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Freund-Feind-Erkennung – Wikipedia

Freund-Feind-Erkennung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eine Freund-Feind-Erkennung (engl. identification friend foe (IFF)) ist ein elektronisches System, das die Identifizierung eines erkannten Objekts ermöglicht. Meist wird es bei militärischen Radar-Systemen eingesetzt, um feindliche Kampfflugzeuge schnell zu erfassen. Es wird aber zunehmend auch für Bodenfahrzeuge und Schiffe eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Funktionsweise Radar

Eine Freund-Feind-Erkennung basiert auf der Kommunikation eines Abfragegerätes (Interrogator) am Boden oder an Bord eines Luftfahrzeugs mit einem Antwortgerät (Transponder) an Bord eines anderen Luftfahrzeuges. Dessen Transponder muss mit einem entsprechendem kryptographischen Schlüssel geladen sein. Das Abfragegerät sendet eine Anfrage (Request) an den Transponder des Luftfahrzeugs; dieser antwortet mit dem einprogrammierten Schlüssel, der mit jenem des Abfragegerätes übereinstimmen muss. In diesem Fall wird das Luftfahrzeug erfolgreich als Freund identifiziert.

Technisch beruht das militärische IFF-Verfahren auf dem gleichen Prinzip wie das zivile Sekundärradar. Beide nutzen die gleichen in der zivilen Flugsicherung standardisierten Frequenzen (1030/1090 MHz) für Sendung und Empfang. Das militärische IFF-System ist mit dem zivilen SSR-System (Secondary Surveillance Radar) kompatibel; siehe auch Flugfunktransponder.

[Bearbeiten] Einsatz

[Bearbeiten] Luftstreitkräfte

Das System kommt bei den meisten militärischen Luftraumüberwachungs-Radarsystemen, bei Flak- und Flugabwehrraketensystemen (siehe HAWK und Patriot) sowie in den meisten fliegenden Waffensystemen zum Einsatz. Auch beim schultergestützten FlaRak-System FIM-92 Stinger wird ein IFF-System eingesetzt.

[Bearbeiten] Bodenstreitkräfte

Bei Bodenstreitkräften wie Infanterie- und Panzertruppe werden Reflektoren genutzt. Diese befinden sich auf einer festgelegten Position an den Uniformen und Fahrzeugen. Sie reflektieren Infrarotlicht und ermöglichen so in der Nacht die Identifizierung bei Verwendung von Nachtsichtgeräten.

Eine weitere Variante wird von Rheinmetall Defence entwickelt. Der sogenannte ZEFF Basisdemonstrator Soldat soll den Soldaten im Gefecht eine zuverlässige Freund-Identifizierung ermöglichen. Das System besteht dabei aus der Abfrageeinheit (angebracht an der Handwaffe) und einem Transponder (an Schulter oder Helm befestigt). Der im Jahr 2005 an der Infanterieschule Hammelburg vorgestellte Prototyp soll 2009 einsatzfähig sein. Die maximale Reichweite soll dann 3.000 m betragen.

[Bearbeiten] Geschichte

siehe auch: Sekundärradar

Die ersten IFF-Geräte wurden im Zweiten Weltkrieg entwickelt. Deutsche Jäger verfolgten britische Bomber oft bis nach England zurück, um sie kurz vor der Landung abzuschießen. Die englische Luftabwehr hatte nun das Problem, feindliche von eigenen Maschinen zu unterscheiden. Das streng geheime System trug den Codename Parrot (Papagei) - und wenn zur Identifikation Lotsen die Flugzeugbesatzung aufforderten, dieses „Ur-IFF" einzuschalten, übermittelten sie: „Squawk your parrot", also in etwa: „Lass Deinen Papagei kreischen!"[1] Die Bezeichnung Squawk wird noch heute in der Luftfahrt für den Transpondercode benutzt.

Auf deutscher Seite entwickelte Telefunken ein IFF-System. Die Bordgeräte „Erstling" (FuG 25a) arbeiteten mit den Frequenzen 168MHz (Antwortgeber/Sender) bzw. 117-133MHz (Abfrageempfänger). Die technische Bezeichnung lautete: 300W-Ukw-Abfrage-Impuls-Wiederholer.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Fliegermagazin 08/2005

[Bearbeiten] Weblinks


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