Franz Ludwig Cancrin

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Franz Ludwig Cancrin (* 1738; † 1816) war ein Ingenieur, Mineraloge, Metallurge und Baumeister der vorindustriellen Zeit. Er stammte aus einer Familie, die dem Berg- und Hüttenwesen eng verbunden war und in den Jahren 1736–1790 die Silberbergwerke von Bieber im Spessart in der damaligen Grafschaft Hanau leitete. Er stand deshalb zunächst in Diensten des Landgrafen Wilhelm IX./I. von Hessen-Kassel (1743–1821), der seit 1760 die Grafschaft Hanau regierte und war so an der Errichtung von Wilhelmsbad beteiligt. Unter anderem konstruierte er dort ein großes, heute noch erhaltenes Karussell. Bei dem Vater von Wilhelm IX., Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel, setzte er seine Karriere in Kassel fort, wurde dort Mathematikprofessor an der Militärakademie, oberster Baumeister der Landgrafschaft, Direktor des Theaters und der Münze.

Franz Ludwig Cancrin verfasste die zwölfbändigen Grundzüge der Berg- und Salzwerkskunde. Von Katharina II. erhielt er das Angebot, Direktor der Salzwerke in Staraja Russa im Gouvernement Nowgorod zu werden. 1783 ging er deshalb nach Russland. 1798 wurde er Staatsrat in St. Petersburg.

Der russische Staatsmann und General Georg Cancrin (* 1774; † 1845) war sein Sohn. Das Mineral Cancrinit ist nach ihm benannt.

[Bearbeiten] Werke

• Grundzüge der Berg- und Salzwerkskunde. 12 Bände. Frankfurt 1778-91. – Eine russischsprachige Übersetzung erschien 1785 – 1791 in St. Petersburg.
• Bewährte Anweisung Schornsteine feuerfest zu bauen, wie auch Stubenöfen nach russischer Art zu verbessern. Leipzig 1797. 2. Aufl.: Marburg 1799.
• Vollständige Abhandlung von den Öfen und Kaminen im Russischen Reiche, Gießen 1805. Marburg 1811.

Personendaten
NAME	Cancrin, Franz Ludwig
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Ingenieur, Mineraloge, Metallurge und Baumeister der vorindustriellen Zeit
GEBURTSDATUM	1738
STERBEDATUM	1816