Bankhaus J. H. Stein
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Das Bankhaus J. H. Stein wurde 1790 in Köln gegründet, betrieb ursprünglich Kommissionsgeschäfte mit Leder, Eisenwaren, Kolonialwaren, Wein und Porzellan, ging bald jedoch auf das Bankgeschäft über. 1904 fand die Umwandlung von der offenen Handelsgesellschaft in eine Kommanditgesellschaft statt.
Gründer des Bankhauses war Johann Heinrich Stein (1773-1820).
Im Jahr 1822 wurde Karl Eduard Schnitzler (1792-1864), der im Jahr zuvor Steins Tochter Wilhelmine geheiratet hatte, Teilhaber des Bankhauses.
Kurt Freiherr von Schröder (1889–1966) war als Schwiegersohn Richard von Schnitzlers von 1921 bis 1945 Teilhaber der Bank, die engen Kontakt zu den Industriellen an Rhein und Ruhr pflegte. Die Bank zählte zu den Hausbanken von Bayer und der I.G. Farben. Im Ausland wurde das Bankhaus durch die J. Henry Schröder Bank vertreten, mit der der Bankierssohn von Schröder verwandtschaftlich verbunden war. Von Schröder verwaltete auch persönlich das Sonderkonto S des Freundeskreises der Wirtschaft, später Freundeskreis Reichsführer-SS genannt. Am 4. Januar 1933 fand in diesem Bankhaus eine Geheimbesprechung statt, in der Adolf Hitler, Franz von Papen (Zentrumspartei) und er selbst aus Sorge vor dem Bolschewismus Vorbereitungen für eine Regierungsübernahme vereinbarten. Heinrich Himmler und Rudolf Heß warteten während des Gesprächs im Nebenzimmer.
1978 trat die Hannover Rückversicherungs AG als Kommanditist ein, 1985 die Banque Indosuez. Im Jahre 1987 erfolgte die Fusion der Kreditinstitute Marcard & Co und J. H. Stein zu Marcard, Stein & Co, heute Teil der Großbank M. M. Warburg & CO.