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Kanalschwimmen – Wikipedia

Kanalschwimmen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kanalschwimmen ist eine besondere Art des Langstreckenschwimmens in einer als Kanal bezeichneten Wasserstraße entweder als Durchquerung (Ärmelkanal) oder längs dazu (Halle (Saale) und andere).

Kanalschwimmstrecke zwischen Dover und Calais durch den Ärmelkanal
Kanalschwimmstrecke zwischen Dover und Calais durch den Ärmelkanal

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ärmelkanalschwimmen

[Bearbeiten] Strecke

In der Regel wird die Strecke von Dover (England) nach Calais (Frankreich) durchschwommen, mit 32,31 Kilometern der kürzeste Abstand zwischen beiden Küsten. Der tatsächlich zurückgelegte Weg ist oft weitaus länger, da die Schwimmer im Ärmelkanal starken Strömungen ausgesetzt sind, nicht zuletzt ausgelöst durch den Tidenhub. Aufgrund der strengeren Gesetzgebung in Frankreich werden von Calais aus kaum noch Versuche gestartet.

Der Ärmelkanal zählt mit etwa 500 Schiffen pro Tag zu den meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Dies ist für die Schwimmer nicht unproblematisch, müssen sie doch bei einer Begegnung einen „Umweg“ schwimmen. Erschwerend kommt hinzu, dass auch im Sommer die Wassertemperatur selten über 16° C ansteigt und dadurch Unterkühlung droht.

Neben der Solostrecke Dover-Calais wird auch die Doppeldistanz Dover-Calais-Dover geschwommen. Ein weiteres Ziel in Frankreich ist der 34 Kilometer von Dover entfernte Küstenort Sangatte. Jährlich versuchen rund 100 Menschen, den Ärmelkanal schwimmend zu durchqueren. Dies gelang jedoch nur etwa 20 Prozent, bisher knapp 600 verschiedenen Personen.

[Bearbeiten] Ausrichter

Alle Querungsversuche werden seit 1927 von der Channel Swimming Association (CSA) überwachend mit Booten begleitet, um notwendige Rettungsmaßnahmen durchzuführen und Zeiten und Rekorde zu registrieren. Die CSA hat ihren Sitz in Aylesbury (Großbritannien).

[Bearbeiten] Geschichte

Als erster erfolgreicher Ärmelkanalschwimmer gilt der englische Kapitän Matthew Webb, der im August 1875 damals 27-jährig den Kanal von Dover nach Calais durchschwamm. Da er Seegang und Strömung falsch berechnet hatte, legte er weit über 70 Kilometer zurück und benötigte dafür mehr als 21 Stunden. Begleitet wurde er von einem Boot aus Dover, auf dem sich sechs Helfer und vier Journalisten der Illustrated London News befanden. Durch die Berichterstattung dieser Zeitung erlangte er eine gewisse Berühmtheit in der britischen Öffentlichkeit, 1883 kam er bei dem Versuch, die Niagarafälle zu durchschwimmen, ums Leben.

Tatsächlich jedoch war Webb nicht der erste Kanalschwimmer. Bereits 1815 entzog sich der italienische Soldat Napoleons I., Jean Marie Saletti aus Malesco, seiner Gefangennahme durch die Engländer bei der Schlacht bei Waterloo durch einen beherzten Sprung über Bord, kurz bevor das Transportschiff Dover erreichte. Er schwamm die ganze Nacht hindurch in Richtung französische Küste, wo ihn in der Nähe von Boulogne ein Fischerboot aufnahm. Diese Kanaldurchquerung wurde jedoch nie anerkannt, da Saletti formal den Start- und Zielort nicht korrekt eingehalten hatte.

Noch vor Matthew Webb, im Mai 1875, durchschwamm der amerikanische Rettungsschwimmer Paul Boyton den Ärmelkanal. Allerdings trug er bei seiner 23stündigen Durchquerung einen Luft gefüllten Gummianzug und benutzte ein Paddel. Im Jahr 1911 schwamm der Engländer Thomas Burgess in seinem 19. Versuch als erster die doppelte Distanz. Er benötigte für die Strecke Dover-Calais-Dover über 23 Stunden.

Die australische Profischwimmerin Annette Kellerman versuchte um 1915 mehrfach, den Ärmelkanal zu durchschwimmen, stets vergeblich. Trotzdem wurde sie in den Vereinigten Staaten durch Schauschwimmen zu einer Berühmtheit. Die damals noch junge Filmindustrie der USA entdeckte sie als Darstellerin.

Als erste Frau, die eine Kanalquerung schwimmend schaffte, wird die Sportschwimmerin, mehrfache Weltrekordlerin und Olympiasiegerin (Paris 1924) Gertrude Ederle, 1906 in New York geboren, in den Annalen geführt. Im Jahr 1926 benötigte sie nur 14 Stunden und 31 Minuten, das waren fast zwei Stunden weniger als die bisherige Bestzeit der Männer. Finanziert wurde das Unternehmen von Daily News und Chicago Tribune, die für einen triumphalen Empfang der Schwimmerin in den USA sorgten.

[Bearbeiten] Offizielle Rekorde

Offizielle Rekorde, die von der Channel Swimming Association Ltd (CSA) registriert worden sind:

Mit 39 Durchquerungen in den Jahren 1982 bis 2000 wird der Rekord der meisten Durchquerungen von der Britin Alison Streeter gehalten. Der Mann mit den meisten Durchquerungen ist der Brite Michael Read, der in den Jahren 1969 bis 2004 den Ärmelkanal 33 mal durchschwommen hat.

1978 stellte die Britin Penny Lee Dean mit einer sensationellen Zeit von 7 Stunden 40 Minuten den alten Rekord für eine Durchquerung um mehr als eine Stunde ein. Erst 16 Jahre später, 1994, gelang es dem US-Amerikaner Chad Hundeby, die Zeit zu unterbieten. Er benötigte 7 Stunden 17 Minuten für die Strecke.

[Bearbeiten] Weitere Rekorde

Am 29. August 2004 erreichte der 70jährige George Brunstad, Onkel des Schauspielers Matt Damon, nach 15 Stunden und 59 Minuten die französische Küste bei Sangatte. Er ist damit der bisher älteste Mensch, der die Kanalquerung geschafft hat.

Am 1. August 2005 gelang es Christof Wandratsch, mit 7 Stunden 3 Minuten 52 Sekunden einen neuen Ärmelkanalrekord aufzustellen.

Im August 2006 unterbot die Tschechin Yvetta Hlaváčová den 28 Jahre alten Rekord von Penny Lee Dean mit einer Zeit von 7 Stunden 25 Minuten.

Am 9. August 2007 wurde die Berlinerin Margit Bohnhoff mit einer Schwimmzeit von 11 Stunden und 40 Minuten beste deutsche Schwimmerin.

[Bearbeiten] Filme

1952 wurde das Leben Annette Kellermanns mit dem Film Million Dollar Mermaid mit Esther Williams in der Hauptrolle gewürdigt.

1953 kam der Spielfilm Dangerous when wet in die amerikanischen Kinos. Esther Williams spielte darin die Tochter einer Farmerin, die den Ärmelkanal durchschwimmen möchte, um ihre Familie vor der Armut zu bewahren.

2004 erlangte Jörg Adolphs Film Kanalschwimmer große Beachtung beim Internationalen Dokumentarfilmfestival in München. Im Herbst desselben Jahres strahlten ZDF und 3Sat den Film aus, in dem Adolph die Schwimmer José Mataafá aus Samoa, Bryan Finlay aus Kanada und Christof Wandratsch aus Deutschland bei ihren Versuchen, den Ärmelkanal zu durchqueren, mit der Kamera begleitet. Während Mataafá nach 10 Stunden aufgeben muss, gelingt es dem 60jährigen Finlay in über 21 und dem mehrfachen Langstrecken-Schwimmweltmeister Wandratsch in 7 Stunden und 20 Minuten.

2005 verkörperte der schottische Schauspieler Peter Mullan im englischen Spielfilm On a clear Day einen älteren Werftarbeiter aus Glasgow, der nach seiner Entlassung zwecks Sinnsuche den Ärmelkanal durchschwimmt.

[Bearbeiten] Andere Kanalschwimmen

[Bearbeiten] Halle/Saale

Seit 2001 veranstaltet der SSC Halle (Sachsen-Anhalt) zweimal im Jahr ein Kanalschwimmen um den Halloren-Pokal auf dem 35 Meter breiten und 4 Meter tiefen Regattakanal der Stadt. Die Wettkampfstrecken sind 500, 1.000 2000, 3.000, 5000 und selten geschwommen 10.000 Meter (10 km) lang. Es findet immer am 3. Juliwochenende und am 1. Septemberwochenende (hier nur die 3000 m) im Rahmen des Hallorenpokal statt. ( Dazu gehört noch am 2. Augustsonntag das Hufeisenseeschwimmen)

[Bearbeiten] Hamm/Westfalen

Der Deutsche Unterwasser-Club (DUC) Hamm führt jährlich ein Kanalschwimmen im Juni oder Juli aus. Die Streckenlänge beträgt 2.000 Meter.

[Bearbeiten] Osnabrück

Auf der Regattastrecke des Osnabrücker Ruder-Vereins (ORV) findet seit 2003 jährlich im Sommer ein Kanalschwimmen auf dem Osnabrücker Stichkanal statt. Die Wettkampfstrecke erstreckt sich von der Schleuse Hollage bis zum Bootshaus des ORV über rund 3.500 Meter.

Rhein-Herne-Kanal
Rhein-Herne-Kanal

[Bearbeiten] Gelsenkirchen

Seit 1981 startet alljährlich im Juni oder Juli in Gelsenkirchen das von der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) veranstaltete Kanalschwimmen auf der Trainingsstrecke des dortigen Kanu-Clubs im Rhein-Herne-Kanal. Die Wettkampfstrecken sind je nach Altersklasse zwischen 200 und 1.200 Meter lang.

[Bearbeiten] Hildesheim/Sehnde

Seit 2006 findet alljährlich im Juli das ebenfalls von der DLRG veranstaltete Kanalschwimmen auf dem Hildesheimer Stichkanal statt. Die Wettkampfstrecke beträgt 3.600 Meter (Kurzstrecke) bzw. 13.600 Meter (Langstrecke). Für Kinder gibt es eine Strecke von 1.000 Meter.

[Bearbeiten] Sète (Frankreich)

In Sète am Mittelmeer, Partnergemeinde von Neuburg an der Donau, wird jedes Jahr im Rahmen des St.-Louis-Festes neben anderen Wettkämpfen ein international besetztes Kanalschwimmen gestartet. Austragungsort ist der durch die Altstadt geführte Schiffskanal, der den Bassin du Sète (Hafen) mit dem Mittelmeer verbindet.

[Bearbeiten] Scheerwolde (Niederlande)

Im holländischen Scheerwolde wird im Juni ein internationales Kanalschwimmen ausgetragen. Die Wettkampfstrecke ist 1.250 Meter lang.

[Bearbeiten] München

In München wird seit 2005 wieder jedes Jahr zu Begin des Oktoberfestes von der DLRG München das Isarschwimmen ausgerichtet. Wegen der Wasserqualität war diese Veranstaltung lange nicht möglich.

[Bearbeiten] Publikationen

  • Wenzel, Philip: Spiroergometrie im Schwimmen: Vergleich der leistungsphysiologischen Parameter und der Ökonomie zwischen Kanalschwimmen und freiem Schwimmen. Dissertation Universität Freiburg (Breisgau) 2003
  • Scharenberg, Swantje: Betrachtung des Kanalschwimmens aus historisch-anthropologischer Perspektive. Kultur Gesellschaft Alltag, Jahrgang 5, Heft 3, Österreich 1997
  • Krauß, Martin: Schwimmen. Geschichte - Kultur – Praxis. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003
  • Pahncke, Wolfgang: Schwimmen in Vergangenheit und Gegenwart. Historikerkollektiv, DDR 1979
  • Cleveland, Marcia: Dover Solo: Swimming the English Channel. MMJ Press, Canada 1999
  • Jarvis, Margaret A.: Captain Webb and 100 years of Channel Swimming. David & Charles, Newton Abbot, Devon, England 1975
  • Rockett, Sam: It's Cold in the Channel. Hutchinson, London, 1956

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


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