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Erich Wolfgang Korngold – Wikipedia

Erich Wolfgang Korngold

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Erich Wolfgang Korngold (* 29. Mai 1897 in Brünn, Österreich-Ungarn; † 29. November 1957 in Los Angeles) war ein österreichisch-US-amerikanischer Komponist, Dirigent und Pianist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Wunderkind Korngold

Erich Wolfgang Korngold war der Sohn des aus Brünn, Österreich-Ungarn (heute Tschechische Republik) stammenden jüdischen Musikkritikers Julius Korngold, der als Nachfolger von Eduard Hanslick für die Neue Freie Presse schrieb. Sein erster Lehrer war Robert Fuchs; später wurde er Schüler von Alexander von Zemlinsky und Hermann Grädener.

Erich Wolfgang galt in Wien als Wunderkind. Mit elf Jahren erregte er durch die Komposition des pantomimischen Balletts Der Schneemann Aufsehen, das 1910 in der Choreografie von Carl Godlewski an der Wiener Hofoper aufgeführt wurde. Seither wurde er von der Wiener Hocharistokratie gefördert. Mit dreizehn Jahren schrieb er Klaviersonaten; es folgten eine Schauspiel-Ouvertüre und eine Sinfonietta. Korngold wurde als Wunderkind gefeiert. Die Aufführungen seiner Jugendwerke erfolgten häufig durch prominente Musikpersönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts wie Bruno Walter, Artur Schnabel, Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler, Felix Weingartner oder Richard Strauss.

[Bearbeiten] Erfolg mit der Toten Stadt

Korngolds Opernkompositionen „Der Ring des Polykrates und „Violanta“ (beide 1916), Die tote Stadt (1920), Das Wunder der Heliane (1927) hatten zu seiner Zeit großen Erfolg und ließen ihn – neben Richard Strauss – zum meistgespielten Opernkomponisten Österreichs und Deutschlands werden. Sein wohl bedeutendster Erfolg war die Oper Die tote Stadt.

1924 heiratete Korngold Luzi Sonnenthal, mit der er zwei Söhne hatte. 1926 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Wien.[1]

Korngold empfand sich als ein Vertreter der Moderne. Seine G-Dur-Violinsonate op. 6 war am 9. März 1919 in Schönbergs Verein für musikalische Privataufführungen gespielt worden. Allerdings verließ er nie die Tonalität. In den 20er Jahren übernahm er mehr und mehr die Ansichten seines Vaters, der ein ausgesprochener Gegner der musikalischen Moderne war. So komponierte er 1931 die Vier kleinen Karikaturen für Kinder op. 19, in denen er die Stile Arnold Schönbergs, Igor Strawinskys, Béla Bartóks und Paul Hindemiths karikierte.[2]

Zwischen 1932 und 1937 vertonte Korngold den Grundstoff des Romans Die Magd von Aachen (Zsolnay Verlag, 1931) von Heinrich Eduard Jacob (1889–1967) zur Oper Die Kathrin. Das Libretto bzw. der Textentwurf stammt von Ernst Decsey (1870–1941). Die Uraufführung erfolgte am 7. Oktober 1939, dem 50. Geburtstag Jacobs, in Stockholm. Erst am 19. Oktober 1950 gelangte die Oper in Wien zur österreichischen Erstaufführung.

[Bearbeiten] Hollywood

1934 folgte Korngold der Einladung Max Reinhardts nach Hollywood, um für dessen Film A Midsummer Night's Dream (Ein Sommernachtstraum) die Filmmusik anhand Mendelssohns Schauspielmusik zu arrangieren. Korngold hatte mit Reinhardt bereits in Europa bei der Bearbeitung der Operetten Die Fledermaus und La Belle Hélène zusammengearbeitet. Mit der Arbeit am Sommernachtstraum setzte Korngold neue Maßstäbe in der noch jungen Geschichte der Filmmusik: er vergrößerte das Orchester von Tanzband-Stärke auf Symphonieorchester-Stärke. Er griff teilweise in die Regie ein, um die Sprache der Schauspieler an den Rhythmus der Musik anzupassen. Teilweise schrieb er Dialoge selbst. Korngold passte die Musik Mendelssohns an Reinhardts Dramaturgie an, komponierte im Stil Mendelssohns weite Passagen neu, da Mendelssohns Musik zeitmäßig bei weitem nicht ausreichte, teilweise unter Verwendung von Motiven aus anderen Werken Mendelssohns. Die Kritiken zum Film veranlassten Reinhardt, keinen weiteren Film zu drehen. Die Musik Korngolds wurde einhellig gelobt.[3]

In den nächsten Jahren verbrachte er die Winter in Kalifornien als Filmkomponist der Warner Brothers. Für den 1936 entstandenen Film Anthony Adverse erhielt er im Folgejahr den Oscar, den zweiten 1938 für The Adventures of Robin Hood. Diese und seine anderen Werke wurden prägend für die gesamte Branche.[3] Insgesamt verfasste er zwischen 1935 und 1946 die Musik für 19 Filme (u. a. The Sea Hawk, The Sea Wolf).

Zum Zeitpunkt des Anschlusses war Korngold gerade in Hollywood mit den Arbeiten an Robin Hood beschäftigt. Seine Kontakte zu Warner Brothers ermöglichten es ihm, seine Familie und seine Eltern in die USA zu holen.[3]

1946 beendete er weitgehend die Arbeit an Filmmusiken und wandte sich wieder der klassischen Orchestermusik zu. 1946 entstand das Cellokonzert op. 37, 1947 das Violinkonzert D-Dur. Zwischen 1949 und 1951 hielt er sich in Österreich auf, wo er vom Publikum, aber nicht von der Musikkritik positiv empfangen wurde. In dieser Zeit wurden die Symphonische Serenade B-Dur op. 39 von den Wiener Philharmonikern unter Wilhelm Furtwängler, sowie die Stumme Serenade op. 36, beide in Wien, uraufgeführt. Während einer zweiten Europareise 1954/55 kam es zur Uraufführung seiner einzigen Symphonie in Fis-Dur op. 40.[1]

Der Versuch, nach 1946 zur absoluten Musik zurückzufinden blieb weitgehend ohne Erfolg. Sein Spätwerk wurde von der zeitgenössischen Rezeption in den USA und Europa mit starker Kritik und vielfach Nichtbeachtung begleitet. Korngolds Musik geriet in der Folge zunehmend in Vergessenheit. Nach Neuauflage seiner Werke in den USA ab 1972 erlebten Korngolds Kompositionen international eine Renaissance.

[Bearbeiten] Werk

Korngolds Werke umfassen Filmmusiken, Opern sowie Orchester- und Kammermusik, darunter Drei Gesänge nach Gedichten von Hans Kaltneker, op. 18 (1924).

[Bearbeiten] Orchesterwerke

  • 1911: Schauspiel-Ouvertüre op. 4
  • 1912: Sinfonietta B-Dur op. 5
  • 1924: Klavierkonzert für linke Hand allein cis-Moll op. 17
  • 1945: Violinkonzert D-Dur op. 35
  • 1946: Konzert für Cello und Orchester in C op.37 in einem Satz
  • 1954: Sinfonie Fis-Dur op. 40

[Bearbeiten] Bühnenwerke

  • 1908: Der Schneemann. Pantomimisches Ballett in zwei Bildern, Uraufführung 1910 an der Hofoper in Wien
  • 1916: Der Ring des Polykrates. Heitere Oper in einem Akt. Text von Leo Feld und Julius Korngold nach dem Lustspiel von Heinrich Teweles. Uraufführung 28. März 1916 an der Hofoper in München
  • 1916: Violanta. Oper in einem Akt. Libretto von Hans Müller. Uraufführung am 28. März 1916 an der Hofoper in München
  • 1920: Die tote Stadt. Oper in 3 Bildern. Libretto von Paul Schott (= Julius und Erich Wolfgang Korngold) (nach dem Roman Das tote Brügge von Georges Rodenbach). Uraufführung am 4. Dezember 1920 am Stadttheater Hamburg und Stadttheater Köln
  • 1927: Das Wunder der Heliane. Oper in drei Akten. Libretto von Hans Müller nach dem Drama Die Heilige von Hans Kaltneker. Uraufführung am 7. Oktober 1927 in Hamburg
  • 1939: Die Kathrin. Oper in drei Akten. Libretto von Ernst Heinrich Franz Décsey nach Heinrich Eduard Jacob. Uraufführung am 7. Oktober 1939 an der Königlichen Oper in Stockholm
  • 1954: Die stumme Serenade. Komödie mit Musik in zwei Akten. Libretto von Raoul Auernheimer, Victor Clement (= Erich Wolfgang Korngold), Rudolph Lothar, William Okie und Bert Reisfeld. Konzertante Uraufführung 1951 in Wien. Szenische Uraufführung 1954 in Dortmund

[Bearbeiten] Filmmusiken

  • 1959: Up Periscope - verwendet Musik von Korngold, die nicht eigens dafür komponiert wurde
  • 1958: Home Before Dark - verwendet Musik von Korngold, die nicht eigens dafür komponiert wurde
  • 1956: Frauen um Richard Wagner (Magic Fire) - Arrangements von Korngold
  • 1947: Escape Me Never
  • 1946: Trügerische Leidenschaft (Deception)
  • 1946: Of Human Bondage
  • 1946: Devotion
  • 1944: Zwischen den Welten (Between Two Worlds)
  • 1943: Jungfräuliche Liebe (The Constant Nymph)
  • 1942: Kings Row
  • 1941: Der Seewolf (The Sea Wolf)
  • 1940: Der Herr der sieben Meere (The Sea Hawk)
  • 1939: Günstling einer Königin (The Private Lives of Elizabeth and Essex)
  • 1939: Juarez
  • 1938: Robin Hood, König der Vagabunden (The Adventures of Robin Hood)
  • 1937: Another Dawn
  • 1937: Der Prinz und der Bettelknabe (The Prince and the Pauper)
  • 1936: Ein rastloses Leben (Anthony Advers)
  • 1936: The Green Pastures (unerwähnte Mitarbeit)
  • 1936: Hearts Divided (unerwähnte Mitarbeit)
  • 1936: Schenk' uns die Nacht (Give Us This Night)
  • 1935: Unter Piratenflagge (Captain Blood)
  • 1935: A Midsummer Night's Dream (engl.) - (Musik von Mendelssohn, Arrangements von Korngold)

[Bearbeiten] Erich-Wolfgang Korngold-Preis

Seit 1995 verleiht die Stiftung Deutsche Kinemathek zusammen mit dem Deutschen Musikrat, der Deutschen Phono-Akademie und der Filmstiftung des Landes Nordrhein-Westfalen diese Auszeichnung für ein „künstlerisches Lebenswerk“.

Preisträger

[Bearbeiten] Literatur

  • Erich Wolfgang Korngold über Filmmusik und Die Filmmusiken von Erich Wolfgang Korngold in Tony Thomas: Filmmusik. Die großen Filmkomponisten – ihre Kunst und ihre Technik (OT: Film Score). Heyne, München 1996, ISBN 3-453-09007-1, S. 85–93
  • Julius Korngold: Die Korngolds in Wien, Zürich/CH, 1991, 401 S., ISBN 3-7265-6022-X
  • Brendan G. Carroll: The Last Prodigy, Portland, OR/USA, 1997, 464 S.,ISBN 1-57467-029-8
  • Takashi Hayasaki: Korngold and his Time, Tokyo/J, 1998, 291 S., ISBN 4-622-04416-1
  • Jessica Duchen: Erich Wolfgang Korngold, London/UK, 1996, 239 S., ISBN 0-7148-3155-7
  • Mario Tedeschi Turco: Erich Wolfgang Korngold, Verona/I, 1997, 157 S., ISBN 88-86654-63-4
  • Dr. Arne Stollberg: Durch den Traum zum Leben – Die tote Stadt, Mainz/D, 2003, 309 S., ISBN 3-924522-10-3
  • Helmut Pöllmann: Erich Wolfgang Korngold – Aspekte seines Schaffens, Mainz/D, 1998, 168 S., ISBN 3-7957-0282-8
  • Robbert van der Lek: Diegetic Music in Opera and Film – A Similarity Between Two Genres of Drama, Analysed in Works by Erich Wolfgang Korngold, Atlanta, GA/USA, 370 S., ISBN 90-5183-261-3
  • Luzi Korngold: Erich Wolfgang Korngold Wien 1967, 112 S.

[Bearbeiten] Filmdokumentation

  • Ein Wiener in Hollywood. Die Abenteuer des Komponisten Erich Wolfgang Korngold (Originaltitel: Between Two Worlds: Erich Wolfgang Korngold). Amerikanischer TV-Dokumentarfilm von Peter P. Pachl (Buch), Karl Erhard Thumm (Buch) und Barrie Gavin (Regie) aus dem Jahr 2001, 90 Minuten

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b Anonymus: Erich Wolfgang Korngold. Chronologie. Österreichische Musikzeitschrift, Nr. 7, 2007, S. 26-27. ISSN 00 29-9316
  2. Arne Stollberg: Im Pulverdampf. Erich Wolfgang Korngold und der Musikkrieg des 20. Jahrhunderts. Österreichische Musikzeitschrift, Nr. 7, 2007, S. 5-14. ISSN 00 29-9316
  3. a b c Brendan G. Carroll: Filmmusik als Kunstform. Korngolds Musik zu „A Midsummer Night's Dream“. Österreichische Musikzeitschrift, Nr. 7, 2007, S. 15-25. ISSN 00 29-9316

[Bearbeiten] Weblinks


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