Endeavour (Schiff)
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HMS Endeavour | ||
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Schiffsdaten | ||
Name: | HMS Endeavour ex Earl of Pembroke (1764-1768) | |
Baujahr: | 1764; 1768 Umbau zum Vollschiff | |
Bauwerft: | Marinewerft in Whitby, Yorkshire | |
Kaufpreis: | £ 2.800 (1768) | |
Besatzung: | 70 Mann, 24 Passagiere und Gäste | |
Technische Daten | ||
Typ: | Bark, "Whitby Cat", engl. Bezeichnung für einen Nordsee-Kohlefrachter mit dem Rumpf einer Pinasse (Holzbau) | |
Länge ü. alles: | 39,7 m | |
Länge unteres Deck: | 29,7 m | |
Breite: | 8,9 m | |
Tiefgang: | 3,4 m | |
Beseglung: | Bark: 8 Rahsegel, 5 Stagsegel, 3 Vorsegel, Besansegel (17 Segel); Vollschiff: 10 Rahsegel, 5 Stagsegel, 3 Vorsegel, Besansegel (19 Segel) |
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Vermessung: | 368 BRT | |
Verdrängung: | 900 t (400 t (392 tons) Schiffsmasse + 600 t Ladung (Kohle)) | |
Ladefähigkeit: | 600 t | |
Bewaffnung: | 6 Drehbassen und 10 Deckskanonen |
Die Endeavour ([inˈdɛvə]) war das Segelschiff des Seefahrers und Entdeckers James Cook, mit dem dieser zwischen 1768 und 1771 seine erste Entdeckungsreise unternahm. Die Endeavour wird oft als "Amokenee" bzw. als „Bark“ bezeichnet, was sich in ihrem Falle aber nicht auf die Takelage, sondern auf die Bauweise des Rumpfes (völlige Form mit flachem Boden) bezieht. Getakelt war sie als Halbschiff.
Die englische Royal Society kaufte im April 1768 das kleine Kohlenschiff „Earl of Pembroke“ für 2.800 Pfund und taufte es in „Endeavour“ (dt.: Aufgabe, Anstrengung) um. Kommandant wurde der bis dahin unbekannte Leutnant James Cook. Dieser hatte der Royal Society auch empfohlen, ein Kohlenschiff für die Expedition umzubauen. Diese Fahrzeuge hatten sich in der Nordsee bewährt, und James Cook kannte sie aus seiner Zeit als Steuermann in der Handelsschifffahrt.
Nach der HMS Endeavour ist die Endeavour-Straße, die Meerenge zwischen Papua-Neuguinea und Australien, benannt.
Die Endeavour war zunächst als Bark getakelt - drei Vorsegel, zwei Blinden, Fockmast und Großmast mit je drei Rahsegeln (Untersegel, Marssegel, Bramsegel), Besanmast mit Besansegel und Stagsegel zwischen den Masten (drei zwischen Fock- und Großmast, zwei zwischen Groß- und Besanmast). Später wurden zwei Rahen am dritten Mast angeschlagen. Damit wurde sie zum Vollschiff, der dritte Mast war nun der Kreuzmast mit Rahuntersegel (Bagien, Kreuzsegel), Kreuzmarssegel und Besan. Sie führte mit den beiden Blinden insgesamt 10 Rahsegel. Die Endeavour war 368 BRT groß, wegen ihres ursprünglichen Verwendungszwecks als Kohlenschiff sehr völlig gebaut und dadurch langsam, aber mit einem für Expeditionen in unbekannte Gewässer praktischen flachen Rumpf, der es erlaubte, das Schiff zur Not für Reparaturen auf den Strand zu setzen. Der große Laderaum fasste Proviant und Ausrüstung für 18 Monate. Am 26. August 1768 lief die „Endeavour“ von Plymouth aus. An Bord befanden sich 94 Personen und vor allem astronomische Instrumente, mit denen der Venusdurchgang beobachtet werden sollte. Zu diesem Zweck sollte auf Tahiti eine Sternwarte errichtet werden und der Venusdurchgang vermessen werden.
Im Jahr 2004 rief die australische Regierung das Endeavour Programme ins Leben, das hervorragenden jungen Wissenschaftlern ermöglicht, zu Forschungsaufenthalten nach Australien zu kommen.
[Bearbeiten] Literatur
- James Cook, A. Grenfell Price (Hrsg.): Entdeckungsfahrten im Pazifik. Die Logbücher der Reisen 1768-1779. Ed. Erdmann, Lenningen 2005; ISBN 3-86503-024-6
- Georg Forster: Entdeckungsreisen nach Tahiti und in die Südsee 1772-1775. Edition Erdmann, Lenningen 1988, ISBN 3-86503134-X
- Jürgen Seidel: Young Nick und die Verschwörung auf der Endeavour, Beltz und Gelberg Verlag, Weinheim 2000; ISBN 3-407-79804-0
[Bearbeiten] Weblinks
-
Commons: Unterlagen von den Reisen der Endeavour – Bilder, Videos und Audiodateien
-
Commons: australische Replik der Endeavour – Bilder, Videos und Audiodateien
- Journals of James Cook's First Pacific Voyage, 1768-1771) Tagebücher und Reiseberichte von James Cook, Joseph Banks, Sydney Parkinson und John Hawkesworth (engl.)
- Walter Bersinger: James Cook und die Vermessung des Sonnensystems im PDF-Format mit ausführlichem Teil zur Endeavour-Expedition
- the Endeavour replica Hochseegängiger Nachbau der Endeavour, betrieben von der 'H.M. Bark Endeavour Foundation', Australien
- Endeavour-Programm Exzellenzinitiative zur Wissenschaftsförderung der australischen Bundesregierung, Australien