Gruiten
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Gruiten (gesprochen: Grüten) ist seit 1975 ein Stadtteil von Haan in Nordrhein-Westfalen, hat ungefähr 6.000 Einwohner und liegt 159 m ü. NN. Gruiten unterteilt sich in Gruiten-Dorf und Gruiten, wo das neue Ortszentrum, das ehemalige Rathaus und der Bahnhof liegen. Gruiten-Dorf beschreibt sich selber als kleines historisches Dorf mit einer traditions- und denkmalbewussten Bevölkerung. Durch Gruiten-Dorf fließt die Düssel.
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[Bearbeiten] Wappen
Auf dem Wappen der Gemeinde Gruiten ist als Symbol für den Kalkabbau eine nach links ansteigende natürliche Felswand zu sehen, neben der rechts eine silberne, aufgerichtete Spitzhacke mit goldenem Stil schwebt.
[Bearbeiten] Geschichte
Man datiert die Entstehung der Siedlung auf die Zeit um das Jahr 1000. Auch über die Herkunft des Namens gibt es nur Vermutungen. Er soll auf den Ursprung und die Beschaffenheit der Bodenverhältnisse hinweisen, beispielsweise auf Sand, Kies, Steingeröll und Kalk.
Nachdem das Herzogtum Berg 1815 aufgelöst und Preußen zugeordnet wurde, entwickelte es sich als selbstständige Gemeinde.
Im wirtschaftlichen Mittelpunkt stand über Jahrhunderte der Abbau von Kalk.
Eine hohe Bedeutung für den Ort hatte der Prälat Bernhard Marschall, der jahrzehntelang als Pfarrer der kath. Kirchengemeinde wirkte und am 1. März 1953 zum Ehrenbürger ernannt wurde. Er wirkte unter anderem 1945 auf den damaligen deutschen Bataillonsführer Oberleutnant Johannes Baczewski ein, um eine kampflose Übergabe des Dorfes an die amerikanischen Truppen zu erreichen. Die Zerstörung des Ortes sowie starke Verluste unter der Zivilbevölkerung und den Soldaten konnten so vermieden werden.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Ortsteil Gruiten-Dorf mit seinen gut erhaltenen Fachwerkhäusern stellt die größte intakte historische Siedlung auf Haaner Stadtgebiet dar.
Ältestes Wohnhaus ist das "Haus am Quall", von dem zumindest ein Gebäudetrakt auf das 14. Jahrhundert zurückdatiert werden kann. Es war ursprünglich Teil eines Hofes am Quall. 1978-1980 wurde es rekonstruiert und neu aufgebaut und heute für Feiern, Lehr- und Informationsveranstaltungen genutzt.
Die evangelisch-reformierte Kirche aus dem Jahr 1721 in dem Ensemble mit Predigthaus (1682) und Altem Pfarrhaus (1764) und der verbliebene Kirchturm der alten Wehrkirche auf dem katholischen Friedhof (Ende 12. Jhd.) lassen neben den traditionellen Wohnhäusern nacherleben, wie die bergischen Dörfer früher aussahen. Die römisch-katholische St.-Nikolaus-Kirche stammt aus dem Jahr 1879.
Die einstige Bedeutung des Kalkabbaus für Gruiten hat viele Spuren hinterlassen. Zahlreiche Zeitzeugen sind heute noch in Form kleinerer Gruben und Steinbrüche in der Landschaft und im Düsseltal zu erkennen. Unübersehbar ist die Grube 7, die bis Ende der 1960er Jahre genutzt wurde. Eine ursprünglich geplante Weiterverwendung als Mülldeponie wurde verworfen, und so ist die Grube 7 inzwischen ein Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet. Ein weiteres Überbleibsel aus dieser Zeit ist der "Puderberg", ein künstlicher Hügel aus Staub, Erde und Steinen in Bahnhofsnähe an den Gleisen nach Hochdahl-Millrath.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In der Nähe des Landschaftsschutzgebietes gibt es das Gewerbegebiet Düsselberg, das sich über die Straßen Leichtmetallstraße, Düsselberger Straße, Thunbuschstraße und Fuhr erstreckt. Dort sind mittelständische Unternehmen ansässig, u.a.:
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 13' 5" N, 7° 0' 41" O