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Heckrind – Wikipedia

Heckrind

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Heckrind
Heckrind

Das Heckrind wird oft als Auerochse (Bos taurus primigenius) bezeichnet, obwohl diese Bezeichnung eigentlich nicht korrekt ist. Das Heckrind ist das Ergebnis einer fast achtzig Jahre langen Zuchtgeschichte mit dem Ziel, ein dem Auerochsen ähnliches oder ihm gleichendes Rind durch Dedomestikation oder „Rückzüchtung“ zu erhalten. Benannt ist es nach Heinz und Lutz Heck, die mit der „Rückzüchtung“ begannen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Artstatus

Es ist wie die meisten Hausrinder ein direkter Abkömmling des 1627 ausgestorbenen Auerochsen und bildet mit diesem eine Art. Gäbe es diesen noch, wäre er mit ihm mit Sicherheit kreuzbar und die Nachkommen fruchtbar.

[Bearbeiten] Aussehen und Eigenschaften

Kuh und Kälber, Oostvaardersplassen
Kuh und Kälber, Oostvaardersplassen

Heckrinder sind keineswegs uniform, sondern weisen eine beachtliche Variabilität in ihrem Aussehen auf.

Ein typischer Heckrindbulle weist mindestens 1,6 m und eine Kuh mindestens 1,4 m Widerristhöhe auf und wiegt 900 bzw. 600 kg. Es hat längere Beine als ein Hausrind und eine weniger entwickelte Hinterhandmuskulatur als vergleichbare Fleischrinder, dafür aber eine ausgeprägte Nackenmuskulatur.

Der Schädel ist länger als bei Hausrindern, und die Bullen sind deutlich größer als die Kühe. Die typische Hornform der Auerochsen ist bei sehr vielen Heckrindern zu sehen, und auch die Fellfärbung der Auerochsen haben die Züchter bei fast allen Heckrindern erreicht, ebenso die typische Ausbildung eines Winterfells, das die Tiere gegen Temperaturen bis -25° C problemlos schützt.

Stier, Oostvaardersplassen
Stier, Oostvaardersplassen

Die Kälber werden braun geboren und färben sich in den ersten Monaten um. Die Stiere sind schwarz mit einem hellgelbgrauen Strich auf dem Rücken (Aalstrich). Die Kühe sind schwarz bis rötlichbraun mit einem rotbraunen Aalstrich. Beide verfügen über ein weißbehaartes Maul, das sich je nach Ausprägung wie auch die hellen Stirnlocken stark von dem schwarzen Kopfhaar abhebt. Im Winter schützen sich die Tiere durch ein dichtes, stumpfes und längeres Winterfell. Das Sommerkleid ist kurz und glänzend. Die Hörner sind weit nach vorne ausladend und von heller bis weißer Farbe mit dunkler Spitze.

Was Robustheit und natürliche Instinkte angeht, kommen Heckrinder ohne menschliches Eingreifen in der Natur zurecht. Einzig die Größe der Tiere ist noch unbefriedigend; durch Einkreuzung großer, robuster Rassen will man deshalb in den nächsten zehn Jahren aber ein dem Auerochsen äußerlich fast völlig ähnelndes Rind heranzüchten.

Durch eine naturnahe, dem Wildtier entsprechende Haltung hofft man, im Zuge der natürlichen Auslese auch die inneren Eigenschaften der Auerochsen ausbilden zu können.

[Bearbeiten] Verbreitung

Im niederländischen Naturentwicklungsgebiet Oostvaardersplassen in Flevoland in der Nähe von Lelystad gibt es eine Herde von etwa 600 Heckrindern, die dort ohne menschliches Zutun ihr Auskommen finden. Ein ähnliches Projekt verfolgt zur Zeit der NABU in NRW. Heckrinder werden zur Pflege der Emsauen eingesetzt. In verschiedenen Tierparks und Freigehegen gibt es ebenfalls kleinere Herden von Heckrindern, zum Beispiel im Eiszeitlichen Wildgehege Neandertal sowie im Tierpark Hellabrunn in München, die sich beide besonders um den Erhalt der Heckrinder nach dem Zweiten Weltkrieg verdient gemacht haben, als es nur noch wenige dutzend Exemplare gab.

Dort und im Tierpark Sababurg im nordhessischen Reinhardswald kann man die Tiere auch problemlos beobachten. Darüber hinaus wird es auch auf einigen, meist ökologisch betriebenen landwirtschaftlichen Höfen zur Fleischproduktion gehalten.

Des Weiteren kann man Heckrinder in den Lippeauen bei Lippstadt-Benninghausen und in den Steverauen von Olfen beobachten. Auch in den Rieselfeldern in Münster, im Hervester Bruch in Dorsten, in Dortmund-Schwieringhausen, auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Stilleking in Lüdenscheid, im Naturpark Aukrug (Schleswig-Holstein), in Thierhaupten (Landkreis Augsburg in Bayern), auf dem Gelände der Agrar GmbH Crawinkel (Landkreis Gotha in Thüringen), im Emsauenwald bei Lauheide und im Naturschutzgebiet Ruhrauen in Hattingen Winz-Baak werden Heckrinder gehalten. Im Rahmen einer extensiven Landnutzung werden diese Rinder eingesetzt, um eine Verbuschung der Feuchtwiesen zu verhindern und auf diese Art und Weise deren Artenvielfalt zu erhalten.

[Bearbeiten] Geschichte

Ausgehend von der Annahme, dass man so lange noch nicht von Aussterben reden kann, solange Millionen von Nachkommen mit zum Teil noch sehr ursprünglichen Merkmalen existieren, begannen die Brüder Heinz und Lutz Heck (damals Leiter der Tiergärten in Berlin und München) in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, ursprüngliche Rinderrassen zu kreuzen, um bald wieder einen richtigen Auerochsen zu haben.

Sie verwendeten dabei das Korsische Rind, das Schottische Hochlandrind, das Ungarische Steppenrind, das Spanische Kampfrind sowie einige andere Rinderrassen. Obwohl sich bald recht spektakuläre Erfolge einstellten, war und ist man vom Ziel, ein dem Auerochsen entsprechendes Rind zu züchten, noch ein ganzes Stück entfernt.

Den Zweiten Weltkrieg überlebten 39 Tiere, die wohl ausschließlich aus der Münchner Linie stammen. Lange fristeten die Heckrinder eher ein Schattendasein. In den 1980er Jahren entdeckte man sie jedoch für die Landschaftspflege, und seitdem haben sie sich sehr verbreitet. Heute dürfte es wohl bereits zwischen 2 000 und 3 000 Tiere geben.

Den Anspruch, den ausgestorbenen Auerochsen wieder auferstehen zu lassen, erhebt heute kaum noch jemand. Die Anstrengungen gehen dahin, ein Rind zu züchten, das den Platz im Ökosystem, den einst der Auerochse einnahm, wieder besetzen kann.

Um diesem Ziel näher zu kommen, hat man in den letzten Jahren die teilweise sehr alten und relativ ursprünglichen Rinderrassen Sayaguesa, Chianina, und Lidia (Spanisches Kampfrind) eingekreuzt. So will man ein wesentlich größeres, hochbeinigeres Rind mit auerochsenähnlicheren Hörnern, geringerer Wamme und größerem Farb- und Größenunterschied zwischen den Geschlechtern züchten. Dänisches Dokument mit vielen Fotos über das bisher Erreichte

[Bearbeiten] Bedeutung

Obwohl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus einer romantischen Sehnsucht nach einem Zurück zur Natur geboren, hat man das fast vergessene Heckrind seit Anfang der achtziger Jahre als wichtiges ökologisches Element natürlicher Lebensräume wiederentdeckt. Ausschlaggebend war dabei die Wiederentdeckung der Rolle großer Grasfresser, sogenannter Megaherbivoren, die zur sogenannten Megaherbivorentheorie geführt hat. Entscheidend für ein funktionierendes Ökosystem in Europa sind nach dieser Theorie Wisent, Wildpferd, Auerochse, Rotwild, Wildschwein und einige andere große Pflanzenfresser.

Da abgesehen vom Auerochsen noch alle in historischer Zeit in Europa vorhandenen großen Pflanzenfresser und Beutegreifer existieren, versucht man ein Konzept zu entwerfen, wie man das gesamte ursprüngliche Ökosystem auf Teilflächen wiederherstellen und natürliche Dynamik in der Natur wieder zulassen kann.

Dazu wäre auch die Auswilderung anderer Großtiere in Mittel- und Westeuropa nötig. Wisent, Wildpferd, Rotwild, Elch, Wolf, Luchs, Braunbär und weitere einst fast ausgestorbenen Tiere wie Biber, Europäischer Mufflon, Alpensteinbock und andere müssten auf vernetzten, aber durchaus begrenzten Flächen wieder zusammenleben und ihre natürliche Dynamik entfalten können, statt in Gehegen und isolierten Reservaten eine Randexistenz zu führen. Nur so könnte auch der Wisent wieder zu einer nichtgefährdeten Art werden.

[Bearbeiten] Weblinks

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