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Kissing – Wikipedia

Kissing

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Kissing
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Kissing hervorgehoben
Koordinaten: 48° 18′ N, 10° 59′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Aichach-Friedberg
Höhe: 523 m ü. NN
Fläche: 23,12 km²
Einwohner: 11.253 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 487 Einwohner je km²
Postleitzahl: 86438
Vorwahl: 08233
Kfz-Kennzeichen: AIC
Gemeindeschlüssel: 09 7 71 142
Adresse der Gemeindeverwaltung: Pestalozzistraße 5
86438 Kissing
Webpräsenz:
Bürgermeister: Manfred Wolf (SPD)

Kissing ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg und liegt ca. 5 km südlich der Stadtgrenze von Augsburg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ortsteile

Kissing, Mergenthau, Ottomühl

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Früh- und Hochmittelalter

Ein „Kisingas“ erscheint bereits im Jahr 763 im ältesten Freisinger Traditionsbuch. Reginpert, der Stifter des Klosters Scharnitz stattete damals das junge Kloster mit den Gütern seines Erbteiles aus. Ob es sich hierbei um das Kissing an der alten Römerstraße zum Fernpass handelte, ist nicht zweifelsfrei zu klären. Das Kloster wurde dem hl.Petrus geweiht. Auch in Kissing hat sich eine Peterskirche erhalten, deren Gründung wohl auf das Frühmittelalter zurückgeht. Zudem wird in dieser Quelle ein „Pahara“ genannt, das wohl als das nahe Bachern (Friedberg) zu identifizieren ist.

955 wurden sicherlich auch auf Kissinger Gemeindegebiet einige Kampfhandlungen der Schlacht auf dem Lechfeld ausgetragen. Eine kleinere Ungarnschutzburg hat sich neben dem Schlossgut Mergenthau auf dem Lechfeld erhalten (Ringwall im Ottmaringer Holz).

Zwischen 972 und 976 übergab der freisingische Vasall Jakob dem dortigen Bischof sein Eigentum in „Kisinga“ und „Salahahe“.

Bis gegen 1031 findet sich der Ortsname noch mehrmals in verschiedenen Schreibweisen in den Freisinger Traditionsbüchern. 1085 erscheint ein Adalbero de Chissingin als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Habach. Die Edelfreien von Kissing saßen auf ihrer Turmhügelburg in der Nähe der Pfarrkirche.

Blick vom Burgstall auf den Altort
Blick vom Burgstall auf den Altort
Der hochmittelalterliche Burgstall mit der Wallfahrtskapelle
Der hochmittelalterliche Burgstall mit der Wallfahrtskapelle
St. Stephan in Altkissing
St. Stephan in Altkissing

Das Dorf entwickelte sich um die Peterskirche herum, deren Patrozinium auf das hohe Alter des kleinen Gotteshauses verweist. In der Nähe haben sich auf dem Fuchsberg (Eierberg) Reste einer frühen Burganlage erhalten. Um 1200 begann man mit der Errichtung einer größeren, wehrhaften Pfarrkirche auf der südlich der Peterskirche gelegenen Geländezunge.

Als der Augsburger Bischof Udalschalk im Jahr 1202 verstarb, vermachte er dem Bistum seinen Eigenbesitz in Kissing. Udalschalk stand in naher Beziehung zu den Welfen oder stammte gar selbst aus diesem Geschlecht. Nordöstlich von Kissing haben sich die ausgedehnten Erdwerke der welfischen Burganlage Mergenthau um das heutige Schlossgut erhalten. Der Bischof hatte die Güter wohl vom 1191 verstorbenen letzten Welfen geerbt.

[Bearbeiten] Spätmittelalter

Gegen Mitte des 15. Jahrhunderts wurden in einem „Ehaftbuch“ die Rechts- und Herrschaftsverhältnisse der „Grafschaft“ Kissing niedergelegt. 1447 verlieh Bischof Peter von Schaumberg das Dorfgericht für 2000 ungarische Gulden an Hans Meuting. In der Folge kam es immer wieder zu Streitigkeiten mit dem bayerischen Landgericht zu Friedberg. Am 12. Juli 1571 wurde deshalb ein Vertrag unterzeichnet, der die Hofmark Kissing der bayerischen Blutgerichtsbarkeit unterstellte. Die niedere Gerichtsbarkeit verblieb beim bischöflichen Richter. Die Bevölkerung musste sich dem Herzog unterwerfen und Leib- und Landsteuer abführen.

[Bearbeiten] Frühe Neuzeit

Trotz dieses Vertrages kam es weiterhin zu Konflikten zwischen dem Hochstift und Bayern. Unter Bischof Heinrich von Knöringen empfahl das Domkapitel aus diesem Grund den Verkauf der Hofmark an die Jesuiten. Kissing lag ungünstigerweise auf der bayerischen Lechseite. Man hielt es für besser, „im Land Schwaben ein anders gelegnes Gueth dagegen gleich einzuthuen“.

Der Verkauf wurde am 7. Juli 1602 bestätigt und am 18. Februar 1603 notariell beglaubigt. Die Herrschaft kam für 42.500 Gulden an das Jesuitenkolleg St. Salvator zu Augsburg. In den nächsten vier Jahrzehnten erwarben die Jesuiten systematisch die meisten sonstigen Herrschaftsrechte im Ort hinzu.

Während des Spanischen Erbfolgekrieges wurde das Gut der Jesuiten auf dem Areal der alten Welfenburg Mergenthau verwüstet. Zwischen 1713 und 1715 entstand das erhaltene barocke „Tusculum“ (Landhaus), dessen Architekturgliederung heute allerdings verstümmelt ist. Gleichzeitig errichtete man das Schlösschen unter der Pfarrkirche als Sitz des Landrichters.

[Bearbeiten] 19. und 20. Jahrhundert

Kissing gehörte dem Jesuitenorden bis zu dessen Auflösung im Jahr 1773. Die Hofmark blieb bis 1848 bestehen, wurde jedoch ab 1803 in das bayerische Staatswesen überführt. Kissing wurde dem Landgericht (später Bezirksamt) Friedberg zugeteilt. Für kurze Zeit gehörte das Dorf dem Lechkreis (Augsburg) an, wurde dann zum Isarkreis (München) und schließlich zum Donaukreis (Ingolstadt) geschlagen. Zwischen 1937 und 1943 gehörte die Gemeinde zu Oberbayern. 1944 wurde der Landkreis Friedberg wegen seiner Nähe zur Großstadt Augsburg endgültig dem Regierungsbezirk Schwaben zugeteilt. 1950 bestätigte die Bevölkerung diese Entscheidung in einer Volksabstimmung.

1837 begann der Bau der Eisenbahnlinie Augsburg-München, die aber westlich am Altort vorbeiführte.

1840 zählte die Gemeinde 915 Einwohner, die fast ausschließlich von der Landwirtschaft lebten. Die meisten Gebäude waren noch mit Stroh gedeckt, was zu zahlreichen Bränden führte. Aus dem Jahr 1903 sind 10 Großbrände überliefert. Zu dieser Zeit hatten sich bereits zahlreiche Handwerksbetriebe angesiedelt. Sechs Wirtshäuser luden zur Einkehr ein.

Im Deutsch-Französischen Krieg und im Ersten Weltkrieg fielen zahlreiche Kissinger auf den Schlachtfeldern Europas. Das Kriegerdenkmal auf der Vorburg des hochmittelalterlichen Burgstalles erinnert an die gefallenen Gemeindeglieder.

[Bearbeiten] Nach dem Zweiten Weltkrieg

Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges (1939) stieg die Einwohnerzahl auf 1665 an. Nach Kriegsende begann ein rascher Aufstieg der Gemeinde. Bedingt durch die Nähe zur Großstadt Augsburg siedelten sich zahlreiche Industriebetriebe an der Bahnlinie an. Große Neubaugebiete entstanden auf den für die Landwirtschaft nur bedingt geeigneten Äckern des Lechfeldes. Diese Neubauten wurden hauptsächlich von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen aus dem Osten bezogen.

1957 errichtete die Gemeinde zwischen den beiden Ortsteilen eine neue Volksschule. In diesem Jahr konnte auch die katholische St. Bernhardskirche in Neukissing geweiht werden. Neben der Schule entstanden die Neubauten des Rathauses und einer Mehrzweckhalle (1972). Diese „Paartalhalle“ wurde 1999 großzügig erweitert und hat sich zum stark frequentierten Sport-und Veranstaltungszentrum entwickelt.

1972 vereinigte man die beiden Altlandkreise Aichach und Friedberg im Zuge der Verwaltungsreform zum Landkreis Aichach-Friedberg. 1976 wies die Staatsregierung der Gemeinde eine Funktion als Siedlungsschwertpunkt im Verdichtungsraum Augsburg zu.

Heute besteht der Ort noch immer aus zwei Teilen. Westlich der Paar liegt das vorstädtisch geprägte Neukissing mit dem alten und dem neuen Bahnhof und den Industriegebieten. Der Altort unter der Kirche und dem Burgstall hat sich zumindest in seinem Kern noch sein landwirtschaftlich geprägtes schwäbisch-bayrisches Dorfbild bewahrt.

Viele Kissinger pendeln täglich zur Arbeit in die nahen Großstädte Augsburg und München. Die Industrie- und Dienstleistungsbetriebe westlich der Bundesstraße nach München bieten jedoch zahlreiche Arbeitsplätze in der Gemeinde. Um die Jahrtausendwende wurden weitere große Baugebiete ausgewiesen. Wegen des hohen Freizeitwertes ist Kissing besonders bei jungen Familien aus dem Großraum Augsburg-München als Wohnort beliebt. In Lechnähe wurden zwei ehemalige Kiesgruben zu großen Badeseen umgestaltet. Bei Merching ergänzt die Lechstaustufe 23 das Freizeitangebot. Am Lechrain ermöglichen größere Waldbestände ausgedehnte Wanderungen.

[Bearbeiten] Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: " Farben: rot/weiß: Bistum Augsburg; Zelt: Königszelt auf dem GunzenLê; Schwarzes Wappen mit Kleeblattkreuz: Wappe des Hochstifts St. Ulrich und Afra; Silbener Wellenbalken: Lech; Zahnrad: Symbol der Neuzeit und Industrie;"

[Bearbeiten] Verkehr

Kissing ist an die Bahnstrecke von Augsburg nach München angeschlossen, die bereits 1840 als eine der ältesten bayerischen Eisenbahnstrecken eröffnet wurde. Im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Strecke wurde im November 2001 der alte Bahnhof geschlossen und durch einen etwas weiter südlich gelegenen neuen Haltepunkt ersetzt. Für den PKW-Verkehr ist Kissing an die Bundesstraße 2 angeschlossen.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Kissing ist der Hauptsitz der WEKA-Verlagsgruppe.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Auf dem Gemeindegebiet lag möglicherweise der Gunzenlee (Gunzenle), ein mutmaßlicher frühgeschichtlicher Grabhügel, der zur Zeit der alamannischen Landnahme als Dingstätte (um 530) genutzt worden sein könnte. Unter den karolingischen und sächsischen Kaisern wurden hier mehrere Reichstage abgehalten. Im 15.  Jahrhundert wurde der Hügel von den Hochwassern des Lechs weggeschwemmt. Die genaue Lage des Gunzenlee ist unbekannt und seit langem unter den Lokalhistorikern der umliegenden Gemeinden umstritten.

Am 3. September 1736 wurde in Kissing Matthias Klostermayr, der "Bayerische Hiasl" geboren. Der Freischütz, Wilderer und Anführer einer "gerechten Räuberbande" im damaligen schwäbisch-bayerischen Grenzgebiet wird bis heute als bajuwarischer Nationalheld verehrt.

Der Familienname des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger ist nicht vom altbayerischen Kissing abgeleitet. Die Vorfahren Kissingers nannten sich nach dem fränkischen Kissingen, heute Bad Kissingen.

[Bearbeiten] Literatur

  • G. Diepolder: Das Landgericht Aichach (Historischer Atlas von Bayern / Teil Altbayern, 2. München: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1950)
  • M. Graf: Geschichte der Hofmarkt Kissing an der Paar. Donauwörth, 1894
  • Sebastian Hiereth: Die Landgerichte Friedberg und Mering. (Historischer Atlas von Bayern / Teil Schwaben, 1; 1. München: Kommission für bayerische Landesgeschichte, 1952)
  • Kissing: Geschichte und Gegenwart. – Kissing, 1983

[Bearbeiten] Weblinks


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