Feldkirchen in Kärnten
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Feldkirchen (FE) | |
Fläche: | 77,49 km² | |
Koordinaten: | 46° 43′ N, 14° 6′ OKoordinaten: 46° 43′ 25″ N, 14° 5′ 31″ O | |
Höhe: | 554 m ü. A. | |
Einwohner: | 14.268 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 184 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 9560 | |
Vorwahl: | 04276 | |
Gemeindekennziffer: | 2 10 02 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 5 9560 Feldkirchen |
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Offizielle Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Robert Strießnig (SPÖ) | |
Gemeinderat: (2003) (31 Mitglieder) |
Feldkirchen in Kärnten (slowenisch: Trg) ist eine Stadt in Kärnten und Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Stadt Feldkirchen liegt am nördlichen Rand des Klagenfurter Beckens. Das Gemeindegebiet liegt zwischen 510 m (tiefster Punkt an der Gemeindegrenze zu Ossiach im Bachbett der Tiebel) und 1.069 m (höchster Punkt, Taubenbühel am Ossiacher Tauern), Feldkirchen selbst in etwa 550 m Seehöhe. Durch Feldkirchen fließen die Tiebel sowie die Glan.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Die insgesamt 85 Ortschaften der Stadtgemeinde sind in folgende 12 Katastralgemeinden gegliedert:
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Fasching
Feldkirchen
Glanhofen
GradischHoefling
Klein St. Veit
Pernegg
RabensdorfSt. Ulrich
Sittich
Tschwarzen
Waiern
Folgende 85 Ortschaften umfasst das Stadtgemeindegebiet (dahinter die jeweilige Einwohnerzahl gemäß der Volkszählung vom 15. Mai 2001):
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[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Himmelberg | Steuerberg | Sankt Urban |
Steindorf | Glanegg | |
Ossiach Velden |
Techelsberg | Moosburg |
[Bearbeiten] Geschichte
Für das römische Feldkirchen ist anzunehmen, dass es sich um die Straßenstation Beliandrum handelt. Die von Aquileia nach Norden über den Plöckenpass ins Drautal führende Via Iulia Augusta verlief über Irschen (castrum Ursen) - Spittal (Teurnia) - Krastal - Treffen und Feldkirchen (Beliandrum?) nach Virunum. Wie von Teurnia zweigte von Feldkirchen eine Straße nach Salzburg (Iuvavum) ab und führte wahrscheinlich über (St. Leonhard) Sirnitz (Beliandrum?) - Flattnitz (Tarnasicis) - Stadl/Mur (Graviacis) nach Moosham (Immurium) und weiter nach Salzburg.
Feldkirchen wurde um 1065 als Ueldchiricha erstmals urkundlich erwähnt, früheste Erwähnungen von Spital und Michaelskirche lassen sich auf 1371 bzw. 1387 datieren. Das Stadtwappen wurde 1449 von Friedrich III. gestiftet. Die Spitalskirche wird 1465 errichtet und das Spital drei Jahre später erweitert.
1849 wurde die Großgemeinde Feldkirchen gebildet und erhielt ein Bezirksgericht, 1930 folgte die Erhebung zur Stadt.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 hat Feldkirchen 14.030 Einwohner, davon sind 94,1 % österreichische, 1,2 % bosnische und 1,1 % deutsche Staatsbürger. 77,1 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen, 12,0 % zur evangelischen und 0,8 % zur orthodoxen Kirche, 2,0 % sind islamischen Glaubens, 5,1 % konfessionslos.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bamberger Amthof
Die Geschichte des Amthofes in Feldkirchen lässt sich bis weit in das Mittelalter zurückverfolgen. Er wird als "Turm" von Feldkirchen erwähnt und diente den Bambergischen Amtmännern als Verwaltungssitz, deshalb auch die Bezeichnung Bamberger Amthof. Als gegen Ende des 15. Jahrhunderts die Türken ins Land einfielen, konnte sich die Bevölkerung in diesem Gebäude verschanzen.
In der heutigen Ansicht dürfte der Baukörper etwa 300 Jahre alt sein. Das mittelalterliche Flair versuchte man bei der 1993 stattgefundenen Revitalisierung des Gebäudes möglichst zu erhalten (verliesartiges "Gwölb", Innenhof mit Arkadengängen, Brunnenschacht).
Heute ist der Amthof ein Kulturzentrum und Veranstaltungszentrum, in dem die Musikschule, Probenräume für Vereine sowie Seminarräume für verschiedene Veranstaltungen und Kreativkurse untergebracht sind. Der Festsaal, der auch als Trauungssaal Verwendung findet, wird gerne für festliche Anlässe gemietet. Im überdachten Innenhof finden Konzerte, Theateraufführungen, Vernissagen und andere kulturelle Ereignisse statt. In den Galerieräumen und im verliesartiges "Gwölb" werden Ausstellungen heimischer und international bekannter Künstler gezeigt. Das Kultur Forum Amthof nutzt die Räumlichkeiten des Amthofes für kulturelle Veranstaltungen, welche im Auftrag der Stadtgemeinde Feldkirchen von den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Kultur Forums geplant, koordiniert und organisiert werden.
Außerdem beherbergt der Amthof ein kleines Stadtmuseum zur Geschichte der Stadt und der Umgebung mit interessanten Exponaten, wie der gotischen Zinnkanne.
[Bearbeiten] Römische Grabinschrift, 2. Jahrhundert n. Chr.
An der Apsis-Aussenwand der Filialkirche Heiliger Michael ist der römische Grabstein mit der übersetzten Inschrift angebracht: „Aurelia Sura hat zu ihren Lebzeten für sich, ihren geliebten Ehemann Tricco und ihren Sohn Aurelius Ursus, der mit 32 Jahren gestorben ist, (diesen Stein) machen lassen.“
[Bearbeiten] Sakralbauten
- Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt („Maria im Dorn“) in Feldkirchen: Der Vorgängerbau der heutigen Stadtpfarrkirche war eine Eigenkirche des Adelsgeschlechts der Eppensteiner und wurde 1065/66 erstmals urkundlich erwähnt. Die Basilika wurde nach 1166 gebaut, als Pfarre wurde Feldkirchen erstmals 1285 genannt.
- Die Filialkirche Hl. Michael im südlichen Stadtteil, in gotischem Stil erbaut und Anfang des 19. Jahrhunderts barockisiert. Urkundlich erstmals erwähnt im Jahre 1387.
- Die Filialkirche Hl. Philipp und Hl. Jakob in Sittich wurde in gotischem Stil erbaut und 1438 erstmals erwähnt. Markantestes Merkmal der Kirche ist ihr weíthin sichtbarer Turm.
- Die Filialkirche Hl. Martin in St. Martin ist ebenfalls ein gotischer, im Kern aber romanischer Kirchenbau, der als Kirche 1136, als Pfarrkirche 1519 erstmals erwähnt wurde.
- Die dem Hl. Nikolaus geweihte Pfarrkirche in St. Nikolai ist eine kleine, von einer Wehrmauer umgebene Kirche. Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1353. 1894 wurde der Kirchenbau nach Westen verlängert.
- Die Pfarrkirche in St. Ulrich ist eine romanische Chorturmkirche und wurde 1144 erstmals erwähnt.
- Die Filialkirche heiliger Lambert befindet sich in der Ortschaft Hart und ist ob seiner kunsthistorischen Schätze sehr bemerkenswert.
- In Waiern befindet sich die evangelische Trinitatiskirche, die 1853 eingeweiht wurde.
- In Rottendorf steht die Filialkirche Heilige Wolfgang und Magdalena. Die ehemalige Wehrkirche vom Ende des 15. Jahrhunderts wurde im Westen des Weilers auf einem Vorsprung des Pollenitzenabhanges errichtet.
[Bearbeiten] Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Die Stadtpfarrkirche „Maria im Dorn“ zählt zu den ältesten Gotteshäusern des Landes. Ihren Namen leitet sie von einer Legende ab, die in der Kirche verzeichnet ist.
Wann die erste Kirche erbaut wurde, ist unbekannt. Die Siedlung wird erstmalig in einer Schenkungsurkunde Kaiser Arnulfs von Kärnten am 26. Dezember 888 als „Veldchiricha“, das ist Kirche im Felde, genannt. Der Ort gelangte in den Besitz der Eppensteiner, die als Herzoge von Kärnten 1122 ausstarben. 1166 gelangte Feldkirchen an das Bistum Bamberg, bei dem der Markt bis 1759 blieb, um dann an Österreich zu kommen. Die Pfarrkirche war eine hochfürstlich bambergische, heute in der Diözese Gurk. Als Pfarre wird sie erstmals 1313 erwähnt. Im 15. Jahrhundert wurde sie zu einer Wehrkirche wegen der Türken- und Ungarneinfälle ausgebaut. Bauurkunden fehlen.
Die Kirche ist eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit einem Chorquadrat aus vorromanischer Zeit, einem gotischen Chor und barockisierten Turm. Auf ihr hohes Alter weist auch die Ostchor-Turmanlage hin. Kurz vor oder nach 1200 erfolgte der romanische Bau mit flach gedeckten Schiffen und Apsiden. Um 1340 wurde der gotische Chor errichtet, der der Friesacher Chorgruppe angehört. Um 1500 erhielten die Schiffe spätgotische Netz- und Sternrippengewölbe. Romanische und gotische Freskenreste bezeugen die einstige malerische Ausstattung des Kircheninneren. Im Barock erhielt der Turm seine heutige Gestalt und die Kirche ihre Einrichtung. Die westliche Vorhalle stammt aus dem Spätbiedermeier.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
- Ein ehemaliger Abschnitt der Rudolfsbahn: St. Veit an der Glan - Villach (ÖBB-Fahrplanbild 650)
- mehrere Buslinien
Bundesstraßen:
- Gurktal Straße (B 93)
- Ossiacher Straße (B 94)
- Turracher Straße (B 95)
Landesstraßen:
- Ossiacher See Südufer Landesstraße (L49)
- Goggausee Landesstraße (L80)
- Ossiacher Tauern Landesstraße (L47)
[Bearbeiten] Bildung
- Fachhochschule Kärnten
- Bundesrealgymnasium (Gymnasium)
- Handelsakademie und Handelsschule
- 2 Hauptschulen (Schwerpunkt: IT oder Sport ;Italienisch oder Musik kreativ)
- Musikschule
- Polytechnische Schule
- Allgemeine Sonderschule
- 7 Volksschulen
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 31 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2003 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
[Bearbeiten] Stadtrat
Der Stadtrat besteht aus 7 Mitgliedern und setzt sich aus folgenden Stadträten zusammen:
- Bürgermeister Robert Strießnig, SPÖ
- 1.Vizebürgermeister Herwig Seiser, SPÖ
- 2.Vizebürgermeister Mag. Robert Schurian, BZÖ
- Stadtrat Karl Lang, SPÖ
- Stadtrat Mag. Erhard Blaßnig, BZÖ
- Stadtrat Martin Treffner, ÖVP
- Stadtrat Ing. Jürgen Mainhard, ÖVP
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen mit der Kirche im Feld zeigt die Pfarrkirche Maria im Dorn als Basilika mit Chorturm sowie dem südöstlich der Kirche errichteten romanischen Karner.
Es wurde Feldkirchen ursprünglich in der Zeit unter Pankraz Ungnad, zeitweilig Besitzer der Feste Dietrichstein und des Marktes, verliehen, in der König Friedrich IV. dem Markt Handelsrechte (1441) und ein Jahrmarktprivileg (1453) verlieh. Das älteste erhaltene Marktsiegel auf einer Urkunde vom 7. November 1541 enthält die Jahreszahl 1459. Um 1530/40 wurde ein kleineres Stadtsiegel angefertigt (erhalten in einer Urkunde von 1542), das bis ins 18. Jahrhundert hinein in Gebrauch blieb und unter anderem die Grundlage für die Neuverleihung des Wappens von 1969 bildete. Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:
- In von Blau und grün geteiltem Schild eine steinplattengedeckte silberne Kirche mit Turm über dem Chorquadrat und skulptiertem Portal längsseits; vor dem Chorschluss ein runder silberner Karner mit Kegeldach.[1]
Die Fahne Feldkirchens ist Blau-Weiß-Grün mit eingearbeitetem Wappen.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Bamberg, Bayern, seit 1. Oktober 1993
- Ahrensburg, Deutschland, seit 13. Februar 1998
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Hubert Wilfan (1922-2007), Bildhauer
- Otto Maria Polley (1910-1984), Schriftsteller
- Herbert Gantschacher, Regisseur
- Sven Klimbacher, Eishockeyspieler
- Sigi Grabner, Snowboardweltmeister und Olympiadritter
- Helmut Fian, Maler[2]
[Bearbeiten] Literatur
- Feldkirchen in Kärnten. Eigenverlag der Stadtgemeinde Feldkirchen i. K., 1980 (Nachdruck 2004), herausgegeben von einem Mitarbeiterkreis unter der Leitung von Wolfgang Putzinger.
- DEHIO Kärnten - Topographisches Denkmälerinventar, S. 127-135. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X
- Österreichische Kunst-Topographie. I. Band: Herzogthum Karnten, Wien 1889, S. 38-39; In Commission bei Kubasta & Voigt, aus der K. K. Hof- und Staatsdruckerei.
[Bearbeiten] Weblinks
-
Commons: Feldkirchen in Kärnten – Bilder, Videos und Audiodateien
- Offizielle Homepage der Stadt Feldkirchen
- Kultur Forum Amthof
- Touristikbüro der Stadtgemeinde Feldkirchen
- Gemeindedaten von Feldkirchen in Kärnten bei der Statistik Austria
[Bearbeiten] Quellen und Anmerkungen
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen, S. 90. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1
- ↑ Siehe http://www.basis-wien.at/cgi-bin/browse.pl?t=fipo.tpl&fipoid=15151
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