Herzogtum Ratibor
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Das oberschlesische Herzogtum Ratibor ist nach der gleichnamigen Stadt an der Oder benannt, deren Burg schon 1108 erwähnt wurde. Das Herzogtum entstand durch die Teilung des Herzogtums Oberschlesien im Jahr 1281. 1327 kam es unter die Lehnshoheit Böhmens. Unter der Herrschaft der Piasten blieb es bis 1336, als es durch Erbschaft an die Přemysliden im Herzogtum Troppau kam. Durch eine Nebenlinie wurde es aber schon 1365 wieder selbstständig. 1521 kam es an das Herzogtum Oppeln der piastischen Herzöge, kam aber schon 1532 als heimgefallenes Lehen an Böhmen und damit an Habsburg. Die Herzogtümer Ratibor und Oppeln wurden 1532 bis 1551 an Brandenburg-Ansbach und 1645 bis 1666 an Polen verpfändet. 1742 wurde es von Preußen annektiert. Aus den Kammergütern und 1810 säkularisertem Kirchengut ging die Herrschaft Ratibor hervor, die 1812 vom Kurprinzen von Hessen-Kassel erworben wurde.
1821 wurde Ratibor zum Mediat-Herzogtum erhoben, das der Landgraf Viktor Amadeus von Hessen-Rotenburg zusammen mit Corvey als Ersatz für an Preußen abgetretene Gebiete am Rhein bekam. Beerbt wurde er 1834 von Victor von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, der 1840 den Titel Herzog von Ratibor erhielt. Dessen Brüder waren der spätere Reichskanzler Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst sowie der Kardinal Gustav Adolf zu Hohenlohe-Schillingsfürst.
Seit 1945 ist das Gebiet des Herzogtums Ratibor Teil Polens (Woiwodschaft Schlesien, Powiat Raciborski). Die ehemalige Reichsabtei Corvey ist bis heute im Besitz der Familie.
[Bearbeiten] Herzöge von Ratibor
- 1840−1893: Fürst Victor I. Moritz Carl Franz von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey, verzichtete auf das Fürstentum Schillingsfürst.
- 1893−1923: Herzog Victor II. Amadeus von Ratibor, Fürst von Corvey
- 1923−1945: Victor III. Herzog von Ratibor, Fürst von Corvey
- seit 1945: Franz Albrecht, Herzog von Ratibor, Fürst von Corvey
- (Nachfolger: Viktor, Herzog von Ratibor Fürst von Corvey)
- (Nachfolger: Hugo Herzog von Ratibor Fürst von Corvey, * 2007)
