Drusenheim
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Drusenheim | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Elsass | |
Département | Bas-Rhin | |
Arrondissement | Haguenau | |
Kanton | Bischwiller | |
Geographische Lage | 48° 46′ N, 7° 57′ OKoordinaten: 48° 46′ N, 7° 57′ O | |
Höhe | 122 m (119 m–128 m) |
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Fläche | 15,73 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 4723 Einwohner 300 Einw./km² |
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Postleitzahl | 67410 | |
INSEE-Code | 67106 | |
Website | www.drusenheim.fr |
Drusenheim ist eine französische Gemeinde im Département Bas-Rhin. Der Ort liegt 6 km östlich von Bischwiller im Kanton Bischwiller, der zum Arrondissement Haguenau gehört. Drusenheim hat 4.723 Einwohner (1999) und ist durch die Autoroute A35 und die Bahnlinie Strasbourg-Wörth am Rhein/Rastatt an das Verkehrsnetz angeschlossen. Eine Fähre über den Rhein verbindet den Ort mit dem badischen Greffern. Durch den Ortskern von Drusenheim fließt die Moder, ein kleiner linker Nebenfluss des Rheins.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
An der Stelle des heutigen Drusenheim befand sich in römischer Zeit ein von Drusus errichtetes Kastell; der heutige Ort hat seinen Namen von diesem Feldherren. Im 8. Jh. gehörte Drusenheim dem Kloster Arnolfsau, das ursprünglich nahe dem Ort gelegen hat, nach einem Bauernaufstand im Jahr 825 aber ins rechtsrheinische Schwarzach verlegt wurde. Zwischen 1570 und 1736 gehörte Drusenheim zu Hanau-Lichtenberg. Während des Dreißigjährigen Krieges war die strategisch wichtige alte Burg stark umkämpft; auch Kaiser Ferdinand III. stattete ihr einen Besuch ab. In dem durch den Krieg nahezu entvölkerten Ort, der bald darauf an Frankreich fiel, wurden Siedler aus Lothringen, der Schweiz und Deutschland angesiedelt. Auf Grund der Grenzlage hatte Drusenheim auch in Kriegen des 18. Jhs. und den Revolutionskriegen zu leiden. Im 19. Jh. erlebte Drusenheim, dessen Bevölkerung sich zwischen 1805 und 1820 verdreifachte, dann einen wirtschaftlichen Aufschwung. Im Ort etablierte sich eine Spinnereifabrik und eine Ziegelei. 1871 kam Drusenheim mit dem Elsass an das Deutsche Reich. Im Ersten Weltkrieg, in dessen Folge Drusenheim wieder zu Frankreich kam, starben 53 Bewohner des Ortes. Als sich der Zweite Weltkrieg ankündigte, wurde die Drusenheimer Bevölkerung am 31. August 1939 vollständig evakuiert und nach Saint-Léonard-de-Noblat im Limousin verbracht. Nach der französischen Kapitulation ordnete die deutsche Besatzungsmacht die Rückkehr der Einwohner an; ab 1942 wurden die jungen Männer des Ortes verpflichtet, in der Wehrmacht Dienst zu leisten. Am 12. Dezember 1944 trafen dann erste US-amerikanische Einheiten in Drusenheim ein, doch gelangte der Ort durch eine Gegenoffensive am 5. Januar 1945 wieder in deutsche Hände. In den folgenden zwei Monaten blieb Drusenheim schwer umkämpft und wurde fast völlig zerstört. Erst am 17. März gelang den US-Amerikanern die Wiedereroberung des Ortes, nachdem rund 50 zivile Diorfbewohner in den Kämpfen den Tod fanden. Nach dem Krieg wurde die Gemeinde neu aufgebaut, die Infrastruktur durch den Bau eines Jugend- und Kulturzentrums, eines Schwimmbades und eines Sportzentrums gefördert.
[Bearbeiten] Politik
Die Gemeindeversammlung von Drusenheim besteht aus 21 Gemeinderäten. Die Verwaltung der Stadt liegt in der Hand von 5 Magistratsmitgliedern unter Führung des Bürgermeisters Jacky Keller.
[Bearbeiten] Bildung
Drusenheim ist Sitz eines Gymnasiums, das in einem 1974 eingeweihten Gebäude untergebracht ist, sowie einer Haupt-/Realschule (collège), die 1968 in Betrieb genommen wurde. Daneben existieren 2 Kindergärten und die Grundschule Jacques Gachot.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Im Jahre 2003 wurde in Drusenheim ein Wochenmarkt eingerichtet, der seither jeweils am Freitag stattfindet. Drusenheim ist außerdem Standort einer Reihe von mittelständischen Unternehmen, darunter der Hoffmann-Gruppe (Metallverarbeitung), Dow und Mateca (Kunststoffe). Der Ort verfügt aber auch über zahlreiche Dienstleistungsunternehmen, z.B. Bankfilialen, Versicherungen, Restaurants, Hotels, Friseure und Lebensmittelgeschäfte.
[Bearbeiten] Weblinks
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