten und hat nicht viel mitzureden, wenn es nach der Schicht um Frauengeschichten geht. Er klammert sich an die Vorstellung, als selbstständiger Unternehmer in die Branche einzusteigen und büffelt BWL. Als er eines Tages der blonden Mirja begegnet, scheint ihm das Glück zunächst hold…

Nichtsahnend wird er Opfer einer Verbrecherbande, der Mirja angehört, und kommt als Hauptverdächtiger eines Juwelendiebstahls in Haft. Obwohl er weiß, dass Mirja ihm belastende Beweise untergeschoben hat, deckt er sie. Ein Jahr später wird er entlassen, doch auch der Neuanfang wird kein glücklicher. Allein Aila, die Verkäuferin vom Grillimbiss, den er allabendlich besucht, bemüht sich um und für Koistinen - doch bis zur letzten Minute geht er nicht auf sie ein.

[Bearbeiten] Zwischen gewohntem Stil und Erneuerung

Nach über einem Dutzend Filmen trifft Aki Kaurismäki öfter der Vorwurf, sich zu wiederholen und eine Karikatur seiner selbst zu werden. Sein Stil erscheine manieriert,[1] er habe sich in den 15 Jahren bis Lichter der Vorstadt nicht weiterentwickelt, und variiere nur noch seinen inzwischen uninteressant gewordenen Kosmos.[2]

Auch in Lichter der Vorstadt sind die wesentlichen Elemente eines typischen Kaurismäki-Films vorhanden: Schweigsame Figuren, lange Blicke, lange Einstellungen, melancholische alte Schlager, Ungerechtigkeit. Gute und Böse sind leicht zu unterschieden. In einer trostlosen Umgebung wirkt die Hauptfigur durch ihre naive, romatische Hoffnung sympathisch.[3]

Jedoch sind die Bilder ungewohnt bunt, einige Innenräume fast Almodóvar-artig gestaltet, wenn auch sehr sparsam ausgeleuchtet. Das zeitgenössische Finnland, das aus den vorangegangenen Werken Kaurismäkis weitgehend ausgesperrt war, erhält diesmal mehr Platz; auch ein dunkelhäutiger Junge taucht auf. Die Hauptfiguren Koistinen und Mirja sind mit gutaussehenden Darstellern[1] besetzt, Kaurismäkis Anti-Diva Kati Outinen verbleibt ein Kurzauftritt als Kassiererin im Supermarkt.

Im Grunde genommen ist das Werk ein Film noir, weil der Held nur verlieren kann.[1] Jeder schikaniert Schwächere, und Koistinen mag sich nicht an diese Logik halten; sein Gang ins Gefängnis, so eine Deutung, bringe ihn nicht um seine Lebenschancen, weil er diese ohnehin nie hatte.[4]

[Bearbeiten] Hintergrund

Gedreht wurde in Helsinkis Viertel Ruoholahti, in dem in den 1990er Jahren nach dem Wegzug der Industrie (Nokias Kabelproduktion) moderne Glaspaläste hochgezogen wurden, die nun Technologie-Entwicklungszentren (Nokias Telekommunikation) und Geschäftsräume beherbergen. Doch nachts leert sich das Viertel.[4]

Der deutsche Verleih spielt mit dem Titel auf Chaplins Lichter der Großstadt an. Der Film ist von Kaurismäki als dritter Teil einer Trilogie deklariert. Der erste Teil Wolken ziehen vorüber (1996) behandelt das Thema Arbeitslosigkeit, der zweite Teil Der Mann ohne Vergangenheit (2002) die Obdachlosigkeit, und Lichter der Vorstadt widmet sich der Einsamkeit.

[Bearbeiten] Kritikspiegel

  • epd Film sieht ein „bestechendes Einsamkeits-Porträt und anrührendes Liebesmärchen, im Gewand eines cool nach Kaurismäki-Art erzählten Krimis.“
  • Die F.A.Z. ist zwar nicht erfreut über Kaurismäkis immergleichen Stil und seine ungerührten Helden, doch in seiner todtraurigen Verzweiflung habe der Film eine stumme Größe, die es mit den Film noir-Vorbildern aufnehmen könne. [1]
  • Die taz konstatiert zustimmend, dass der Film die strukturelle Gewalt, die Menschen anderen Menschen antun, und die Entsolidarisierung der Gesellschaft offenlege.[4]
  • Gemäß der Welt gibt es „kein angestrengtes Hinguckenmüssen, sondern die wohlige Rückkehr an einen längst vertrauten Ort.“ Dieser Film Kaurismäkis sei mit seinen erneut vorgetragenen, ewig gleichen Figuren und Schauplätzen „eine Selbstkopie zuviel.“ Sie nennt den Film zögernd Kitsch, weil Kaurismäki wohl glaube, Arme seien bessere Menschen.[2]
  • In der Frankfurter Rundschau wird der Film positiv besprochen, jedoch als ein Nebenwerk des Regisseurs klassiert. Kaurismäki überzeuge mit Lakonik und ausgefeilten Details. Leider werde in der deutschen Synchronfassung die Hauptfigur Koistinen mit einem unangemessenen Pathos gesprochen.[3]
  • Nana A.T. Rebhan von arte resümiert: „Kaurismäki inszeniert einen in sich geschlossenen Kosmos, in dem jede Einstellung die Handschrift des finnischen Regisseurs trägt. Seine lakonischen Dialoge, das reduzierte Spiel der Schauspieler und der Soundtrack ergänzen sich hervorragend. Die Architektur des Viertels, in dem Koistinen arbeitet – das Ruoholahti-Viertel in Helsinki – wirkt kalt und menschenleer. Seine Wohnung ist minimal ausgestattet. Das Heim eines freudlosen Menschen, der sein Leben auf die praktischen Aspekte des Lebens - Essen, Trinken und Schlafen - reduziert hat. Mehr braucht Koistinen nicht, mehr erwartet er nicht (mehr) vom Leben. Deshalb fügt er sich auch in sein Schicksal. Er sitzt – wegen Mithilfe zum Diebstahl - zwei Jahre Gefängnis ab, um dann in einem Heim für Männer zu landen, in dem sein Leben auf das absolute Minimum reduziert ist: Es gibt ein Bett, einen Tisch und einen Stuhl – das ist alles.“

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Der Film war bei den 59. Internationalen Filmfestspielen von Cannes im Jahr 2006 für die Goldene Palme, den Hauptpreis des Festivals, nominiert, musste sich aber Ken Loachs The Wind That Shakes the Barley geschlagen geben. Bei der Verleihung des finnischen Filmpreises Jussi im Jahr 2007 gewann der Film die Preise für den besten Film des Jahres, Regie (ex aequo mit Aku Louhimies für Valkoinen kaupunki) und Szenenbild.

Lights in the Dusk war bei der Oscarverleihung 2007 ursprünglich Finnlands Kandidat auf eine Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film. Kaurismäki war, als die zuständige finnische Organisation diese Entscheidung traf, allerdings nicht gefragt worden und dagegen, dass man seinen Film einsende. Grund war seine ablehnende Haltung gegenüber den Vereinigten Staaten und insbesondere des von ihnen geführten Krieges im Irak. Der Regisseur forderte, dass man den Film zurückzog; die Einsendung wurde disqualifiziert.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b c d Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Dezember 2006, S. 33: Die allertraurigste Geschichte
  2. a b Die Welt, 21. Dezember 2006: Trocken, extra dry, ausgetrocknet
  3. a b Frankfurter Rundschau, 21. Dezember 2006, S. 15: Unschuld und Sühne
  4. a b c taz, 21. Dezember 2006, S. 15: Koistinens Kreuzweg

[Bearbeiten] Weblinks


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