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Heinz Marten – Wikipedia

Heinz Marten

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Heinz Marten (* 17. Januar 1908 in Schleswig; † 26. November 1991 in Viersen) war ein deutscher Sänger (Tenor). Er galt jahrzehntelang als einer der besten deutschen Oratorien-Tenöre und Liedersänger.

Heinz Marten trat in ganz Deutschland auf, nicht nur in Berlin, wo er bis 1945 seinen Wohnsitz hatte, sondern in fast allen größeren (und zahlreichen kleinen) Städten von Danzig und Königsberg bis Freiburg im Breisgau und Tübingen, von Flensburg und Kiel bis Nürnberg und München, von Aachen und Köln bis Leipzig und Dresden, von Bremen und Lübeck bis Breslau und Gleiwitz. Auch im Ausland hat er erfolgreich gastiert, in der Schweiz und in den Niederlanden, in Brüssel und Paris, in Linz und Wien, Prag und Florenz. Überall hat er sein Publikum durch die Schönheit seiner Stimme, seine Gesangskultur und seine einzigartige Textgestaltung zu begeistern gewusst und unvergessliche Eindrücke hinterlassen.

Es gehört zur Tragik seines Lebens, dass in den historisch so bewegten Jahren seiner Sängerkarriere Schallplattenaufnahmen mit ihm kaum gemacht worden sind, so dass sein Name heute kaum mehr bekannt ist.

Heinz Marten wuchs in Schleswig auf. Die Eltern (der Vater war Kunsttischler) sangen in einem Chor zur Pflege plattdeutschen Liedgutes, und so lernte auch der Sohn als Mitglied des Schleswiger Domchores schon früh das Singen. Nachdem er die Schule mit der Mittleren Reife verlassen hatte, verlangte der Vater, dass sein Sohn zunächst einmal einen sicheren („vernünftigen“) Beruf erlernen sollte. So wurde Heinz Marten, wie sein Vater, Kunsttischler. Als er durch die Gesellenprüfung eine berufliche Basis geschaffen hatte, und nachdem mehrere Lehrer Stimme und Musikalität des Achtzehnjährigen sorgfältig geprüft und positiv beurteilt hatten, stand einem Musikstudium nichts mehr im Wege. Marten begann sein Gesangsstudium in Berlin, damals eine der Welt-Hauptstädte der Musik, und so erhielt der junge Schleswiger in kurzer Zeit eine umfassende, nicht nur musikalische Allgemeinbildung. Seine wichtigsten Gesangslehrer waren Albert Fischer und Oskar Rees sowie als großes Vorbild im Rezitativ-Gesang Hermann Schey.

Schon bald ging der hochbegabte junge Mann an die Öffentlichkeit. Zu Weihnachten 1927 sang er im Schleswiger Dom, kurz darauf debütierte er an gleicher Stelle in HändelsMessias“. 1929 trat er erstmals in Berlin öffentlich auf, im Konzertsaal wie beim Rundfunk, und schnell stellten sich weitere Erfolge ein. Seit 1931 unterrichtete er, durch deren Leiter Gerhard Schwarz berufen, an der Spandauer Kirchenmusikschule, was er aber seiner vielen Engagements wegen drei Jahre später wieder aufgab. Er sang nun, auch kleinere Konzertauftritte nicht verschmähend, in zahlreichen Orten, zunächst vor allem im nord- und mitteldeutschen Raum. In kürzester Zeit galt er als einer der vielversprechenden Sänger Deutschlands. Den Durchbruch brachte Heinz Martens erster Liederabend in der Singakademie zu Berlin: gewissermaßen sein offizielles Debüt als Liedersänger. Die Presse äußerte sich tief beeindruckt und überschwänglich (Januar 1937). Ein Jahr später wurde Marten der Musikpreis der Stadt Berlin verliehen, eine der wenigen Auszeichnungen des damaligen Deutschland, die als unpolitisch anzusehen waren.

Marten schienen alle Türen offen zu stehen, auch international, doch dann ließ der Krieg es zu der erwarteten großen Karriere nicht kommen. Zwar schien zunächst alles beim Alten zu bleiben - ein intaktes Kulturleben erschien den Machthabern als beste Visitenkarte Deutschlands und später auch als ein Mittel, die Bevölkerung ruhig zu halten -, doch nach 1943 gab es kaum noch ein übergreifendes Musikleben. Deutschlands Städte wurden zunehmend zerstört, die Konzertsäle gleichfalls oder aber zweckentfremdet, und 1944 wurde Marten zu „Hilfsdiensten“ eingezogen.

Nach fast zweijähriger Unterbrechung begann Heinz Marten im Herbst 1945 - wieder von Schleswig aus - mühsam eine neue Existenz aufzubauen. Da längere Reisen fast unmöglich waren, war der Radius seiner Tätigkeiten zunächst klein und wuchs nur langsam. Da auch Orchester erst wieder zusammengestellt werden mussten, dominierte zunächst die Zahl der Liederabende und kleineren Kirchenmusiken. Erst langsam erwuchs für ihn eine neue Karriere, zunächst in Nord- und Westdeutschland, später auch im Süden. Seit 1950 wohnte Marten in Bielefeld, und 1955 siedelte er nach Köln über. Hier nahm er bis zur Pensionierung im Jahre 1973 einen Lehrauftrag an der Musikhochschule wahr, seit 1957 als Professor einer eigenen Gesangsklasse.

Im Laufe eines gewissermaßen zweigeteilten Sängerlebens (1927 - 1943 und 1945 - 1962) hat Heinz Marten ein umfangreiches Repertoire gesungen. Rund 1.800 Konzertauftritte lassen sich zählen. Allein die Bachsche Matthäus-Passion hat Marten 270 Mal als Evangelist und oft auch als Ariensänger gestaltet. Aber auch die Johannes-Passion, das Magnificat und die großen Oratorien von Händel und Haydn, die Kirchenwerke von Mozart, Ludwig van Beethoven. Schubert und Anton Bruckner bildeten Schwerpunkte seiner Arbeit. Sein Repertoire umfasste auch seltener aufgeführte Werke von Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz und Antonio Vivaldi, von Hector Berlioz, Hans Pfitzner. Kurt von Wolfurt, Armin Knab, Lothar Witzke. Kurt Thomas, Mátyás Seiber, Kurt Hessenberg, Johannes Driessler und anderen. Das Liedrepertoire fand seinen Schwerpunkt bei Schubert, Schumann, Johannes Brahms und Hugo Wolf, doch finden sich hier auch weniger bekannte Namen.

Der Oper ist Heinz Marten - abgesehen von Arien, vor allem von Händel und Mozart - nur in späteren Jahren und nur zweimal nahe gekommen: 1952 sang er in Bielefeld neunmal den Belmonte in MozartsEntführung aus dem Serail“. 1955 und später einige Male, aber nur in konzertanten Aufführungen. Carl Orffs Monteverdi-Bearbeitung des L’Orfeo.

Marten hat im Laufe eines guten Drittel-Jahrhunderts unter zahlreichen namhaften Dirigenten gesungen, von denen ihm etliche über viele Jahre die Treue gehalten haben. Als bekannteste seien nur genannt: Hermann Abendroth, Karl Elmendorf, Heinrich Hollreiser, Oswald Kabasta, Herbert von Karajan, Hans Knappertsbusch, Joseph Keilberth, Hans Klotz, Fritz Lehmann, Ferdinand Leitner, Eugen Papst, Hans Pfitzner, Günter Ramin, Hans Rosbaud, Hellmut Schnackenburg, Carl Schuricht, Martin Stephani, Karl Straube, Günter Wand und Hans Weisbach.

Heinz Martens wichtigste Liedbegleiter waren drei Jahrzehnte lang Rolf Albes und Hans-Martin Theopold.

Als Lehrer hat sich Heinz Marten auch im Ruhestand weiterhin sehr engagiert um seine Schüler gekümmert und sowohl in seinen letzten Kölner Jahren als auch in Viersen, wo er 1976 seinen Alterssitz fand, bis in den September 1991 mit großer Freude unterrichtet. Er starb am 26. November 1991 an den Folgen eines Schlaganfalls und wurde am 2. Dezember unter lebhafter Anteilnahme von Schülern, Freunden und Verehrern seiner Kunst auf dem Städtischen Friedhof zu Viersen begraben.

Quelle: CD-Inlay: Franz Schubert „Die schöne Müllerin“; Heinz Marten (Tenor), Rolf Albes (Klavier) [TMK 0105] Text „Heinz Marten in memoriam“ und „Ausschnitte einer Sängerbiographie in Pressestimmen“, Dr. Wilfried Brennecke, 1992.

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