Herzog & de Meuron
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Herzog & de Meuron ist ein 1978 gegründetes schweizerisches Architekturbüro mit internationalem Renommee. Es ist die Kooperation der beiden Architekten Jacques Herzog (* 19. April 1950 in Basel) und Pierre de Meuron (* 8. Mai 1950 in Basel).
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[Bearbeiten] Überblick
Nach dem zeitgleichen Architekturdiplom 1975 an der ETH Zürich gründeten Herzog und de Meuron 1978 ihr Büro mit Hauptsitz in Basel, Rheinschanze 6. Neben diesem haben sie auch Zweigstellen in London, München, Barcelona, San Francisco und Tokio und beschäftigen 220 Angestellte. Partner im Büro Herzog & de Meuron sind Harry Gugger (* 1956) und Christine Binswanger (* 1964). Seit dem Jahre 2003 sind auch Robert Hösl (* 1965), Ascan Mergenthaler (* 1969) und fünf weitere Architekten Partner des Büros. De Meuron und Herzog lehren beide an der ETH Zürich und an der Harvard University.
International bekannt wurden Herzog & de Meuron mit dem Projekt für die Tate Modern in London, deren Aussenraumgestaltung die Architekten – wie in vielen anderen Projekten – zusammen mit dem international renommierten Zürcher Landschaftsarchitekten Dieter Kienast entwickelten. Die Kunstgalerie wurde in die alte Bankside Powerstation eingebaut und im Jahr 2000 eröffnet. Wegen des unerwartet grossen Besucheransturms ist bereits ein Erweiterungsprojekt in Planung. Zudem entwarfen Herzog und de Meuron die beiden Stadionbauten St. Jakob-Park in Basel und Allianz Arena in München. Für die Olympischen Spiele 2008 planten und bauten sie das Nationalstadion in Peking. Sie befassten sich auch mit der Planung eines grossen, neuen Stadtteils um neue Akzente in die gleichförmige chinesische Städtebau-Archtiektur zu bringen. Wie beim Stadionbau wurde versucht, Geschichte, Tradition und heutige Anspüche zu vereinen und in die Bauten einfliessen zu lassen. Das Städtebau Projekt stiess bei Fachleuten auf Begeisteung, weil es eine Identifizierung seiner BewohnerInnen mit ihrem Stadtteil ermöglichen würde. Die chinesischen Bedüfnisse sind allerdings notgedrungen eher rasche und billige Industriewohnsiedlungen. Die Arbeit in China verursachte eine Welle an Kritik. Chinesische Fachleute werfen Ihnen Effekthascherei und ein Missbrauch Chinas als Experimentierfeld vor [1], während Menschenrechtler die Zuammenarbeit mit China aufgrund der Menchenrechtsverletzungen durch das Regime kritisieren [2]. Ein weiterer Kritikpunkt sind die hohen Kosten der Bauprojekte.
2005 stimmte der Hamburger Senat dem Bau der Elbphilharmonie zu. Oberhalb der mehrstöckigen Backsteinfassade des Kaispeicher A in der Elbe soll eine gigantische Glaswelle entstehen, die u.a. zwei Konzertsäle, ein Tagungszentrum, Wohnungen und ein Hotel beherbergen wird, der Raum hinter der Fassade des alten Speichers soll unter anderem als Parkhaus genutzt werden. Ähnlich wie beim Tate Modern entsteht durch Aus- und Umbau eines alten Gebäudes ein neues. Die Elbphilharmonie wird schon jetzt zum neuen Wahrzeichen der Hansestadt stilisiert.
Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielten die beiden Architekten 1993 den Deutschen Kritikerpreis. Im Jahre 2001 wurde ihnen der Pritzker-Preis verliehen. Die Jury lobte ihren leidenschaftlichen Umgang mit einer ganzen Palette von Baumaterialien, mit Hilfe derer sie die Architekturkunst vorantreiben würden. 2006 erhielten sie den British Design Award des Royal Institute of British Architects, 2007 den Praemium Imperiale.
Für den Pharmakonzern Roche planen Herzog & de Meuron das höchste Gebäude der Schweiz. Das Hochhaus soll in der Form an die Doppelhelix erinnern.
[Bearbeiten] Bauwerke
- VitraHaus, Weil am Rhein, 2007-2009
- Plaza de España, Santa Cruz de Tenerife, Teneriffa, 2006-2007
- Instituto Óscar Domínguez de Arte y Cultura Contemporánea, Santa Cruz de Tenerife, Teneriffa, 2007
- Miami Art Museum, Miami, Florida, 2006-2010
- Hoffmann-La Roche Bau 1, Basel, 2006-2011
- Parrish Art Museum, Water Mill, Long Island, New York, 2006-2009
- Messe Projekt 2012, Basel, 2006-2012
- Tate Modern Extension, London, 2005–2011
- Astoria Kongresshotel, Luzern, 2005
- St. Jakob-Turm, Basel, im Zuge der Erweiterung des St. Jakob-Parks, 2007-2008
- St. Jakob-Park, Ausbau für die Euro 2008, Basel, 2004–2008
- Elbphilharmonie, HafenCity, Hamburg, 2003–2008
- Nationalstadion für die Olympischen Sommerspiele 2008, Peking, 2003–2007[1], was eine gekonnte Weiterführung der Stadionidee vom Sankt Jakob Park in Basel und der Allianz Arena in München ist.
- Jindong New District, Jinhua City, China, 2003–2004
- Projekt Turm Schatzalp, Davos, 2003
- CaixaForum, Madrid, 2001–2007
- Allianz Arena, München-Fröttmaning; 2002–2005
- Prada Aoyama Epicenter, Tokio, 2001–2003
- Erweiterungsbau des Aargauer Kunsthauses, Aarau; 2001–2003
- Forum 2004, Barcelona, 2000–2004
- Geschäftshaus Elsässertor, Basel, 2000–2004
- De Young Museum, Golden Gate Park, San Francisco, 1999–2005
- Walker Art Center, Minneapolis, 1999–2005
- Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum IKMZ an der BTU-Cottbus, Cottbus, 1998–2004
- Laban Dance Centre, Deptford Creek, London, 2003
- Schaulager, Münchenstein (bei Basel), 2003
- Museum Küppersmühle – Sammlung Grothe, Duisburg; 2000
- St.-Jakob-Stadion, Basel, 2001
- Kunsthalle in den Fünf Höfen, München; 2000–2001
- Verwaltungsgebäude Ricola AG, Laufen BL; 2000
- Kramlich Residenz und Media Sammlung, Oakville; 1999–2003
- Haus Rudin, Leymen; 1997–1998
- Bürogebäude in der Herrnstraße, München; 1996–2000
- Kunstkiste-Museum für die Grothe Sammlung, Bonn; 1996
- Kulturzentrum und Theater, Zürich; 1996
- Erweiterung der Tate Gallery – Tate Gallery of Modern Art, London; 1995–1999
- Dominus Weingut im Napa Valley, Yountville; 1995–1997
- Studio Rémy Zaugg, Mülhausen (Mulhouse); 1995–1997
- Haus Lüscher-Rasi, Arlesheim; 1995
- Haus und Garten der Familie L., Schweiz; 1995
- Apotheke des Kantonsspital, Basel; 1995–1997
- Wohngebäude in der Rue des Suisses, Paris; 1995–1996
- Haus Fröhlich, Stuttgart; 1995 wurde nicht gebaut
- Zentrales Stellwerk, Basel; 1994–1998
- Hypo-Bank Junghofstraße, Büro- und Geschäftshaus, Frankfurt am Main; 1994–1995
- Projekt für eine Bank in einer mittelgroßen Stadt (Olivetti Project); 1994
- Roche Forschungszentrum, Basel; 1994–1997
- Karikatur und Cartoon Museum Basel; 1994–1996
- Städtebauliche und landschaftliche Sanierung Neustädter Feld, Magdeburg; 1994
- Fabrikationsgebäude für Ricola Europe SA, Brunstatt (Brunnstatt); 1993–1994
- Bibliothek der Technischen Universität Cottbus, Cottbus; 1993–2005
- Bibliothek der Fachhochschule Eberswalde, Eberswalde; 1993–1996
- Koechlin Haus, Riehen; 1993–1994
- Stellwerk 4 Auf dem Wolf, Basel; 1992–1995
- Novartis Laboratorium, Basel; 1992–1993
- Gebäude für die Museen des 20. Jahrhunderts, München, München; 1992
- Erweiterung des Rjiksmuseum Kröller-Müller, Otterlo; 1992
- Wohn- und Geschäftshaus Schützenmattstrasse, Basel; 1992–1993
- Bibliothek, Paris; 1992
- Geschäftshaus und Warenumschlag Elsässertor, Basel; 1990–1995
- Studentenwohnheim Antipodes I, Dijon; 1990–1992
- Sammlung Goetz, München; 1989–1992
- Sportanlagen Pfaffenholz, Saint-Louis; 1989–1993
- Lokomotivdepot Auf dem Wolf, Basel; 1988–1996
- Umbau und Erweiterung des SUVA-Haus, Basel; 1988–1993
- Lagerhaus der Ricola AG, Laufen; 1986–1991
- Wohnanlage Pilotengasse in Wien-Aspern, Wien-Bezirk 22; 1986–1991
- Wohn- und Geschäftshaus Schwitter, Basel; 1985–1988
- Haus für einen Kunstsammler, Therwil; 1985–1986
- Wohnhaus im Hof, Hebelstrasse, Basel; 1984–1988
- Sperrholz-Haus, Bottmingen; 1984–1985
- Haus für einen Tierarzt, Dagmersellen; 1983–1984
- Steinhaus (Casa de Piedra), Tavole; 1982–1988
- Ausstellungsraum Klingental, Basel; 1981
- Photostudio Frei, Weil am Rhein; 1981–1982
- Blaues Haus, Oberwil; 1979–1980
[Bearbeiten] Sonstige Projekte
Im April 2006 gestalteten Herzog & de Meuron das Bühnenbild für die Neuinszenierung der Oper Tristan und Isolde an der Berliner Staatsoper Unter den Linden.
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Herzog & de Meuron: Das Gesamtwerk, in vier Bänden (bisher drei erschienen), Birkhäuser Verlag
- Band 1: ISBN 978-3-7643-5616-3
- Band 2: ISBN 978-3-7643-7365-8
- Band 3: ISBN 978-3-7643-7112-8
- Herzog & de Meuron: Naturgeschichte, 2005 ISBN 978-3-03778-050-3
- Herzog & de Meuron: Die Schweiz. Ein städtebauliches Porträt, 3 Bde., 2006 ISBN 978-3-7643-7282-8
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite über Herzog & de Meuron bei archINFORM
- "Herzog & de Meuron Pritzker Architecture Prize Laureates"
- Eintrag von Herzog & de Meuron in nextroom.at
- Foto Bild Galerie: Herzog & de Meuron
- Foto Das Olympiastadion von Herzog & de Meuron in Peking Detaillierter Bericht im Schweizer Magazin.