James Doohan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

James Doohan (1997)
James Doohan (1997)

James Montgomery Doohan (* 3. März 1920 in Vancouver; † 20. Juli 2005 in Redmond, Washington) war ein kanadischer Schauspieler. Er wurde in seiner Rolle als „Scotty“ in der originalen Fernsehserie und den Filmen der Star-Trek-Reihe bekannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Doohan besuchte die High School an der „Sarnia Collegiate Institute and Technical School“ in Ontario, wo er sich besonders in Mathematik und Naturwissenschaften auszeichnete. Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der königlich kanadischen Artillerie im Range eines Captain. Er wurde am D-Day durch sechs Kugeln aus dem Maschinengewehr eines eigenen Wachpostens verwundet und verlor dadurch den Mittelfinger der rechten Hand. In seinen Film- und Serienauftritten schafften die Produzenten es jedoch, die geschädigte Hand fast immer aus dem Kamerabereich herauszuhalten.

In den 1950er-Jahren begann er seine schauspielerische Karriere im Science-Fiction-Genre; bereits 1953 spielte er eine Hauptrolle in der Fernsehserie Space Command. Es folgten Nebenrollen in Serien wie Rauchende Colts, Twilight Zone, Bonanza und Auf der Flucht.

Doohan (links) 1967 bei der NASA
Doohan (links) 1967 bei der NASA

Doohan hatte schon immer ein besonderes Talent für ausländische Akzente. Als er bei Gene Roddenberry, dem Schöpfer von Star Trek, vorsprach, demonstrierte er einige verschiedene Akzente. Roddenberry wollte von Doohan wissen, welchen er denn am liebsten hätte. Doohan erklärte, dass seiner Meinung nach „die besten Ingenieure der Welt alle Schotten waren“. Und so erhielt er 1966 die Rolle des pragmatischen Chefingenieurs Montgomery Scott des Raumschiffs Enterprise. „Scotty“, wie er von der Mannschaft genannt wurde, gelang es selbst in brenzligen Situationen, Schäden an der Enterprise zu reparieren und in Not geratene Crewmitglieder im letzten Moment auf das Raumschiff zurückzubeamen.

Nach Einstellung der Serie im Jahr 1969 musste Doohan feststellen, dass er auf diese eine Rolle festgelegt wurde und es schwierig war, andere Engagements zu bekommen. Erst als Star Trek zehn Jahre später wiederbelebt wurde, konnte er wieder in größerem Umfang schauspielerisch tätig sein. Neben den ersten sieben Star-Trek-Kinofilmen trat er in den Serien Magnum, Hotel und MacGyver in Gastrollen auf. In den 90er-Jahren übernahm Doohan in der Seifenoper Reich und Schön die Rolle des Damon Warwick. Zudem war er in seiner Paraderolle „Scotty“ in einer Folge der Fernsehserie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert zu sehen. Er ist damit einer von sechs Schauspielern der Originalmannschaft, die in den nachfolgenden Star-Trek-Serien bzw. -Kinofilmen zu sehen waren.

James Doohan litt schon seit längerem an Diabetes, Lungenfibrose und an der Parkinson-Krankheit. Seine Frau Wende Doohan gab im Juli 2004 bekannt, dass bei ihrem Ehemann zudem die alzheimersche Krankheit diagnostiziert wurde. Im Oktober desselben Jahres zeigte er sich zum letzten Mal in der Öffentlichkeit, als er mit einem Stern auf Hollywoods Walk of Fame für sein Lebenswerk geehrt wurde. Dabei begleiteten ihn seine ehemaligen Kollegen George Takei, Nichelle Nichols und Walter Koenig.

James Doohan verstarb im Beisein seiner Familie am 20. Juli 2005 um 5:30 Uhr Ortszeit in seinem Haus in Redmond, Washington an den Folgen einer Lungenentzündung. Doohans letzter Wille war es, dass seine Asche, wie bereits die von Gene Roddenberry, ins All gebracht wird. Am 28. April 2007 wurden seine sterblichen Überreste mit einer SpaceLoft XL-Rakete für einen kurzen Zeitraum ins All gebracht.[1][2] Die erfolgreiche Rückkehr an einem Fallschirm wurde vom Radar der White Sands Missile Range bestätigt. Die Landung des Behälters erfolgte allerdings in einem zerklüfteten Gebirge, wodurch eine Bergung erst am 18. Mai 2007 erfolgen konnte. Im ersten Quartal 2008 werden die Überreste ein zweites Mal ins All geschossen. Der Start wird von den Marshall Inseln im Pazifik erfolgen. Beim "Explorers Flight" der Firma SpaceX wird der Behälter mehrere Jahre über der Erde kreisen. Schlussendlich wird er in die Atmosphäre eintreten und verglühen.

[Bearbeiten] Filmographie

[Bearbeiten] Trivia

  • James Doohan war dreimal verheiratet und Vater von neun Kindern. Seine jüngste Tochter, Sarah, kam am 11. April 2000 zur Welt.
  • Doohans Darstellung des heldenhaften Chefingenieurs auf der USS Enterprise diente vielen jungen Schülern als Vorbild, Studiengänge der Ingenieurwissenschaften zu wählen. Von der Milwaukee School of Engineering wurde ihm dafür ein Ehrendoktor verliehen.
  • In Deutschland wurde James Doohan in der Rolle des Scotty von Kurt E. Ludwig (1924–1995) synchronisiert. Lediglich in der ZDF-Version der Zeichentrickserie sowie in nach Ludwigs Tod erfolgten Nachsynchronisationen kamen andere Sprecher zum Einsatz.
  • Der Computer M-5 in der Star-Trek-Episode The Ultimate Computer wurde von James Doohan gesprochen, der auch hiermit seine stimmliche Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellte. In der deutschen Fassung unter dem Titel Computer M-5 lieh Günter Strack dem Computer seine Stimme.

[Bearbeiten] Quellenangaben

  1. The Legacy Flight: The cremated remains of James Doohan … will be integrated into an UP Aerospace Spaceloft XL launch vehicle (pdf)
  2. Heise online: "Scotty" symbolisch im All bestattet, 29. April 2007.

[Bearbeiten] Weblinks