JLKB Nr. 1, 4 und 5

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JLKB Nr. 1, 4, 5
Baureihe 99.465
HF 110 C im Feldbahnmuseum Frankfurt
Nummerierung: JLKB Nr. 1, 4, 5
99 4651–4653
Anzahl: 3
Hersteller: Henschel, Jung *
Baujahr(e): 1941, 1944 *
Ausmusterung: 1968
Bauart: C n2t+T
Gattung: K.33.6
Spurweite: 750 mm
Länge über Puffer: 10.180 mm
Höhe: 2.800 mm
Breite: 2.100 mm
Gesamtradstand: 1.800 mm
Kleinster befahrbarer Halbmesser: 30 m
Leermasse: 14,5 t
Dienstmasse: 17,0 t
Dienstmasse mit Tender: 29,5 t
Reibungsmasse: 17,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Indizierte Leistung: 110 PSi / 81 kW
Anfahrzugkraft: 34,32 kN
Treibraddurchmesser: 700 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 300 mm
Kolbenhub: 350 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Rostfläche: 0,72 m²
Strahlungsheizfläche: 3,3 m²
Verdampfungsheizfläche: 30,2 m²
Tender: 2T6
Dienstmasse des Tenders: 12,5 t
Wasservorrat: 0,6 m³ + 6m² **
Brennstoffvorrat: 0,5 t + 2,5 t **
Lokbremse: Wurfhebelbremse, Dampfbremse
* Lok 99 4653,
** Tender

Die JLKB Nr. 1, 4 und 5 waren drei dreiachsige Schmalspur-Dampflokomotiven der Heeresfeldbahn, die nach 1945 bei der Jüterbog-Luckenwalder Kreiskleinbahnen (JLKB) im Einsatz waren.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Im Zweiten Weltkrieg bauten verschiedene Lokomotivfabriken mehr als 130 genormte Dampflokomotiven mit 600–760 mm Spurweite des Typs HF 110 C für die Heeresfeldbahnen. Nach Ende des Krieges kam eine dieser Lokomotiven mit 750 mm Spurweite zur JLKB. Da alle bisherigen Triebfahrzeuge im Kriegseinsatz verschollen waren, erhielt sie die Nummer 1 in zweiter Besetzung. Zwei weitere Lokomotiven wurden 1948 erworben, sie erhielten die Nummern 4 und 5 in dritter Besetzung. 1949 wurden alle drei von der Deutschen Reichsbahn mit übernommen und erhielten die Nummern 99 4651–4653. Sie versahen den Verkehr auf der Bahn bis zur Einstellung 1965. Danach wurden die Lokomotiven noch nach Rügen umgesetzt, wo sie 1968 ausgemustert wurden. Zwei Lokomotiven wurden verkauft, um in Neubrandenburg noch einige Zeit als Dampfspender zu dienen.

[Bearbeiten] Technische Merkmale

Die Lokomotiven besaßen einen Außenrahmen. Außerhalb des Rahmens saßen große Gegengewichte und das Gestänge, die Treibstange ging zur dritten Achse. Die Lokomotiven hatten Heusingersteuerung mit Kolbenschiebern der Bauart Müller. Die 99 4652 hatte ursprünglich einen Kobelschornstein. Die Lokomotiven waren so konstruiert, dass sie als Tenderlok fahren konnten, in der Regel führten sie aber einen zweiachsigen Tender mit 1600 mm Achstand mit, auf dem die Vorräte waren. Bei den Henschel-Lokomotiven waren Wasserkästen und Tender genietet, bei der Jung-Lokomotive geschweißt.

[Bearbeiten] Verbleib

Die 99 4652 wurde an den Unternehmer Walter Seidensticker verkauft. Sie wurde auf 600 mm umgespurt und war von 1974 bis 1981 auf der Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth mit dem Namen Frank S. im Einsatz. 1981 wurde sie wieder rückgespurt und kam zur Jagsttalbahn, 1990 dann zur Öchsle-Schmalspurbahn. 1994 wurde sie dann optisch aufgearbeitet mit ihrer alten Nummer 99 4652 im Bahnhof Putbus an der Rügenschen Kleinbahn aufgestellt, wo sie auch heute, seit 1999 im Besitz des Landkreises Rügen, noch vorhanden ist.

[Bearbeiten] siehe auch

Bei der Österreichischen Bundesbahn wurden Lokomotiven dieser Bauart in die Baureihe 798 eingeordnet.

[Bearbeiten] Literatur

  • Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Schmalspur-Dampflokomotiven. Franckh, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03818-1
  • Klaus Kieper, Reiner Preuß: Schmalspurbahnarchiv. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1980. Auch unter dem Titel:
  • Klaus Kieper, Reiner Preuß: Schmalspur zwischen Ostsee und Erzgebirge, Alba Buchverlag, Düsseldorf 1980. ISBN 3-87094-069-7