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Derbent – Wikipedia

Derbent

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Derbent im Winter
Derbent im Winter

Derbent (russisch Дербент; pers.: دربند / Darband; in alten arab. Quellen: Bâb al-Abwâb / „Tor der Tore“) ist die südlichste und zugleich älteste Großstadt Russlands. Sie liegt am südlichen Rand der russischen Republik Dagestan. Derbent hat 106.236 Einwohner (2006).

Der Name der Stadt kommt aus dem Persischen und bedeutet "verschlossenes Tor".

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Der Ort liegt am Kaspischen Meer nahe der Grenze zu Aserbaidschan. Sie besitzt einen Seehafen und liegt entlang der Verkehrsverbindung von Russland nach Aserbaidschan und weiter in den Iran.

Als das "Tor von Derbent" (oft auch als "Flaschenhals" bezeichnet) ist seit der Antike der Küstenstreifen zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer bekannt. Dieser ist seit jeher eine bequeme Handelsroute vom Nordkaukasus nach Vorderasien. Mehrmals war es auch das Einfallstor für russische Armeen nach Persien. An der mit 3 Kilometern schmalsten Stelle liegt Derbent.

Das natürliche Bodenrelief bot der Siedlung sicheren Schutz. Der Hügel, auf dem Derbent errichtet wurde, wird im Osten vom Meer und im Südwesten von einer tiefen Schlucht und dem Steilhang des Hügels begrenzt.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Wappen der Stadt Derbent
Das Wappen der Stadt Derbent

In der Gegend um Derbent ließen sich bronzezeitliche Siedlungen nachweisen (Kajakent und Dschemikent), in der Stadt selbst gehen die Spuren nur bis ins 1. Jahrtausend v. Chr. zurück. Die erste befestigte Siedlung entstand Ende des 8. und Anfang des 7. Jahrhundert v. Chr. auf der Kuppe des Hügels. Diese war bereits mehr als 4 ha groß und kontrollierte den Durchgang zwischen Gebirge und Meer. Die Entstehung von Befestigungen hängt vermutlich mit den zunehmenden Raubzügen der Skythen über den Kaukasus nach Vorderasien zusammen.

Obwohl die Stadt häufig überfallen wurde, wie archäologische Funde nahelegen, konnte Derbent gedeihen und sich ausdehnen. In der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. hatte die Stadt eine Fläche von immerhin 15 ha. Damals gehört sie zum Kaukasischen Albanien, ein Staat der im 8. Jahrhundert v. Chr. im Ostkaukasus entstand. Mit den Kriegszügen des Pompeius in Kleinasien gegen den pontischen König Mithridates VI. stieg bei den Römern die Kenntnis und auch das Interesse an Derbent. Kaiser Nero plante im 1. Jahrhundert einen Feldzug nach Derbent, der dann aber wegen innenpolitischen Ereignissen abgesagt werden musste.

In den ersten Jahrhunderten des 1. Jahrtausends n. Chr. stieg Derbent zum wichtigsten Handelszentrum des Kaukasischen Albaniens auf. Strabon berichtet von Kamelkarawanen, die mit indischen und babylonischen Waren über Derbent nach Sarmatien ziehen. Mit der beginnenden Völkerwanderung ließen sich Sarmaten und Alanen in der Region von Derbent nieder. Gegen Ende des 4. Jahrhunderts wurden nördlich von Derbent auch die Hunnen sesshaft.

Währenddessen war im 3. Jahrhundert n. Chr. in Vorderasien ein neuer mächtiger Staat, das Sassanidenreich, entstanden. Diese dehnten nach Siegen über Römer und Armenier ihre Macht auf Transkaukasus aus. Erste Versuche, die Region von Derbent zu unterwerfen (insbesondere unter Schapur I., 242 bis 277) schlugen jedoch fehl. In der Mitte des 4. Jahrhunderts konnten die Sassaniden ihren Einfluss auf den Kaukasus jedoch verstärken, so dass sie Ende des Jahrhunderts auch Derbent kontrollierten.

Mitte des 5. Jahrhunderts bauten die Sassaniden die Befestigungen Derbents aus. Die teilweise 4 m dicken und 18 m hohen Steinmauern sind bis heute erhalten geblieben. Insgesamt betrug die ummauerte Fläche 150 ha, und obwohl in sassanidischer Zeit nicht das gesamte Areal besiedelt war, war Derbent eine für das frühe Mittelalter ungewöhnlich große Stadt. Zudem war sie nach Plan ausgebaut und verfügt über eine Wasserleitung. Handel und Handwerk florierten in der Stadt.

Im Jahr 642 versuchten die Araber erstmals Derbent zu erobern, wurden jedoch abgewehrt. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts konnten sie die Stadt jedoch einnehmen und halten. Die Einheimischen nahmen den Islam an, und Derbent entwickelte sich zu einem bedeutenden Zentrum des Islam im Kaukasus. Die Araber bauten die Stadt weiter aus, erneuerten beschädigte Gebäude und schufen neue, u.a. Gebetshäuser. Unter dem arabischen Feldherrn Maslama wurde die Hauptmoschee errichtet. Im 10. Jahrhundert übertraf Derbent bereits Tiflis und Ardabil in der Größe.

Mit dem Zerfall des Kalifats ließ die Macht der Araber im Kaukasus nach, eine einheimische Dynastie übernahm Ende des 10. Jahrhunderts die Macht und begründete das Emirat von Derbent, welches bestand, bis Anfang des 13. Jahrhunderts die Mongolen im Kaukasus einfielen. 1222 eroberten sie Derbent, besetzten es jedoch erst 1239. Viele Denkmäler der Stadt wurden zerstört. 1395 ließ Timur Lenk Derbent verwüsten und niederbrennen. Auch in den folgenden Jahrhunderten hatte Derbent unter ständiger Eroberung und Zerstörung zu leiden. Die mongolischen Nachfolgereiche wurden von den Persern abgelöst, deren Herrschaft aber wiederum 1578-1606 durch die Osmanen und 1723-35 durch die Russen unterbrochen.

1735 wurde es Hauptstadt eines Chanats unter persischer Oberhoheit, 1796 wurde es von den Russen besetzt und kam im Vertrag von Gulistan 1813 endgültig zum Russischen Reich.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind der Maschinenbau und die Textilindustrie, eine wichtige Rolle spielt der Fischfang.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Derbent ist auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes, sehenswert ist seine Festung sowie die von Stadtmauern umgebene Altstadt mit der Zitadelle, Bädern, Zisternen und Moscheen.

[Bearbeiten] Bildung

In der Stadt vorhandene weiterführende Bildungseinrichtungen:

  • Derbenter Geisteswissenschaftliches Institut
  • Derbenter Institut für Kunst und Kultur
  • Filiale der Dagestanischen Staatlichen Universität
  • Filiale der Moskauer Staatlichen Universität für Ökonomie, Statistik und Informatik Derbent
  • Filiale der Staatlichen Pädagogischen Universität Dagestan
  • Filiale des Moskauer Instituts für Unternehmertum und Recht

[Bearbeiten] Literatur

  • Wladimir I. Markowin und Rauf M. Muntschajew: Kunst und Kultur im Nordkaukasus, Leipzig 1988, ISBN 3-363-00361-7

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 42° 04' N; 48° 17' O


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