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Dark City – Wikipedia

Dark City

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Dark City
Originaltitel: Dark City
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Länge (PAL-DVD): 96 Minuten
Director's Cut: 111 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Alex Proyas
Drehbuch: Alex Proyas, Lem Dobbs, David S. Goyer
Produktion: Michael De Luca, Barbara Gibbs, Andrew Mason, Alex Proyas, Brian Witten
Musik: Trevor Jones
Kamera: Dariusz Wolski
Schnitt: Dov Hoenig
Besetzung

Dark City ist ein 1998 erschienener US-amerikanischer Spielfilm, Autor und Regisseur ist Alex Proyas. Obwohl der Film kein großer Erfolg an den Kinokassen war, genießt er einen bemerkenswerten Ruf. Der Filmkritiker Roger Ebert ist ein bekannter Fan des Films und sprach den Audiokommentar der DVD ein.

Die Handlung des Films ist ein typisches Beispiel für eine Dystopie. Der Film setzt sich vor allem mit der Frage auseinander, was Erinnerung ist und wie Menschen annehmen können, diese sei real. Der Stil hat deutliche Anleihen beim Surrealismus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

John Murdoch (Rufus Sewell) wacht ohne Erinnerung in einer Badewanne in einem Hotelzimmer auf. Er wird von dem Arzt Dr. Daniel Schreber (Kiefer Sutherland) angerufen, der ihn auffordert, sofort das Hotel zu verlassen, da eine Gruppe – im Film „die Fremden“ genannt – auf ihn Jagd mache. Murdoch entkommt ihnen und erfährt, dass er eine Frau namens Emma (Jennifer Connelly) hat und dass er ein gesuchter Serienmörder ist. Er erinnert sich an keinen der Morde und hat auch kein Bedürfnis, einen weiteren zu begehen.

Er bemerkt merkwürdige Dinge, die in der Stadt vor sich gehen und die offenbar mit den „Fremden“ in Verbindung stehen. Zu einer bestimmten Zeit fallen alle Stadtbewohner in einen tiefen Schlaf, die Zeit bleibt stehen, es ist immer Nacht in der Stadt, und es erscheint unmöglich, sie zu verlassen. Fast jeder Bewohner erinnert sich an ein Feriendorf namens „Shell Beach“, das er in der Vergangenheit besucht hat. Auf gezielte Nachfrage hin erinnert sich jedoch niemand an den Weg dorthin. Das Merkwürdigste jedoch scheinen die telekinetischen Kräfte zu sein, über die sowohl Murdoch als auch die „Fremden“ verfügen.

Währenddessen untersucht Inspektor Frank Bumstead (William Hurt) den Fall der Morde, derer Murdoch verdächtigt wird. Bumsteads Kollege Walenski (Colin Friels), der den Fall vor ihm untersuchte, wurde offenbar durch eine Entdeckung in den Wahnsinn getrieben. Bumstead vermutet schnell, dass Murdoch nicht der Mörder, sondern Opfer einer Verschwörung ist. Murdoch wird außerdem von Mr. Hand (Richard O’Brien), einem der Fremden, gejagt, der dessen Erinnerungen erhalten hat, um ihm auf die Spur zu kommen.

Murdoch und Bumstead zwingen Dr. Schreber dazu, ihnen die Geschichte der „Fremden“ zu offenbaren. Die Stadt ist ein großes Labor, in dem die „Fremden“ die Menschen beobachten. Die „Fremden“ suchen etwas, das die Menschen haben und das sie benötigen, um zu überleben, da ihre Rasse zu Grunde geht. Dabei handelt es sich offenbar um die menschliche Seele, die Individualität. Die „Fremden“ schläfern die gesamte Stadt ein und manipulieren (tunen) die Materie der Gebäude (morphing) und die Erinnerungen der Bewohner, um festzustellen, welche menschlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen angeboren sind und welche auf Erfahrungen basieren. Einige Bewohner wachen während der Manipulation jedoch auf und bleiben komplett ohne Erinnerungen zurück. Dies geschah sowohl mit Murdoch als auch mit Walenski.

Murdoch, Bumstead und Schreber stoßen zu einem Plakat vor, das Shell Beach zeigt. Murdoch und Bumstead schlagen die Wand hinter dem Plakat ein, um der Stadt entkommen zu können. Im Loch in der Wand erscheint der leere Weltraum. Die "Fremden" greifen die Gruppe an. Bumstead schießt einige "Fremde" nieder, daraufhin töten "die Fremden" Bumstead, der hinaus in das Weltall fliegt. In dieser Szene wird deutlich, dass die Stadt lediglich eine große Raumstation ist, welche der Sonne abgeneigt ist. Die „Fremden“ fangen Murdoch und zwingen Dr. Schreber, seine Erinnerungen zu überschreiben. Schreber benutzt jedoch andere Erinnerungen. In diesen Erinnerungen erklärt er Murdoch alles, was er über die „Fremden“ weiß, und trainiert auch seine telekinetischen Fähigkeiten (das Tunen). Murdoch ist nun in der Lage, gegen die „Fremden“ zu kämpfen und besiegt diese schließlich. Mit seinen Fähigkeiten dreht er die Raumstation der Sonne zu bzw. erschafft diese für die Stadt. Vor den Toren der Stadt erschafft er außerdem „Shell Beach“. Er trifft auch seine Frau wieder. Diese hat allerdings inzwischen neue Erinnerungen erhalten, heißt nun Anna und erinnert sich nicht an Murdoch, verliebt sich jedoch in ihn, da ihre Seele, im Unterschied zu ihrem Gedächtnis, Murdoch immer noch kennt (und liebt).

[Bearbeiten] Anspielungen auf andere Werke

Der Stil des Films wird oft mit den Werken Terry Gilliams verglichen, insbesondere „Brazil“. Viele Vergleiche werden außerdem zu dem kurz danach entstandenen „Matrix“ gezogen, der einige Sets von „Dark City“ wiederverwendet. Weiterhin war auch Friedrich Wilhelm MurnausNosferatu“ ein deutliches Vorbild für den Film. Die Handlung des Filmes weist Ähnlichkeiten mit Victor HugosLes Misérables“ auf. Die willkürlichen Änderungen der Erinnerungen und auch der sozialen Umstände der Stadtbewohner erinnert an Jorge Luis Borges’ Kurzgeschichte „Lotterie in Babylon“. Die „Fremden" erinnern stark an die grauen Herren aus „Momo".

Im Film sind außerdem zahlreiche Referenzen auf „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“ von Daniel Paul Schreber vorhanden, nach dem die Rolle des Dr. Daniel Poe Schreber benannt wurde. Die Rolle des John Murdoch weist biblische Anspielungen auf. Eine davon ist zum Beispiel die Nummer des Zimmers, in dem Murdoch aufwacht: Der Raum hat die Nummer 614. In der Bibel weist Kapitel Johannes 6:14 auf das Erscheinen Jesu hin.

Das Hauptthema des Films, die Stadt, die als Experiment von Außerirdischen betrieben wird, findet sich auch in dem Science-Fiction-Roman Das Experiment von Arkadi und Boris Strugazki wieder.

Der Film bedient sich aus den Cartesianischen Lehren Descartes. Dies hat dazu geführt, dass er oftmals mit anderen Filmen aus dieser Zeit verglichen wird, die ebenfalls auf diese Lehren anspielen, wie zum Beispiel „Matrix“, „The Thirteenth Floor“ und „eXistenZ“. Während die Idee, dass sensorische Wahrnehmungen nicht real sind, in der Science Fiction nicht neu ist, stellt „Dark City“ die Frage nach unseren Erinnerungen und was sie für uns bedeuten.

[Bearbeiten] Director's Cut

Am 29. Juli 2008, genau zehn Jahre nach der Veröffentlichung der Kinofassung auf DVD, wird der Film als Director’s Cut sowohl auf DVD, als auch auf Blu-ray neu veröffentlicht. Die neue Filmfassung wird neben neu entwickelten Special-Effects und einem Making-of einen längeren Score und längere Cuts beinhalten. Genaue Details wurden noch nicht bekannt gegeben.

[Bearbeiten] Kritik

„Ein Fantasy-Mix aus Science-Fiction-, Horror- und Gangsterfilm mit starken Anklängen an den "film noir". Zwar beeindruckt der Film durch die außergewöhnlichen Spezialeffekte sowie die sehr suggestive Musik, findet aber über die eklektizistische Zusammenstückelung von Gedanken und Versatzstücken hinaus zu keiner eigenständigen Aussage.“

Lexikon des Internationalen Films

[Bearbeiten] Auszeichnungen

  • 1998 – Silver Scream Award
  • 1999 – Saturn Award (Bester Science-Fiction-Film)
  • 1999 – Bram Stoker Award (Drehbuch)
  • 1999 – Pegasus Audience Award

[Bearbeiten] Weblinks


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