Escitalopram
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Strukturformel | |||||||||
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Allgemeines | |||||||||
Freiname | Escitalopram | ||||||||
Andere Namen | |||||||||
Summenformel | C20H21FN2O | ||||||||
CAS-Nummer | 128196-01-0 | ||||||||
PubChem | 146570 | ||||||||
ATC-Code | |||||||||
DrugBank | DB01175 | ||||||||
Arzneistoffangaben | |||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||
Wirkmechanismus | |||||||||
Fertigpräparate |
Cipralex® (CH), (EU) |
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Verschreibungspflichtig: Ja | |||||||||
Eigenschaften | |||||||||
Molare Masse | 324,39 g·mol−1 | ||||||||
Dichte | |||||||||
Siedepunkt | |||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Escitalopram ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und gehört zu einer Gruppe von Arzneistoffen, die als Antidepressiva bezeichnet werden. Es ist das Eutomer des Arzneistoffs Citalopram. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Escitalopram unter dem Markennamen Cipralex® im Handel und wird vom Pharmaunternehmen Lundbeck vermarktet bzw. von Kohlpharma reimportiert.
Da kurz vor seiner Markteinführung das razemische Pendant Citalopram (Handelsname des Originalpräparats: Cipramil®) den Patentschutz eingebüßt hatte, wurde dem Hersteller die Vermarktung einer Scheininnovation (Me-too-Präparat) zur Verlängerung der Patentschutzfrist vorgeworfen.[2]
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Eigenschaften
Escitalopram ist ein Arzneimittel mit antidepressiver und angstlösender Wirkung. Er gehört zur Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und ist in Deutschland für die Behandlung von Depression, Panikstörung, Soziale Phobie, generalisierte Angststörung und Zwang zugelassen.
[Bearbeiten] Wirkmechanismus
Escitalopram hat weitgehend denselben Wirkmechanismus wie die anderen SSRI. Es hemmt die Wiederaufnahme - das Re-Uptake - von Serotonin aus dem synaptischen Spalt, wodurch mehr von dieser Transmittersubstanz zur synaptischen Übertragung (bzw. eine höhere Konzentration über längere Zeit) im ZNS zur Verfügung steht.
Die Selektivität dieser Wiederaufnahmehemmung ist bei (Es)Citalopram höher als bei allen anderen SSRI, d.h. weitere Transmittersysteme werden von Escitalopram am wenigsten beeinflusst.[3][4]
[Bearbeiten] Vergleich mit Citalopram
Bislang konnte in keiner klinischen Studie ein statistisch signifikanter Vorteil von Escitalopram gegenüber Citalopram gezeigt werden. Belege für einen klinisch bedeutsamen Wirkvorteil von Escitalopram im Vergleich zu Citalopram fehlen ebenfalls.[5] In Großbritannien musste der Hersteller eine Werbekampagne auf behördliche Abmahnung hin zurückziehen, da die darin behaupteten Vorteile von Escitalopram nicht belegt waren.[6] Die einzige Originalpublikation (eine Metaanalyse), die Escitalopram Vorteile gegenüber Citalopram bescheinigte, erschien in einer vom Hersteller finanzierten Zeitschriftenbeilage und wurde von einem Autor verfasst, der finanzielle Verbindungen zur Firma hatte.[7] Dieser Vorgang gilt mittlerweile als Lehrbeispiel für den Einfluss von Interessenkonflikten auf den Inhalt medizinischer Fachzeitschriften.[8]
Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass Escitalopram besser verträglich ist und besser wirkt als Citalopram.[9][10]
[Bearbeiten] Unerwünschte Wirkungen
[Bearbeiten] Nebenwirkungen
Eine der häufigsten Nebenwirkungen ist Übelkeit, die bei mehr als 10 % der Patienten auftritt. Bei 1 bis 10 % der Patienten kommt es außerdem zu Durchfall und Erbrechen, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit oder Schwindel, vermehrtem Schwitzen, vermindertem Appetit, Müdigkeit oder Fieber. Sowohl Männer als auch Frauen zeigen häufig eine verminderte Libido, und es kommt zu Orgasmusstörungen, Ejakulationsstörungen und Impotenz. All diese Nebenwirkungen treten vermehrt in der ersten oder zweiten Behandlungswoche auf und nehmen bei fortgesetzter Behandlung an Intensität und Häufigkeit ab.
Häufig kommt es auch zum Gähnen, welches nicht durch Müdigkeit hervorgerufen wird. Diese Nebenwirkung lässt aber ebenfalls nach ein paar Wochen der regelmäßigen Einnahme ab.
[Bearbeiten] Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden in Kombination mit nicht selektiven Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) beobachtet. Nicht zu empfehlen ist außerdem die Kombination mit einem MAO-A-Hemmer. Besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordert die Kombination mit Selegilin (MAO-B-Hemmer), serotonergen Arzneimitteln, anderen Arzneimitteln, die die Schwelle für Krampfanfälle herabsetzen, Lithium, Tryptophan, Johanniskraut und oralen Antikoagulantien.
[Bearbeiten] Darreichungsform und Dosierung
Escitalopram kann sowohl in Form von Tabletten (10 mg oder 20 mg) als auch in Tropfenform eingenommen werden. Die übliche Dosis beträgt einmal täglich 10 mg und kann je nach individuellem Ansprechen auf 20 mg erhöht werden.
[Bearbeiten] Besondere Warnhinweise: Schwangerschaft und Stillzeit
Escitalopram sollte bei schwangeren Frauen nur wenn unbedingt notwendig und nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko angewendet werden. Plötzliches Absetzen während der Schwangerschaft sollte vermieden werden. Escitalopram-Anwenderinnen, welche eine Schwangerschaft vermuten, sollten sich schnellstmöglich an ihren Arzt wenden.[11]
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- Hauptartikel: SSRI und Schwangerschaft
Es ist davon auszugehen, dass Escitalopram in die Muttermilch übergeht. Daher sollte während der Behandlung nicht gestillt werden.[12]
[Bearbeiten] Absetzsyndrom
Nach längerer Anwendung von SSRIs können bei plötzlichem Therapieabbruch bei einigen Patienten Entzugsreaktionen auftreten. Dies können Schwindel, Kopfschmerzen, Nausea, Parästhesien, Tremor, Angst, Palpitation, vermehrtes Schwitzen, Nervosität und Schlafstörungen sein. Um dies zu verhindern sollte die Behandlung ausschleichend beendet werden.[13]
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- Hauptartikel: SSRI Discontinuation Syndrome
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b Escitalopram bei ChemSpider
- ↑ arznei-telegramm 2003; 34: 83-4.
- ↑ http://www.aerztewoche.at/viewArticleDetails.do?articleId=400
- ↑ http://www.depression-depressionen.de/VIII_escitalopram/escitalopram-ssri.html
- ↑ arznei-telegramm 2004; 35: 34.
- ↑ BMJ 2003;326:1004.
- ↑ Gorman, J. et al.: CNS Spectrums 2002;7 (Suppl. 1):40-4.
- ↑ BMJ 2006;332:1444-1447.
- ↑ http://www.adfd.org/wissen/Escitalopram
- ↑ http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?Db=pubmed&Cmd=ShowDetailView&TermToSearch=16448580
- ↑ Deutsche Fachinformationen: Cipralex; Stand: 11/2007
- ↑ Deutsche Fachinformationen: Cipralex; Stand: 11/2007
- ↑ Fachinformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Cipralex®; Stand der Informationen: April 2007
[Bearbeiten] Weblinks
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