Georg von Schnitzler

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Georg August Eduard Schnitzler, seit 1913 von Schnitzler (* 29. Oktober 1884 in Köln, † 24. Mai 1962 in Basel) war Vorstandsmitglied der I.G. Farben.

[Bearbeiten] Leben

Schnitzler stammte aus einer angesehenen Familie, die 1913 in den preußischen Adelsstand erhoben wurde. Sein Onkel Richard von Schnitzler war Teilhaber eines Kölner Bankhauses und Aufsichtsratsmitglied bei der Hoechst AG. Georg hatte eine um 1880/90 geborene Kusine, Ottilie Marie Edith, die später mit Kurt Freiherr von Schröder verheiratet gewesen ist.

Nach dem Schulbesuch in Köln studierte Schnitzler Rechtswissenschaft in Bonn, Leipzig und Berlin; 1907 erfolgte seine Promotion. Danach absolvierte er eine praktische Ausbildung bei J. H. Stein, einem Kölner Bankhaus, und trat 1912 in die Firma seines Vaters, die Hoechst AG, ein.

Von 1914 bis 1918 wurde er im Ersten Weltkrieg als Frontsoldat eingesetzt, bis er 1919 Prokurist bei Hoechst AG wurde. 1920 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied ernannt, wurde er bald darauf Leiter des Farbenverkaufs, bis er 1924 zum ordentlichen Vorstandsmitglied gewählt wurde. In diesem Posten war er 1925 bei der Ausarbeitung der Fusionsverträge mit dem I.G.-Farben-Konzern tätig, deren Vorstandsmitglied er zwischen 1926 und 1945 wurde. 1929 wurde Schnitzler zum Reichskommissar für die Weltausstellung in Barcelona ernannt.

Dass er politisch engagiert war, bewies er, als er 1934 in die SA eintrat und im Laufe der Zeit den Rang eines Hauptsturmführers erreichte. Auch war er Mitglied der Deutschen Arbeitsfront. 1938 trat er in die NSDAP ein. 1937 erfolgte seine Versetzung als Betriebsführer des I.G.-Farben-Verwaltungsgebäudes in Frankfurt am Main; 1942 war er Wehrwirtschaftsführer und 1943 Vorsitzender des Chemikalienausschusses.

Schnitzler war zusätzlich Mitglied in verschiedenen Aufsichtsräten, und Vizepräsident des Schiedsgerichtshofes der Internationalen Handelskammer.

Zu Schnitzlers Verbrechen im Zweiten Weltkrieg zählt das Ausbeuten von französischen und polnischen Chemiebetrieben, um die Vormachtstellung der I.G. Farben in Europa zu sichern. Darum wurde er im Nürnberger I.G.-Farben-Prozess am 30. Juli 1948 zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt, aus der er 1949 vorzeitig entlassen wurde. Schnitzler, der 1950 zum katholischen Glauben konvertierte, war nach dem Krieg Präsident der Deutsch-Ibero-Amerikanischen Gesellschaft.

Seine Ehefrau Lilly von Schnitzler förderte in hohem Maße den Maler Max Beckmann, die Kunstsammlung mit einer Vielzahl seiner Werke gelangte 1957 als Legat Georg und Lilly von Schnitzler an das Wallraf-Richartz-Museum und befindet sich heute im Museum Ludwig in Köln.

PND: Datensatz zu Georg von Schnitzler bei der DNB

Keine Treffer im DNB-OPAC, 04. Januar 2008

Personendaten
NAME	Schnitzler, Georg von
KURZBESCHREIBUNG	Industrieller
GEBURTSDATUM	29. Oktober 1884
GEBURTSORT	Köln
STERBEDATUM	24. Mai 1962
STERBEORT	Basel