Gestohlene Generationen
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Der Begriff Gestohlene Generationen (oder auch Stolen Generations) bezeichnet verschiedene Generationen von Kindern der australischen Ureinwohner (Aborigines), die von der australischen Regierung aus ihren Familien entfernt wurden. Die Zwangsentfernung der meist „halbblütigen“ Kinder (engl. half-caste children) geschah etwa von 1900 bis (offiziell) 1969. Zehn bis dreißig Prozent aller Aborigines-Kinder waren betroffen.
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[Bearbeiten] Maßnahmen und Gründe
Die Kinder und Jugendlichen wurden in Erziehungslager geschickt, wo sie zu „Weißen“ erzogen werden sollten. Sie wurden dort auf ihre späteren Zwangsaufgaben vorbereitet, die sie als Haushaltshilfe oder in anderen Dienstleistungsberufen zu verrichten hatten.
Die hinzugekommenen Europäer gingen davon aus, dass die „weiße Rasse“ die einzige sei, die eine Überlebenschance in Australien habe. Da man also davon ausging, dass sich die „Ureinwohnerfrage“ sozusagen von selbst erledigen würde, konzentrierte man sich auf die Erziehung der so genannten half-caste oder half-blooded children, also der „halbblütigen“ Kinder. Man sagte sich, dass diese jedoch nur mit der Hilfe der Europäer ein erträgliches Leben führen könnten.
[Bearbeiten] Reaktionen
Nach Veröffentlichung des Abschlussberichts Bringing Them Home erlangten die Gestohlenen Generationen weltweite Aufmerksamkeit. Ein Gedenktag, der National Sorry Day, wurde eingerichtet.
Im August 2007 gab es erstmals ein richtungsweisendes Urteil, das den geschädigten Kindern eine Entschädigung zusprach.[1] Am 13. Februar 2008 entschuldigte sich der neugewählte Premierminister Kevin Rudd in einer Rede vor dem australischen Parlament für das den Aborigines während zwei Jahrhunderten angetane Unrecht.[2]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Meldung in Der Standard vom 30. Oktober 2007
- ↑ Swissinfo: Australien entschuldigt sich erstmals formell bei Ureinwohnern, 13. Februar 2008
[Bearbeiten] Siehe auch
- Long Walk Home, ein Film, der das Schicksal der Gestohlene Generationen thematisiert.